Mittwoch, 10. April 2013

+++WAS MACHEN EIGENTLICH DIE NETZWERK-PIONIERE, oder wer ist überhaupt noch da?+++


Am 30. April wird das ehemals beliebte SchülerVZ abgeschaltet – die VZ-Gemeinschaften sind jedoch nicht die einzigen Verlierer unter den deutschen Freunde-Plattformen.


Netzwerk-Dinos wie „Wer kennt wen“, „Stayfriends“ und „Lokalisten" haben ebenfalls drastisch viele aktive Nutzer verloren. Gegen die übermächtige Facebook-Konkurrenz aus den USA mit ständig neuen Innovationen hatten die meist national ausgerichteten Plattformen kaum eine Chance.

Ein Grund ist: „Facebook hat sich auch an die lokalen Bedürfnisse der Nutzer angepasst. So haben sie es mit Fanseiten und der Gruppenfunktion geschafft, auch lokale Netzwerke wie 'Lokalisten' weitestgehend zu verdrängen”, erklärt Social-Media-Experte Markus Sekulla.

► Beispiel „Wer kennt wen“

Die Seite hatte im Januar 2010 noch 186,5 Millionen Seitenbesuche („Visits“), ermittelte die IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern) . Im Januar 2013 waren es nur noch 40 Millionen. Dabei ist die Zahl der Mitglieder beachtlich: Im Januar 2013 gab's 3,26 Millionen einzelne aktive Nutzer („Unique User“). Die Mehrheit der offiziell gut neun Millionen Profile wird aber nicht mehr genutzt.
Dennoch versucht sich das Netzwerk auf die veränderten mobilen Nutzungsbedingungen einzustellen und brachte neben der App für Android und iOS Anfang dieses Jahres auch eine App für Blackberry und Windows Phone 8 heraus.

► Beispiel „Stayfriends“

Die Community war DER Treffpunkt für alte Schulkontakte. Wen man aus den Augen verloren hatte, den fand man auf Stayfriends wieder. Mittlerweile hat Facebook auch diese Aufgabe übernommen. Im Januar 2010 lag die Anzahl der Visits noch bei 41,1 Millionen. Im Januar dieses Jahres waren es nur noch 14,1 Millionen.

► Beispiel „Lokalisten“

Das Netzwerk wurde 2005 als Community für lokale Bedürfnisse gegründet und hatte 2010 nach eigenen Angaben 3,6 Millionen Mitglieder. Die Aktivität auf der Seite ist seitdem jedoch stark eingebrochen: Nach 41,8 Millionen Visits im Januar 2010 waren es im Januar 2013 nur noch 2,9 Millionen.
Die letzte Ankündigung im Mitteilungsbereich stammt von 9. Juli 2010.

► Beispiel StudiVZ und MeinVZ

Im Gegensatz zu SchülerVZ bleiben StudiVZ und MeinVZ erhalten – vorerst. Sie sollen zusammen noch rund eine Million aktive Nutzer haben. Zum Vergleich: Einst hatten alle drei VZ-Netzwerke zusammen rund 17 Millionen Mitglieder. Wie VZ-Chef Joseph Nejman erst kürzlich bei BILD.de erklärte, wird der Betrieb nur noch aufrechterhalten. Heißt: Die Portale sind sich selbst überlassen und werden nicht mehr weiterentwickelt. Das endgültige Aus von StudiVZ und MeinVZ dürfte nur eine Frage der Zeit sein.

Auch die Jobbörse Xing bekommt Konkurrenz

Lediglich Xing, eine deutsche Plattform für berufliche Kontakte, konnte die Zahl seiner Visits in den vergangenen zwei Jahren konstant halten und hat darüber hinaus sogar ein funktionierendes Bezahlmodell.
Nach eigenen Angaben hatte Xing im Januar 2013 erstmals mehr als fünf Millionen aktive Nutzer pro Monat. Mit der internationalen Jobbörse LinkedIn hat das Jobnetzwerk mittlerweile allerdings auch starke Konkurrenz bekommen.
„Auf lange Sicht wird es Xing gegen LinkedIn schwer haben”, glaubt Experte Markus Sekulla.

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