Donnerstag, 14. März 2013

+++ICH HABE RÜCKEN, oder neue Therapien und neue Hoffnung+++


Ziehen, Stechen, Drücken! Fast 40 Prozent aller Deutschen haben im Moment Rückenschmerzen – und 80 Prozent werden sie mindestens ein Mal im Leben bekommen. 
Ich hab Rücken! Diesen Satz haben viele schon einmal gesagt. Die Beschwerden reichen von leichten Verspannungen bis zu Höllenschmerzen.

Behandeln kann man sie mit Gymnastik und Physiotherapie – oder per OP. Aber vor großen Eingriffen haben viele Betroffene Angst, und Experten sind sich mittlerweile einig: Es wird zu oft operiert. Deshalb liegt der Fokus gerade auf neuen, sogenannten minimal-invasiven und mikrotherapeutischen Techniken. Dabei werden nur kleine Instrumente in den Körper eingeführt, es ist keine große OP nötig. 

Die Epiduroskopie

Mit diesem Verfahren kann der Arzt den Wirbelsäulenkanal mit einer Mini-Kamera exakt untersuchen.
So funktioniert‘s: Die Kamera wird über eine kleine Öffnung überm Steißbein in den Wirbelkanal eingeführt, zeigt z. B. Entzündungen nach einem Bandscheibenvorfall oder Vernarbungen nach einer OP.
Bei dem Eingriff (zahlt die Kasse) kann der Mediziner schmerzstillende Medikamente exakt an die richtige Stelle geben.

Die Hydrocision

Diese Technik aus den USA funktioniert wie ein Hochdruckreiniger für den Rücken. Bei einem Bandscheibenvorfall tritt aus der Bandscheibe eine gelartige Masse aus und drückt auf den Nerv. Das verursacht die Schmerzen. Mit einem sehr feinen Wasserstrahl kann solches Bandscheibengewebe in der Wirbelsäule abgetragen werden.
So funktioniert‘s: Die Hydrocision-Sonde wird über eine kleine Einstichstelle (zwei bis drei Millimeter) in den Rücken eingeführt, der dünne Wasserstrahl trägt mit einer Geschwindigkeit von rund 1000 km/h bis zu drei Gramm Bandscheibengewebe ab, das per Schlauch abgesaugt wird. Das mindert den Druck, die Schmerzen gehen zurück.
Die Behandlung eignet sich vor allem für kleinere Bandscheibenvorfälle. Sie wird bei örtlicher Betäubung durchgeführt, aber noch nicht von der Kasse übernommen (1900 Euro).
Die Knorpelzell- Transplantation
Sie wird angewendet, um neues Gewebe aufzubauen, wenn eine Bandscheibe nicht mehr elastisch genug ist. Das kann bei älteren Menschen der Fall sein oder nach einer Bandscheiben-OP.
So funktioniert‘s: Knorpelgewebe wird entnommen, im Labor neu gezüchtet und an die entsprechenden Stellen injiziert. Dieses Verfahren ist zwar noch keine Regelleistung, wird aber zunehmend von den Kassen übernommen.

Die Laser-Technik

Mit neuen Lasergeräten, bei denen nur geringe Energiemengen verwendet werden, können Bandscheiben-Vorfälle geschrumpft werden.
So funktioniert‘s: Der Laser verdampft Wasser aus dem Kern der Bandscheibe. Vorteil: Die sonst bei Operationen recht hohe Gefahr von Gewebeschäden sinkt drastisch. Wird von den Kassen übernommen.

Die Eigenblut-Therapie

Sie ist für Patienten geeignet, die Entzündungshemmer (z. B. kortisonhaltige Arzneimittel) nicht vertragen.
So funktioniert‘s: Der Arzt nimmt dem Patienten 0,01 Liter (10 Milliliter) Blut ab, im Labor werden daraus bestimmte Bestandteile (Regenerine) gezüchtet. Diese körpereigenen Substanzen werden an die entzündeten Stellen gespritzt. Kasse zahlt nicht (900 Euro).

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