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Montag, 17. Juni 2013

+++17. Juni 1953, oder Gewalt stoppt Mut und Hoffnung in der DDR+++



Der Tag, an dem die DDR-Bürger für ein paar Stunden „Freiheit“ schmeckten, endete blutig. Mit Todesurteilen.​
Heute vor 60 Jahren war der „17. Juni“ – der Aufstand der DDR-Arbeiter gegen den „Arbeiter- und Bauernstaat“.​

Mit russischen T-34-Panzern wurde der Volksaufstand am 17. Juni 1953 in Berlin niedergeschlagen. Demonstranten wehrten sich mit Steinen.

Ein Staat, der seine Bürger nicht nur unterdrückte, der kritische Meinungsäußerungen mit Haft bestrafte – ein Staat, der seine Bürger nicht mehr ernähren konnte. ​
Bodenreform und Misswirtschaft hatten zu akutem Lebensmittelmangel geführt. Dazu kam es in den Haushalten ständig zu Stromabschaltungen – um den Bedarf der Industrie zu decken.​

Am 12. Juni verkündet der DDR-Ministerrat die „Normerhöhung“ um 10,3 Prozent – heißt: mehr Arbeit für gleichen Lohn. Auf der Hausbaustelle „Block C-Süd“ (heute Karl-Marx-Allee) fällt erstmals das Wort „Streik“.​

Am 17. Juni 1953 bewacht Stasi-Leutnant Günther Tschirschwitz (heute 81, siehe Foto) das Haus der Ministerien in der Leipziger Straße.​
Der damals 22-Jährige sieht von seinem Posten die Demonstration. Die Menschen, die vor seinen Augen für Gerechtigkeit kämpfen, sind für ihn damals vor allem „Krawallmacher, Nazis und Wessis“, die von der Bundesrepublik eingeschleust wurden.​

Wie denkt der Stasi-Mann 60 Jahre später über den Aufstand?​

Er ist immer noch verblendet, das Vorgehen der Staatssicherheit und der Sowjets empfindet er noch heute als legitim: „Wenn ein Staat angegriffen wird, muss er für Sicherheit sorgen.“​

Am Morgen des 17. Juni versammeln sich Tausende Menschen am Strausberger Platz und ziehen Richtung Potsdamer Platz.​
Es kommt zu blutigen Zusammenstößen – auch außerhalb von Berlin. In Rathenow bei Berlin lynchten Aufständische den stadtbekannten Stasi-Spitzel Wilhelm Hagedorn, in der Nähe von Görlitz (Sachsen) werden Stasi-Mitarbeiter in einen Hundezwinger gesperrt. In Gera wird das Stasi-Gefängnis gestürmt und Häftlinge befreit.​

Die Orte des Arbeiteraufstandes vom 17. Juni

In der ganzen DDR wird nun demonstriert. Mehr als eine Millionen Menschen auf den Straßen!​
Das hatte es im Ostblock bis dahin noch nie gegeben. Im Kreml herrscht Alarm! Es folgt: der Marschbefehl in den Kasernen der Roten Armee rund um Berlin!​

Die DDR-Regierung flüchtete sich nach Berlin-Karlshorst unter den Schutz der sowjetischen Behörden.​
600 Panzer der Roten Armee rücken auf Berlins Stadtzentrum vor. Am Haus der Ministerien drängen sie die Demonstranten zurück. Arno Heller (83) und Hans-Joachim Maître (79) werfen Steine gegen die Panzer. Ihr Foto geht später um die Welt.​
Am Abend des 17. Juni ist der Aufstand in Berlin niedergeschlagen.​

In den Tagen danach werden 18 Demonstranten zum Tode verurteilt, zwei Urteile werden vollstreckt. 1800 Demonstranten werden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.​
In der Bundesrepublik Deutschland wird der 17. Juni zum Nationalfeiertag erklärt – als Mahnung an den Freiheitswillen auf der anderen Seite von Mauer und Stacheldraht.​

Der Wille zur Freiheit konnte unterdrückt, aber niemals ganz erstickt werden. Der „Tag der Deutschen Einheit“ ist seit 1990 der 3. Oktober – der Tag der Wiedervereinigung.​

Dienstag, 5. März 2013

+++TUE GUTES, oder warum man es dann doppelt zurück bekommt+++


NACH EINER WAHREN BEGEBENHEIT!

Eines Tages sah eine junge Frau ein "Penner" auf den Straßen von Luanda (Angola) sitzen.

Sie näherte sich, aber er ignorierte sie, da er es gewohnt war erniedrigt und beschimpft zu werden. Ein Polizist der das Geschehen beobachtete kam den beiden näher.

Stört er sie, Madame?

Sie antwortete: Auf keinen Fall - Ich sehe das der Herr Hunger hat, Kraft um aufzustehen hat er auch nicht. Könnten sie mir helfen ihn bis zum Restaurant zu tragen ?

Der Polizist half ihm, aber er wollte trotzdem nicht mitkommen, denn er konnte es nicht glauben was gerade passiert war.

Im Restaurant angekommen, kam der Kellner und sagte: " Verzeihen sie Madame, aber der Herr kann hier nicht sitzen bleiben, er wird meine Kundschaft vergraulen.

Die Frau schaute ihn an und sagte: Sehen sie diese große Firma dort vorne? (Sie zeigte mit dem Finger darauf))

Drei mal pro Woche kommen die Geschäftsführer + Kundschaft hier essen. Sie lassen eine Menge Geld da und ich weiß das auch nur so ihr Restaurant überleben kann. Richtig? Ich bin die Geschäftsführerin dieser Firma.
So kann ich nun mit meinem Freund hier essen oder nicht ? 

Der Kellner erstaunte, nickte und ging weg.

Aus seinen schmerzvollen Augen fiel eine Träne.
Gleichzeitig fragte er: " Ich danke ihnen sehr, aber womit habe ich es verdient?
Sie nahm seine Hände und sagte: " Kannst du dich nicht mehr an mich erinnern Joao?
Sie kommen mir bekannt vor, aber ich weiss nicht woher !

Mit Tränen in den Augen sagte sie: " Vor einiger Zeit, kam ich ohne nichts und ohne Geld hier hin. Ich hatte sehr großen Hunger. Ich habe mich hier vorne hingesetzt, weil ich in der Firma, die nun mir gehört ein Vorstellungsgespräch hatte.
Dann näherte sich ein toller Mann. Erinnern sie sich Joao?
Überströmt von Tränen nickte er.

Zu der Zeit haben sie noch hier gearbeitet. An diesem Tag aß ich das tollste Essen meines Lebens. Ich schaute Sie jede Minute an und hatte große Angst ihnen Probleme zu machen. Danach hatte ich so viel Kraft und Mut das ich die Stelle bei der noch damals kleinen Firma bekommen habe. Ich habe mich fortgebildet, verdiente sehr viel Geld, habe Anteile der Firma gekauft, nach einiger Zeit wurde ich Geschäftsführerin dieser Firma und habe sie zu dem gemacht was sie heute ist! Und ich wusste eines Tages werde ich mich bei ihnen revanchieren.

Ich suche sie schon solang. Bis ich sie heute in solch einer traurigen Situation gesehen habe. Sie werden nie wieder auf der Straße schlafen. Sie werden mit mir nach Hause kommen. Ich werde ihnen morgen Klamotten kaufen und ab morgen werden sie mit mir arbeiten gehen....!!!

Sie umarmten sich und weinten. Die Außenstehenden waren von der Lektion des Lebens so überwältigt das Ihnen Tränen über das Gesicht liefen!

MORAL DER GESCHICHTE:
TUE GUTES & DU BEKOMMST ES DOPPELT UND DREIFACH ZURÜCK!


Donnerstag, 21. Februar 2013

+++DAS GUTE SCHEITERN, oder aufhören gegen die Wand anzurennen und lieber die Türe suchen+++




„Wenn du genug davon hast, neu anzufangen, hör damit auf, aufzugeben.

Na, ist der gut? Und erleben wir nicht alle ständig das Gegenteil: Dass Menschen wegen eigentlich überwindbarer Hürden Projekte aufgeben, die sie mit mehr Fokus, Bestimmtheit und Ausdauer erfolgreich hätten beenden können? Stattdessen hangeln sie sich von einem Scheitern zum nächsten – und von Neuanfang zu Neuanfang. Schade.


Durchhalten um jeden Preis?

Dabei kann der Sinn des Scheiterns auch ein ganz anderer sein: Zu scheitern ist oft ein Feedback, dass wir etwas Falsches tun und umdenken sollten. 
Die Sache ist also komplexer als es das allgemein akzeptierte Mantra vom ewigen Durchhalten nahelegt: Irgendwo MUSS eine Grenze verlaufen, ab der Scheitern nicht als Ansporn verstanden werden sollte, weiterzumachen. Stattdessen muss irgendwann das Gegenteil gelten: „Hör damit auf, gegen eine Wand anzurennen – such lieber nach der Türe!“ Nur wo ist diese Grenze? Und wie findet man die Türe?

Was ist richtig? Was ist falsch? 

Ich glaube, es geht im Kern um unser Verständnis von richtig und falsch. Wir setzen uns etwas in den Kopf, also muss es richtig sein – eine Idee, ein Glaube, eine Gewohnheit, ein Ziel und Plan. Nun wollen wir mit dem Kopf durch die Wand. Etwas anderes wäre falsch.

