Es ist ein spektakuläres Comeback: Ex-Bahn-Chef Hartmut Mehdorn wird neuer Chef des Hauptstadtflughafens BER. Das hat Bundesverkehrsminister Ramsauer bestätigt. Mehdorn ging als Air-Berlin-Chef noch vor kurzem juristisch gegen die Betreiber vor.
Ex-Air-Berlin-Chef Mehdorn soll den Berliner Flughafen leiten: Kein Branchenfremder
Hartmut Mehdorn soll neuer Chef des Hauptstadtflughafens BER werden. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung. "Ich freue mich, dass wir Hartmut Mehdorn als neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung der FBB gewinnen konnten", sagte Ramsauer. Ein Sprecher des Flughafens wollte den Bericht dagegen weder bestätigen noch dementieren. Er verwies auf eine vorgezogene Pressekonferenz am Mittag.
Erst zu Jahresbeginn hatte Mehdorn nach 16 Monaten den Chefposten bei Air Berlin aufgegeben. Im November ließ er wegen der Verzögerungen beim BER-Bau eine Feststellungsklage auf Schadensersatz gegen die BER-Betreiber einreichen. Mehdorn kritisierte die wiederholten Verschiebungen des Eröffnungsdatums scharf. Manch einer habe wohl vergessen, "dass die Erdachse eben nicht durch den Nabel von Berlin geht", sagte er im vergangenen Jahr.
Bekannt wurde Mehdorn als Chef der Deutschen Bahn, die er zehn Jahre lang führte. Zwar brachte er das ehemalige Staatsunternehmen erfolgreich auf Gewinnkurs, war jedoch unter anderem wegen seiner undiplomatischen Art stets umstritten. Als BER-Chef werde Mehdorn mehr als eine halbe Million, aber "deutlich weniger als eine Million" Euro verdienen, schreibt "Bild". Sein Vorgänger Rainer Schwarz hatte jährlich rund 550.000 Euro verdient.
Anfang der Woche hatte der ehemalige Chef des Frankfurter Flughafens, Wilhelm Bender, angekündigt, er werde sich nicht als Chefplaner um die Baustelle des Berliner Großflughafens kümmern. Bender war zunächst sogar als neuer BER-Chef im Gespräch gewesen, lehnte dann aber ab.
Am Freitag tritt der BER-Aufsichtsrat zusammen, um über die lange Mängelliste für den neuen Großflughafen im Südosten Berlins zu beraten. Ein Termin für die Inbetriebnahme des Hauptstadt-Airports in Schönefeld, die mehrfach verschoben worden war, steht immer noch nicht fest.
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