Mittwoch, 2. Oktober 2013

+++Deutsche Knetmännchen für Olympia+++


Sie leuchten in Gelb, Blau, Grün. Die farbenfrohe Kollektion für das deutsche Team bei den XXII. Olympischen Winterspielen in Sotschi ist eine Hommage an München 1972 und eine Werbung für eine erneute Kandidatur der Stadt für 2022. 

"Es ist eine tolle Kollektion, die Lust auf Medaillen machen wird", sagte Chef de Mission Michael Vesper am Dienstag in Düsseldorf bei der Präsentation der schrillen Kleidung für das russische Wintersportspektakel vom 7. bis 23. Februar 2014.

Allerdings könnte die Botschaft auch missverstanden werden: nämlich als unterschwellige Solidaritätsbotschaft für Schwule und Lesben, die im Putin-Reich mit harschen Verboten drangsaliert werden. Auf Twitter jedenfalls zogen die ersten unmittelbar nach der Vorstellung der Kollektion die Parallelen zur Regenbogenfahne, einem internationalen Symbol der Schwulenbewegung.

Von München inspiriert

Einen solch aktuellen Bezug hatten die Designer vermutlich nicht im Sinn. Die gestreiften Jacken in den Farben Türkis, Grün, Gelb und Weiß sollen vielmehr an das Design von Ottl Aicher für die Sommerspiele 1972 in München. "Es ist ein Feier-Design, die von der tollen Atmosphäre von damals inspiriert ist", sagte Modeschöpfer Willi Bogner. Zusammen mit dem Sportartikelhersteller Adidas und dem Schuhfabrikanten Sioux hat er die Kollektion für die deutschen Starter bei den Winterspielen und Paralympics entworfen. Die Mützen für die deutschen Athleten hat hingegen die Biathlon-Olympiasiegerin Magdalena Neuner kreiert. "Ich stricke gerne und ich habe sechs Modelle vorgeschlagen", sagte Neuner. "Das hat mich geehrt."

Sportlich haben sich die Funktionäre ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: "Wir wollen erfolgreicher als bei den Winterspielen in Vancouver 2010 sein", sagte Vesper. In Vancouver hatte Deutschland 30 Medaillen, darunter zehn aus Gold, gewonnen und Platz zwei hinter Gastgeber Kanada belegt. "Wir werden mit der Kleidung nicht nur Erfolge feiern, sondern auch einen sympathischen Eindruck hinterlassen", sagte Hans-Peter Krämer, der Interimspräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).

Zumindest die Sympathien der Homosexuellen-Bewegung in Russland sollten die Athleten mit diesem Outfit locker gewinnen.

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