Das Problem bei dieser Denke ist, dass so unsere Leidensfähigkeit bestimmt, was wir erreichen: Sind wir tapfer, halten wir durch – und erreichen manchmal auch unser Ziel. Sind wir weniger tapfer, brechen wir ab – und suchen uns neue Ziele, die mitunter attraktiver sind als unsere vorigen.

Hoppla! Haben Sie es bemerkt? Ja, das habe ich tatsächlich geschrieben: Manchmal sind sich aus dem Scheitern ergebende Ziele attraktiver als die Ziele vor dem Scheitern! Insofern kann zugelassenes Scheitern erfolgreich machen!

Noch zu abstrakt?  Weitere Beispiele gefällig? 

Kennen Sie Beziehungen, die nicht funktionieren, weil die Partner offensichtlich nicht zueinander passen? Jeder sieht es – bis auf die Betroffenen selbst. Die kämpfen, beißen, reißen sich zusammen, leiden, hassen sich zeitweise, rennen zum Therapeuten, hoffen und bangen – um eines Tages im rosigen Ideal des Beziehungshimmels anzukommen, wo endlich alles schön ist. Schwachsinn! Jeder wohlmeinende Außenstehende wünscht ihnen, sie mögen endlich erkennen, dass sie nicht zusammenpassen. Denn erst dann können sie sich trennen, neu sortieren – und den richtigen Partner suchen und finden. 

ABER: Hier gilt es sorgfältig zu prüfen, wann man sich Scheitern eingestehen muss und wann sich Durchhalten lohnt!

Oder chronische Unzufriedenheit am Arbeitsplatz. Ein schönes Leben nur im Urlaub, am Wochenende und zwischen 17 und 9 Uhr morgens. Im Job jedoch wird stumpf gelitten, sich energielos durch den grauen Tag geschleppt. Es sind ja nur noch 9 Wochen bis zum nächsten Urlaub. Und noch 14 Jahre bis zur Rente. Da muss man halt durch … Schwachsinn! Hier muss man durch etwas ganz anderes durch: nämlich durch die Erkenntnis, in einer Sackgasse gelandet zu sein! Also: Was sollte man stattdessen tun? Welche Alternativen gibt es? Was wäre der nächste Schritt? Zu scheitern kann immer ein Anfang sein.

Sie merken, wir können die Beispiele beliebig weiterführen:
Produziert unsere Firma noch, was sich die Kunden wünschen – wo diese doch zur Konkurrenz abwandern?
Warum sprechen meine Kinder so wenig mit mir?
Was sagt es aus, wenn ein intelligenter Student viele Semester überzieht?
Warum sind andere ständig auf dem neuesten Stand, während an mir alles vorbeirauscht?

Ich bin mir sicher: In wirklich jedem dauerhaften Scheitern steckt ein Hinweis, was wir besser, oder eben was wir nicht mehr machen sollten. Wir sollten diesen Hinweisen nachgehen, statt sie zu ignorieren – und schließlich genau das durchhalten, was sich durchzuhalten lohnt.



Montag, 18. Februar 2013

+++WANN BIN ICH WAS UND WARUM WERT?+++



Eine schöne und wahre Geschichte zur Wertigkeit des Einzelnen:

Ein Professor an einer deutschen Universität startete ein neues Semester, indem er einen 50 Euro Schein hoch hielt. In der Vorlesung saßen rund zweihundert Leute. Er schaut in die Runde und fragte: „Wer möchte diesen Schein haben?“ Alle Hände gingen hoch. Natürlich!
Dann zerknitterte er den Schein und fragte: „Möchte ihn immer noch jemand haben?“ Die Hände gingen wieder alle nach oben. Der Professor warf den Schein auf den Boden, trampelte darauf herum und rieb seine Schuhsohlen an dem Schein ab. Als er den Schein aufhob, war er völlig zerknittert, schmutzig und sah völlig zerschrammt aus. Der Professor fragte: „Nun, wer möchte den 50 Euro Schein jetzt noch haben?“ Auch dieses mal gingen alle Arme in die Luft.

Schliesslich sagte der Professor: „Was auch immer mit dem Geld geschah, Ihr wolltet es haben, weil es nie an seinem Wert verloren hat. Es sind immer noch 50 Euro. Der Wert ist nach wie vor der selbe.

Es passiert in unserem Leben, dass wir abgestossen werden – wir werden auf den Boden geworfen, Menschen trampeln auf uns herum, wir werden zerknittert und in den Dreck geworfen. Dann fühlen wir uns, als wären wir wertlos. Aber egal was passiert ist oder was passieren wird: DU wirst niemals den Wert verlieren. Schmutzig oder sauber, zerknittert oder fein gebügelt, der Wert unseres Lebens wird nicht durch das bewertet, was wir tun oder wen wir kennen, sondern dadurch, wer DU bist. DU bist was besonderes, DU bist wertvoll!! Vergiss das niemals!“

Der Professor hatte über das gesamte Semester stets die volle Aufmerksamkeit seiner Studenten!

Samstag, 16. Februar 2013

+++TWITTER, oder wie aus Gekritzel ein Milliardenkonzern wurde+++



140 Zeichen eines Jugendlichen aus Kairo neben der Nachricht des amerikanischen Präsidenten: Twitter startete als egalitäre Kommunikationsplattform. Heute kann ein Nutzer über den Dienst eine X-Box kaufen. Wie sich Twitter wandelt und in Zukunft professionell Geld verdienen will. Porträt eines Netzwerks.

Eine weltumspannende Plattform für Informationen, Meinungen und Geplapper - so startete Twitter vor fast sieben Jahren. Jetzt können Nutzer über das soziale Netzwerk bereits einkaufen. Das Unternehmen wandelt sich, es will vor allem eins: Geld verdienen. Wie schafft Twitter das? Wie lassen sich Kommerz und freie Kommunikation vereinbaren? Und haben die Twitter-Nutzer nichts Besseres zu tun?

Der Ursprung

Die erste Skizze ist mit Kuli auf einen Block gekritzelt, mit ein paar Schnörkeln verziert - ganz so, als hätte da jemand Langeweile gehabt. Das Gekrakel stammt von Jack Dorsey, späterer Mitbegründer von Twitter. 2006 geht Dorseys (@jack) erster Tweet online: "just setting up my twttr". Es ist der Beginn einer freien, egalitären Kommunikationsplattform: Jeder Nutzer kann darauf 140-Zeichen-lange Nachrichten gleichermaßen sichtbar hinterlassen. Der amerikanische Präsident taucht in den Nachrichtenströmen neben Jugendlichen aus Kairo, Kiew oder Köln auf.

Das Konzept

Twitter ist vor allem eines: einfach. Nutzer können Nachrichten in der Länge von 140-Zeichen bloggen, der Tweet ist sofort und für alle sichtbar. Außerdem kann der Nutzer Nachrichten anderer retweeten und verbreitet sie damit auch auf seinem eigenen Account. Ein Nutzer kann Tweets kommentieren und anderen Nutzern folgen, sodass ihre Nachrichten in seinem Profil einlaufen. Findet er sie nicht länger interessant, kann er einfach aufhören, ihnen zu folgen, in dem er ihren "Unfollow"-Button anklickt. Der unübersichtliche Nachrichtenfluss lässt sich in Listen ordnen, einzelne Nachrichten mit einem Hashtag, z.B. #aufschrei, verschlagworten. Im Gegensatz zum sozialen Netzwerk Facebook legen die Nutzer kein mit Nachrichten kommentiertes Fotoalbum an: "Auf Twitter siehst du nicht die Person, sondern was sie produziert. Du setzt dich also nicht persönlich, sondern mit dem auseinander, was sie von sich gibt", erklärte Dorsey das Konzept in einem Interview mit der Los Angeles Times.

Die Gründer

Die Idee von Twitter beginnt mit vier jungen Männern in San Francisco: Jack Dorsey, Evan Williams (@ev), Biz Stone (@biz) und Noah Glass (@nhglass). Die Software-Entwickler und Jungunternehmer gründen die Podcasting-Firma Odeo - und suchen nach einer simplen, konzerninternen Kommunikationsform: Kurznachrichten in Echtzeit. Die Idee für den erfolgreichen Namen Twitter (zu deutsch "Gezwitscher") hatte Glass. In seinem Twitterprofil steht: "I started this". 2006 bauen die Gründer den Prototyp zu einer mobil nutzbaren Version aus. Schätzungen zufolge investieren mehrere Kapitalfonds in den kommenden Jahren etwa 60 Millionen Dollar. Der 36-jährige Dorsey ist heute als einziger der Mitgründer noch führender Kopf der Firma.

Der Aufstieg

Die Zahlen der Nutzer steigen, und mit ihnen das Gezwitscher: 2007 werden noch etwa 400.000 Tweets in drei Monaten veröffentlicht, ein Jahr später schon eine Million, Anfang 2010 sind es pro Tag 50 Millionen. Zum sechsjährigen Jubiläum 2012 verkündet Twitter, die Plattform habe 140 Millionen Nutzer und 340 Millionen Tweets pro Tag erreicht. Ende 2012 sind es bereits 200 Millionen aktive Nutzer. Twitter fasziniert, weil es in Echtzeit funktioniert. Aus Gerüchten über ein Ereignis entsteht ein Informationsaustausch, an dessen Ende eine Nachricht stehen kann. Berühmtestes Echtzeiterlebnis: Ein Flugzeug landete 2009 im Hudson River in New York. Janis Krums befand sich auf einer Fähre und twitterte mit Foto: "There's a plane in the Hudson. I'm on the ferry going to pick up the people. Crazy."

Die Nutzer

Wer sind die Millionen Menschen, die twittern? Haben sie nichts Besseres zu tun, als Kurznachrichten über Gott und die Welt zu verbreiten? Tatsächlich hat sich Twitter zu einer Plattform entwickelt, die andere Kommunikationskanäle ablöst oder erweitert. Ein Blogger stellt seine Beiträge online - und tweetet sie. Ein Sportjournalist ist bei einem Fußballspiel dabei - und schreibt einen Tweet über die Stimmung im Stadion. Die Reichweite der Nachrichten überzeugt auch die Prominenz: Den Tweets des Papsts (@Pontifex) folgen mehr als 1,5 Millionen Menschen, Barack Obama (@BarackObama) mehr als 27 Millionen. Spitzenreiter ist Teeniestar Justin Bieber (@justinbieber) mit etwa 34 Millionen Followern - ein einfaches "Danke" retweeten dann auch mal Hunderttausende Menschen. Worüber sich auf Twitter wiederum Mr.Bean-Darsteller Rowan Atkinson lustig macht. Das digitale Gespräch läuft.

Die Einnahmequelle

Wie andere soziale Netzwerke auch macht Twitter seinen Umsatz zu großen Teilen mit Werbung. Das Unternehmen veröffentlicht keine offiziellen Zahlen, doch wenn man Expertenschätzungen glauben kann, kann sich das Wachstum in diesem Bereich durchaus sehen lassen: Im laufenden Jahr rechnet die Analysefirma E-Marketer mit Anzeigenumsätzen von etwa 545 Millionen Dollar - 2012 sollen es noch 288 Millionen gewesen sein. Der Abstand zu Konkurrenten wie Google oder Facebook ist aber noch gewaltig. Zum Vergleich: Facebook hat im vergangenen Jahr 4,3 Milliarden Dollar mit Werbung erlöst.

Wie verdient Twitter in Zukunft Geld?

Derzeit experimentiert Twitter mit Anzeigen, die speziell auf die Zielgruppen der Werbekunden zugeschnitten sind. Eine New Yorker Buchhaltungsfirma berichtete dem Wall Street Journal von positiven Erfahrungen damit. Sie hat eine Anzeige geschaltet, die sich an Twitter-Nutzer richtete, die sich vor der Präsidentschaftswahl vor allem für die Steuerpolitik der beiden Kandidaten interessiert haben. 2,1 Millionen Klicks seien so auf ihre Website geleitet worden.

Die Zukunft

Immer mehr Menschen nutzen soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter über ihr Smartphone. Die Unternehmen müssen einen Weg finden, Werbung so zu platzieren, dass sie auch auf den deutlich kleineren Bildschirmen wirkt. Bei Twitter scheint das besser zu funktionieren als bei Facebook: Nach eigenen Angaben macht das Unternehmen mehr Geld mit mobiler Werbung als über seine normale Website. Konkrete Zahlen gibt es nicht.

Als Beispiel für den Erfolg von Twitter in diesem Bereich gilt allerdings die chinesische Restaurantkette P.F. Chang's. Für 25.000 Dollar kaufte sich das Unternehmen Werbung bei Twitter. Das Netzwerk bietet sogenannte "promoted tweets" an, die ganz oben bei den Suchergebnissen auftauchen, wenn ein User die entsprechenden Schlagworte eingibt. Der User erhält also längst keine ungefilterten Ergebnisse mehr. Nach Angaben von P.F. Chang's haben binnen weniger Tage vier Millionen Menschen auf den Tweet des Unternehmens geklickt oder diesen geretweetet - 70 Prozent davon über mobile Geräte. Der Versuch, diesen Erfolg mit einer zweiten Werbekampagne wenig später zu wiederholen, scheiterte allerdings. Die Werbetreibenden schlossen daraus, dass es wohl auf den richtigen Zeitpunkt ankommt.

Die neue Idee

So lange die Unternehmen vom Erfolg ihrer Werbung in sozialen Netzwerken nicht überzeugt sind, bleibt auch der elektronische Handel über Twitter, Facebook und Co. eine Zukunftsvision. Die Kreditkartenfirma American Express hat nun jedoch eine Kooperation mit Twitter gestartet: Amex-Kunden sollen künftig per 140-Zeichen-Nachricht einkaufen können, "pay-by-tweet" sozusagen. User können ihr Kreditkartenkonto mit Twitter verbinden - und wer den entsprechenden Hashtag vergibt, bekommt die Ware direkt nach Hause geliefert. Zum Beispiel Spielekonsolen, Tablet-Computer oder einen Geschenkgutschein.

