Montag, 13. Januar 2014

Geschichte kompakt No.69


Die verborgenen Leidenschaften der Katherine Parr 

Sie war die sechste und letzte Gattin des berühmt-berüchtigten englischen Königs Heinrich VIII. Sie war Königin und Regentin von England und Irland. Eine Position, für die sie viele beneideten. Für Katherine Parr dagegen war die Verbindung mit dem englischen König Fluch und Segen zugleich. Persönliche Briefe zeugen von emotionaler Zerrissenheit einer bisher verkannten englischen Königin.  

Eine neue Ausstellung über das Leben und Wirken von Katherine Parr auf Schloss Sudeley in Gloucestershire, wo die junge Königin im Jahr 1548 am Kindbettfieber verstarb, wirft ein neues Licht auf die englische Königin. Galt die letzte Ehefrau an der Seite des umtriebigen Heinrich VIII. bisher als eine der standhaftesten und loyalsten Gattinnen des englischen Königs, offenbaren bisher nicht veröffentlichte Briefe ihre verborgenen Leidenschaften. In den persönlichen Schriften, die nun zum ersten Mal der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, finden sich zahlreiche Belege für ihre tiefen Gefühle für Thomas Seymour, einem engen Vertrauen Heinrichs VIII. Bereits durch die guten Verbindungen ihres erstes Mannes John Neville zum englischen Königshof in London hatte Katherine Thomas, den sie Jahre später heimlich heiraten sollte, kennen und lieben gelernt. Doch das Schicksal führte sie nach Tod Nevilles zunächst nicht in seine Arme, sondern an die Seite des englischen Königs. Schon zu dessen Lebzeiten soll sie die Beziehung zu ihrer vermeintlich großen Liebe wieder aufgenommen und am englischen Hof fortgesetzt haben. Von der verbotenen Liaison zeugen Briefe Katherines, in denen sie ihren Liebhaber unverblümt auffordert, ihr in den frühen Morgenstunden heimlich Gesellschaft zu leisten. Die persönlichen Zeilen zeigen die junge Königin als leidenschaftliche Frau, die ihre Gefühle und Begierden heimlich auslebte und doch gleichzeitig ihren Pflichten als Gattin des englischen Königs nachzukommen wusste. 

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