Nazis erbeuteten dreistelligen Milliardenbetrag
Die Konfiszierung jüdischen Vermögens finanzierte bekanntermaßen den Zweiter Weltkrieg – das genaue Ausmaß deckten Historiker jedoch erst jetzt auf.
Schon bald nach Hitlers Machtergreifung sind die Nationalsozialisten dazu übergegangen, Juden gesetzlich zu deklassieren und sich ihres Eigentums zu bemächtigen. Nicht nur plünderten sie aktiv deren Konten, auch belegten sie jüdische Bürger mit drastischen Abgaben. Selbst wenn sie das Land verlassen wollten, mussten sie eine hohe Ausreisesteuer zahlen. Ihr zurückgelassener Besitz ging an den Staat über, genau wie das Eigentum jener, die ihr Ende in den Konzentrationslagern fanden. Auch in den besetzten Staaten machten die Nazis nicht halt: Tausende von Eisenbahnwagons brachten geraubte Wertgegenstände ins Reich.
Eine vom Finanzministerium in Auftrag gegebene Studie deckte nun das genaue Ausmaß der Plünderungen auf. Laut Professor Hans-Peter Ullmann von der Universität Köln, der den Untersuchungen vorstand, erbeuteten die Nazis zwischen 1933 und 1945 etwa 120 Milliarden Reichsmark – allein auf deutschem Boden. Auf diesem Wege konnte beinahe ein Drittel der Kriegskosten gedeckt werden.
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