Samstag, 3. August 2013

+++FEIERN FÜR FORTGESCHRITTENE, oder darf man die Cocktail-Garnitur essen?+++


Gurke im Gin-Tonic, Olive im Martini, Sellerie in der Bloody Mary: Ist das noch Kunst oder kann das schon weg? Die Feier-Experten Sebastian Leber und Nana Heymann verraten, ob man die Verzierung seiner Drinks essen darf. Prost und guten Appetit!

Eher nicht, sofern es sich um einen Mini-Sonnenschirm oder eine neongrüne Plastikgiraffe handelt. Ansonsten gilt: Lebensmittel sind dafür da, gegessen zu werden. Die in den neunziger Jahren noch weitverbreitete Ansicht, an den Glasrand gesteckte Orangenscheiben, Minzblätter oder kandierte Maraschinokirschen seien bloß optische Zierde und ihr Verspeisen stelle einen groben Benimmpatzer dar, ist längst überholt und gilt heute als snobistisch.

Die letzte Oberlehrerin, die es wagte, sich über Deko-Esser lustig zu machen, war die US-Fernsehmoderatorin und Cocktail-Philosophin Rachel Maddow. Cocktail-Garnitur sei nur dafür da, "visuell zu unterhalten". Es folgte ein Shitstorm, der sich gewaschen hatte. Seitdem ist Ruhe an der Dekofront.

Wem das ästhetische Gesamtbild wichtig ist: Überreste wie Zitronen- oder Orangenschalen werden in die Serviette gelegt, nicht in den Aschenbecher und auch nicht ins Glas. Bei manchen Beigaben empfiehlt es sich allerdings, ein bisschen zu warten: Die Olive im Martini sollte besser erst gegen Ende verspeist werden, da sie auch den Geschmack des Drinks beeinflusst. Und die Selleriestange bei der Bloody Mary sollte erst zum Umrühren genutzt werden, bevor man sie wegknabbert.

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