Mittwoch, 9. Oktober 2013

Geschichte kompakt No.8


Restauration und Revolution in Europa (1815-1849)

Nach Napoleons endgültigem Sturz musste der Wiener Kongress 1814/15 Europa neu ordnen. Die Französische Revolution und das napoleonische Empire hatten Veränderungen herbeigeführt, die sich nicht wieder rückgängig machen ließen: Die Völker Europas waren unter den Bannern der Nationen in Bewegung geraten, ein neues Gleichgewicht der Kräfte zwischen den Großmächten war zu gewinnen, das Napoleon I. mit seinem gewaltigen Sturmlauf quer durch den Kontinent über den Haufen geworfen hatte.
Schon der Tagungsort Wien, zwischen England und Russland, symbolisierte die Spannung zwischen den Flügelmächten des europäischen Systems. Mit ihren konträren Strukturen und Ideologien prägten sie den Grundkonflikt in Europa für den Rest des 19. Jahrhunderts: Die liberale und parlamentarische Industrie-, See- und Handelsmacht England und die agrarische Autokratie und Kontinentalmacht Russland verkörperten Extreme. Dazwischen lagen Frankreich sowie Deutschland mit seinen Großmächten Österreich und Preußen.
Auf dem Vordergrund der Bühne agierte Metternich weithin sichtbar, als eigentlicher Gewinner jedoch fühlte sich Zar Alexander I. Nicht umsonst war er im März 1814 an der Spitze der siegreichen Alliierten in Paris eingezogen.

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