Twitter selbst wird von der Partnerschaft nur indirekt profitieren. American Express gibt dem Netzwerk nichts von seinen Gewinnen ab, wie die Financial Times schreibt. Twitter hofft aber, auf diese Weise mehr Werbekunden anlocken zu können, die ihre Produkte ebenfalls per Hashtag verkaufen wollen.

Das schnelle Geld

Bei rasant wachsenden Unternehmen aus dem Silicon Valley stellt sich früher oder später zwangsläufig die Frage nach dem Börsengang. Einen Termin gibt es im Fall von Twitter bislang nicht, Analysten gehen aber davon aus, dass es sich noch um maximal zwei Jahre handeln kann. Ende Januar kaufte der Vermögensverwalter Blackrock Firmenanteile von altgedienten Twitter-Mitarbeitern im Wert von 80 Millionen Dollar. Insgesamt bewerten die Investoren den Kurznachrichtendienst mit neun Milliarden Dollar. Das klingt zunächst nach viel Geld für ein Unternehmen mit einem geschätzten Jahresumsatz von 350 Millionen Dollar, bei dem nicht einmal klar ist, ob es überhaupt Gewinne erwirtschaftet. Für Silicon-Valley-Verhältnisse ist das aber nicht ungewöhnlich - Facebook ist aktuell fast 78 Milliarden Dollar wert, obwohl der Kurs schon etwa zehn Dollar niedriger liegt als beim Börsengang im Mai 2012.

Auf das schnelle Geld ist Twitter-Chef Dick Costolo nach eigener Aussage nicht aus. Er halte einen Börsengang nicht unbedingt für notwendig, sagte er kürzlich in einem Interview mit dem Wall Street Journal. Er strebe ein nachhaltiges Wachstum für sein Unternehmen an, die Interessen der User stünden im Vordergrund. Sollte der Wert von Twitter weiter steigen, wird sich zeigen, wie ernst Costolo diese blumigen Worte meint.

Mittwoch, 14. November 2012

+++SINNgeschichte zum Abend+++



„Es war einmal ein legendärer Tennisspieler. 
Nie verfehlte er einen Ball, und nie schlug er einen ins Aus. 
Niedrige Bälle, die nur Millimeter übers Netz zischten, waren für ihn kein Problem. Sein erster Aufschlag saß immer, in entscheidenen Situationen schlug er nur Asse. 
Es gelang ihm, jedes Spiel zu seinen Gunsten zu wenden. Er war auch nach zwei Stunden Match flink wie eine Gazelle, wurde niemals müde, und nie rutschte ihm ein Schimpfwort über die Lippen. 
Tatsächlich wäre er einer der größten Tennisspieler aller Zeiten gewesen, wenn man ihn nur dazu hätte bewegen können, sein Bier zur Seite zu stellen und von der Tribüne auf das Spielfeld zu steigen...“

Einen wundervollen Abend!

Montag, 17. September 2012

Der letzte Weg, oder was es ausmacht, eine kleine richtige Entscheidung zu treffen!





Ein Taxifahrer aus New York schreibt:

"Ich wurde zu einer Adresse bestellt, wo ich einen Fahrgast abholen sollte. Als ich ankam hupte ich laut. Nach ein paar Minuten Wartezeit hupte ich erneut. Da es die letzte Fahrt meiner Schicht war, wollte ich bereits weg fahren, es dauerte mir zu lange. Aber stattdessen parkte ich das Auto, ging zur Tür und klopfte.

“Nur eine Minute”, antwortete eine gebrechliche, ältere Stimme. Ich konnte hören, wie etwas mühsam über den Boden gezogen wird.

Nach einer langen Pause öffnete sich die Tür. Eine kleine Frau über 90 Jahre stand vor mir. Sie trug ein Kleid und einen Hut mit einem Schleier, wie jemand aus einem 40er-Jahre-Film.

An ihrer Seite stand ein kleiner Koffer. Die Wohnung sah leer aus, als hätte dort seit Jahren niemand gelebt. Alle Möbel waren mit Tüchern bedeckt. Es gab keine Uhren an den Wänden, alle Schränke waren leer. Es gab nicht einmal Geschirr in der Küche. In die Ecke war ein Umzugskarton gefüllt mit Fotos und Glaswaren.

“Würden Sie meinen Koffer zum Auto tragen?”, bat sie mich. Ich legte den Koffer in den Kofferraum und kehrte dann zurück um die Frau zu unterstützen. Sie nahm meinen Arm und wir gingen langsam zum Taxi.
Sie dankte mir für meine Güte. “Kein Problem”, sagte ich ihr, ”Ich versuche Sie nur genauso zu behandeln, wie ich es wollen würde, dass meine Mutter auch so behandelt wird.”

“Oh, du bist so ein guter Junge, sagte sie. Als wir im Taxi saßen, gab sie mir eine Adresse und fragte: “Können sie mich durch die Innenstadt fahren?”
“Es ist nicht der kürzeste Weg”, antwortete ich schnell.
“Oh, das macht nichts”, sagte sie. “Ich habe es nicht eilig. Ich bin auf dem Weg zu einer Sterbeklinik.“

Ich schaute in den Rückspiegel. Ihre Augen waren glänzend. “Ich habe keine Familie” fuhr sie fort mit einer weicher Stimme. “Der Arzt sagt, ich habe nicht mehr sehr lange.” Als ich das gehört habe, da musste ich einfach das Taxameter abschalten: “Welche Route soll ich nehmen?”

Für die nächsten zwei Stunden fuhren wir durch die Stadt. Sie zeigte mir das Gebäude, wo sie einmal als Aufzugswärterin gearbeitet hatte.
Wir fuhren durch das Viertel, wo sie und ihr Ehemann als Ehepaar lebten, an einem Möbellager, der einst ein Ballsaal gewesen war, wo sie als junges Mädchen tanzen ging.
Manchmal bat sie mich langsam an einem bestimmtem Gebäude oder einer Ecke zu fahren. Sie starrte in die Dunkelheit und sagte nichts.

Als die ersten Sonnenstrahlen am Horizont erschien, sagte sie: “Ich bin müde. Es ist Zeit“ Wir fuhren stillschweigend zu der Adresse, die sie mir gegeben hatte. Es war ein niedriges Gebäude, wie ein kleines Erholungsheim mit einer Einfahrt.
Zwei Pflegekräfte kamen zum Taxi. Sie waren besorgt und beobachteten jede Bewegung. Sie müssen sie erwartet haben.

Ich öffnete den Kofferraum und nahm den kleinen Koffer und stellte ihn vor die Tür. Die Frau saß bereits im Rollstuhl.
“Wie viel schulde ich Ihnen?” In dem Moment bat sie die Pflegekräfte ihr ihren Geldbeutel zu reichen.
“Nichts,” sagte ich. „Aber Sie müssen doch ihren Lebensunterhalt verdienen“ antwortete sie.
“Es gibt auch andere Passagiere”, antwortete ich.

Ohne in dem Moment nachzudenken, beugte ich mich zu ihr und gab ihr eine herzliche Umarmung. Sie drückte mich fest an sich heran.
“Sie haben einer alten Frau einen kleinen Moment der Freude geschenkt,” sagte sie. “Danke.”
Ich drückte ihre Hand und ging dann in Richtung Sonnenaufgang zum Taxi… Hinter mir schloss sich eine Tür. Dieses Geräusch kam mir vor, wie das Abschließen eines Lebens.

Ich holte keiner weitere Passagiere mehr und fuhr ziellos in Gedanken versunken durch die Gegend. Für den Rest des Tages konnte ich kaum sprechen. Was wäre passiert, wenn ich mich geweigert hätte, diese Fahrt zu machen oder nach dem ich gehupt habe, einfach weggefahren wäre?
Rückblickend glaube ich nicht, dass ich je etwas Wichtigeres in meinem Leben getan habe."

Wir entscheiden, wann wir was und für wen tun - aber wichtig ist doch, dass wir es überhaupt für unseren Nächsten tun!

Sonntag, 17. Juni 2012

SINNgeschichten No.3



VOM REITEN TOTER PFERDE

"Wenn Du entdeckst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab!"
(Weisheit der Dakota Indianer)


So manchem Manager erscheint diese Weisheit der Dakota Indianer zu einfach. Gibt es da nicht andere Lösungen? Gibt es! Hier sind die:

1.   Sie besorgen eine stärkere Peitsche.
2.   Sie wechseln den Reiter.
3.   Sie sagen: "So haben wir das Pferd doch immer geritten!"
4.   Sie gründen einen Arbeitskreis um das Pferd zu analysieren.
5.   Sie bilden eine Task Force, um das tote Pferd wieder zu beleben.
6.   Sie besuchen andere Orte um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet.
7.   Sie erhöhen die Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde.
8.   Sie schieben eine Trainingseinheit ein, um besser reiten zu lernen.
9.   Sie stellen Vergleiche unterschiedlich toter Pferde an.
10. Sie ändern die Kriterien, die besagen, ob ein Pferd tot ist.
11. Sie kaufen Leute von außerhalb ein, um das tot Pferd zu reiten.
12. Sie spannen mehrere tote Pferde zusammen an, damit sie schneller werden.
13. Sie erklären: "Kein Pferd kann so tot sein, dass man es nicht noch schlagen könnte!"
14. Sie machen zusätzliche Mittel locker, um die Leistung des Pferdes zu erhöhen.
15. Sie führen eine Studie durch, um zu sehen, ob es billigere Berater gibt.
16. Sie kaufen etwas dazu, was tote Pferde angeblich schneller laufen lässt.
17. Sie erklären, dass ihr Pferd "besser, schneller und billiger" tot ist.
18. Sie bilden einen Qualitätszirkel um eine Verwendung für tote Pferde zu finden.
19. Sie überarbeiten die Leistungsbedingungen für tote Pferde.
20. Sie richten eine unabhängige Kostenstelle für tote Pferde ein.

ZUR EIGENEN FORTSETZUNG:

21.
22.
23.
24.
25.

(OJ)


Freitag, 15. Juni 2012

SINNgeschichten No.2



DIE KLEINE ROTE HENNE


Es war einmal eine kleine rote Henne, die auf dem Bauernhof scharrte, bis sie einige Weizenkörner fand. Sie rief ihre Nachbarn und sagte: 

"Wenn wir diesen Weizen pflanzen, werden wir Brot zu essen haben. Wer will mir helfen, ihn anzubauen?"

"Ich nicht" , sagte die Kuh.
"Ich nicht" , sagte die Ente.
"Ich nicht" , sagte das Schwein.
"Ich nicht" , sagte die Gans.
"Dann werde ich es tun", sagte die kleine rote Henne. Und sie tat es.

Der Weizen wuchs hoch, reifte und trug goldene Körner. 
"Wer will mir helfen den Weizen zu ernten?" fragte die kleine rote Henne.
"Ich nicht" , sagte die Ente.
"Dafür bin ich nicht zuständig" , sagte das Schwein.
"Ich würde meinen Status verlieren" , sagte die Kuh.
"Ich würde meine Arbeitslosenunterstützung verlieren" , sagte die Gans.
"Dann werde ich es tun" , sagte die kleine rote Henne. Und sie tat es.

Schließlich kam die Zeit, da das Brot gebacken werden sollte.
"Wer hilft mir das Brot zu backen?" , fragte die kleine rote Henne.
"Das hieße Überstunden für mich" , sagte die Kuh.
"Ich würde meine Sozialhilfe verlieren" , sagte die Ente.
"Ich habe zwei linke Hände und nie gelernt, wie man das macht" , sagte das Schwein.
"Wenn ich die Einzige sein soll, die hilft, dann ist das diskriminierend" , murrte die Gans.
"Dann mache ich es" , sagte die kleine rote Henne.

Sie buk fünf Laibe Brot und hielt sie hoch, um sie den anderen zu zeigen. Jetzt wollten alle etwas davon abhaben, sie forderten sogar lauthals ihren Teil.
Aber die kleine rote Henne sagte:

"Nein, ich kann die fünf Brote ebenso gut selbst essen!"

"Unmäßiger Profit" , brüllte daraufhin die Kuh.
"Kapitalistischer Blutsauger" , schrie die Ente.
"Gleiches Recht für alle" , forderte die Gans.

Das Schwein grunzte nur. Und sie malten "UNFAIR" auf Transparente, liefen um die kleine rote Henne herum und beschimpften sie auf das Gröbste.
Als der Regierungsvertreter kam, sagte er zu der kleinen roten Henne:

"Hör mal, Du darfst nicht habgierig sein!"
"Aber ich habe mir das Brot doch selbst verdient" , erwiderte die kleine rote Henne.
"Genau" , sagte der Regierungsvertreter.
"Das ist das wunderbare System des freien Unternehmertums. Jeder auf dem Bauernhof kann so viel verdienen, wie er will. 
Aber unter unseren modernen Regierungsbestimmungen müssen die produktiv Tätigen ihr Produkt mit denen teilen, die nicht arbeiten."
Und sie lebten danach glücklich und zufrieden, auch die kleine rote Henne. 
Aber alle auf dem Hof wunderten sich, warum die kleine rote Henne nie wieder öffentlich Brot gebacken hat!

(OJ)

Mittwoch, 13. Juni 2012

SINNgeschichten No.1




DER LÖWE UND DIE GAZELLE

Jeden Morgen, wenn in Afrika über der Steppe die Sonne aufgeht, wacht die Gazelle auf. Sie weiß, sie muss heute schneller laufen als die langsamste Gazelle, wenn sie nicht gefressen werden will!

Jeden Morgen, wenn in Afrika über der Steppe die Sonne aufgeht, wird auch der Löwe wach. Er weiß, er muss heute schneller sein als die langsamste Gazelle, wenn er nicht verhungern will!

Daraus folgt:

Es ist eigentlich egal, ob Du ein Löwe oder eine Gazelle bist. Wenn über der Steppe die Sonne aufgeht, musst Du rennen!

(OJ)