Mittwoch, 17. April 2013

+++GIFT-BRIEF AN OBAMA+++



In der Poststelle des Weißen Hauses ist ein Kuvert mit einer unbekannten Substanz aufgetaucht - adressiert an Präsident Barack Obama. Der Sicherheitsdienst nennt den Inhalt "verdächtig". An einen Senator war zuvor ein Brief mit Gift verschickt worden.


Ein Brief mit "verdächtigen Substanzen" an US-Präsident Barack Obama ist nach Angaben des Secret Service abgefangen worden. Es handele sich um ein "ähnliches Schreiben" mit Giftspuren wie es bereits am Vortag an US-Senator Roger Wicker gerichtet worden war. Wie der Sender CNN berichtet, enthielt auch der an Obama gerichtete Brief Spuren des Gifts Rizin. CNN beruft sich dabei auf vorläufige Ergebnisse eines Tests der Bundespolizei FBI.

Das Schreiben sei am Dienstag eingegangen. Der Sicherheitsdienst betonte, dass die Poststelle nicht in der Nähe des Weißen Hauses liegt. Bei den Ermittlungen arbeite man mit dem FBI zusammen. Bisher gehen die Fahnder nicht davon aus, dass die verdächtigen Briefe in Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Boston-Marathon stehen.
Das Weiße Haus hat eine Pressekonferenz angekündigt, auf der nähere Details bekannt gegeben werden sollen. Im Senat in Washinton wird derzeit offenbar ein Mann vernommen, in dessen Rucksack zahlreiche versiegelte Kuverts gefunden wurden.

In dem Schreiben an Senator Wicker fand sich nach Angaben der Polizei eine weiße, körnige Substanz: Rizin. Dabei handelt es sich um einen im Samen der Rizinusstaude enthaltenen hochgiftigen Eiweißstoff, der Zellen zum Absterben bringt. Schon wenige Samenkörner können bei einem Erwachsenen tödlich wirken.

Wie das Magazin "Politico" berichtete, soll der Brief von einem Verdächtigen stammen, der regelmäßig an Gesetzgeber in Washington schreibe, hieß es. Über den Absender des Briefs an Obama ist bisher nichts bekannt.

Kurz nach den Terroranschlägen vom September 2001 waren mehrere mit dem Milzbranderreger Anthrax präparierte Briefe an Kongressabgeordnete und US-Regierungsstellen verschickt worden. Fünf Menschen kamen damals ums Leben. Seither werden alle an den Kongress gerichteten Sendungen auf mögliche Gefahren untersucht.

Polizei sucht nach dem Hintermann der Boston-Anschläge

Seit den tödlichen Anschlägen auf den Boston-Marathon am Montag sind die Sicherheitskräfte in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Derweil geht die Suche nach den Tätern von Boston weiter. Die Ermittler setzen dabei auf Hinweise aus der Bevölkerung. "Irgendjemand weiß, wer dies getan hat", sagte Rick DesLauriers von der Bundespolizei FBI. Der Polizei zufolge hat sich bisher niemand zu der Tat bekannt.

DesLauriers präsentierte mehr als 24 Stunden nach der Katastrophe kaum neue Erkenntnisse. "Die Untersuchungen sind noch in der Anfangsphase", sagte er. Die für die Bomben verwendeten Materialien müssten genau im Labor untersucht werden, sagte er. Es seien Teile von Schnellkochtöpfen gefunden worden. Die Sprengsätze hätten Nägel und Metallkugeln gestreut.
Bislang seien rund 2000 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Mehr als tausend Fahnder seien mit dem Fall befasst. Für Hinweise auf die Verantwortlichen hat die Feuerwehr 50.000 Dollar Belohnung ausgesetzt.

Bei den Explosionen an der Marathonstrecke waren am Montag 176 Menschen verletzt worden. Präsident Obama nimmt am Donnerstag an einem Gedenkgottesdienst für die Anschlagsopfer in Bostons Heiligkreuzkathedrale teil. Die Flaggen an öffentlichen Gebäuden im Land wehen bis Samstagabend auf Halbmast.

Keine Kommentare: