Mittwoch, 10. April 2013

+++STEINBRÜCK´S SENFTOPF, oder warum es schon beim Wahlkampfslogan klemmt+++



Das hat sich SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück (66) wohl anders vorgestellt…

Am Dienstag hatte er den Wahlkampfslogan seiner Partei „Das WIR entscheidet“ vorgestellt, hatte die drei Worte bereits am Dienstag Nachmittag ganz stolz per Twitter verkündet.

Jetzt kommt heraus: Ausgerechnet eine Leiharbeitsfirma nutzt diesen Slogan seit 2007 zur Werbung auf ihrer Homepage – und damit bereits seit sieben Jahren!

Auf der Startseite der Firma heißt es in großen Buchstaben: „Das WIR entscheidet!" Und am Ende des Werbetextes noch mal: „Das WIR entscheidet! Die flexible Personallösung.“
Bei der Vorstellung des Wahlkampfslogans am Dienstag hatte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück bereits auf eine Ähnlichkeit zum Slogan der Aktion Mensch („Das WIR gewinnt“) hingewiesen.
Steinbrück: „Das ist geklärt, damit es da keine Missklänge gibt.“ Es werde „keine markenrechtlichen Auseinandersetzungen mit der Aktion Mensch geben“.

Muss die SPD jetzt um ihren Slogan zittern? 

Christophe Cren, Deutschland-Chef von Propartner: „Wir haben den Slogan schon seit 2007, also lange vor der SPD gehabt. Der Spruch ist aber nicht rechtlich geschützt, deshalb werden wir auch nicht gegen die SPD vorgehen.“
Der Leiharbeits-Boss weiter: „Die Gemeinsamkeit im Slogan mit der SPD sollte der Partei jetzt aber zeigen, dass Leiharbeit nicht so schlecht ist wie sie von der SPD gemacht wird. Es ist nicht so, dass bei Zeitarbeit die Menschen geknechtet oder automatisch schlecht bezahlt werden. Bei uns stehen die Mitarbeiter im Mittelpunkt.“

Denn: Steinbrück hatte in den vergangenen Monaten immer wieder die Auswüchse bei Zeit- und Leiharbeit kritisiert.
Rückblickend sagte Steinbrück bei Anne Will: „Mit der Agenda 2010 haben wir Lohndumping und Zeitarbeit Tür und Tor geöffnet.“ Er sprach sich deshalb für eine Eindämmung von Leiharbeit aus.
Es läuft nicht gut für Steinbrück und die SPD.
Im aktuellen „Stern“-RTL-Wahltrend verliert die SPD einen Punkt, rutscht auf 23 Prozent ab, während Schwarz-Gelb davon ziehen.
Die Umfrage zeigt auch: Die Deutschen trauen Steinbrück das Kanzler-Amt nicht zu.
Nur 19 Prozent der Befragten gaben an, Steinbrück direkt zum Kanzler zu wählen. 57 Prozent würden bei einer Direktwahl Kanzlerin Angela Merkel ihre Stimme geben.
Laut einer Umfrage des Magazins „Stern“ halten Steinbrück nur 34 Prozent für vertrauenswürdig, 32 Prozent finden ihn sympathisch, 24 Prozent glauben, er sei diplomatisch genug für das Kanzleramt.

Liebe SPD, lieber Herr Steinbrück,

ich darf mir an dieser Stelle einen persönlichen Kommentar erlauben, denn für mich war es unvorstellbar, dass hoch dotierte Marketingstrategen, Wahlkampfmanager, Presseleute und alle übrige Beraterschaft nicht in der Lage sind, einen prägnanten Wahlkampfslogan zu entwickeln, oder wenigstens gut zu recherchieren.
Ich biete gern meine neutrale, aber inhaltlich fokussierte Beratung an, wenn Sie mögen!

Hochachtungsvoll, 

Oliver A.E. John.

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