Samstag, 20. April 2013

+++DES ULI´S STEUERN, oder warum er sich nun selbst anzeigte+++


Uli Hoeneß hat Selbstanzeige beim Finanzamt wegen möglicher Steuerhinterziehung erstattet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits. Der Bayern-Präsident sagte dem "Focus", dies hänge mit einem Konto in der Schweiz zusammen. Um wie viel Geld es geht, war zunächst nicht bekannt.

Die Staatsanwaltschaft München soll gegen Uli Hoeneß wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung ermitteln. Das berichtet das Magazin "Focus" unter Berufung auf den Münchner Oberstaatsanwalt Ken Heidenreich und den Präsidenten des FC Bayern selbst. "Ich habe im Januar 2013 über meinen Steuerberater beim Finanzamt eine Selbstanzeige eingereicht", sagte Hoeneß dem Blatt. Die Anzeige hänge "mit einem Konto von mir in der Schweiz" zusammen.

Die Wirksamkeit der Selbstanzeige und die steuerlichen Folgen würden derzeit von den Behörden geprüft. Nähere Angaben zu Summen machten weder die Staatsanwaltschaft noch Hoeneß. Nach Informationen des "Focus" ließen Staatsanwälte im vergangenen Monat das private Anwesen von Hoeneß im Tegernseer Tal durchsuchen.
Der 61-Jährige sagte, er habe die Angelegenheit ursprünglich über das Deutsch-Schweizer Steuerabkommen regeln wollen, das dann bekanntlich Mitte Dezember 2012 nicht zustande gekommen sei. SPD und Grüne hatten das von der schwarz-gelben Bundesregierung ausgehandelte Abkommen in Bundesrat und Vermittlungsausschuss abgelehnt. Über das Steuerabkommen hätten Personen, die in der Schweiz nichtversteuerte Gelder liegen haben, dies mit einer für den deutschen Fiskus anonymen pauschalen Einmalzahlung legalisieren können.

Hoeneß ist auch ein erfolgreicher Unternehmer

Oberstaatsanwalt Heidenreich bestätigte, die Einleitung des Ermittlungsverfahrens gegen Hoeneß sei aufgrund einer Selbstanzeige im Januar 2013 erfolgt. Dabei, so Hoeneß, arbeite er mit seinen Anwälten und Beratern selbstverständlich "in vollem Umfang" mit. "Ich vertraue voll und ganz auf die Arbeit der mit dem Fall befassten Behörden und bitte, mit Respekt darauf von weiteren Anfragen abzusehen", sagte der Bayern-Präsident.

Mit einer Selbstanzeige kann ein Steuerhinterzieher für sich das Strafmaß und die Nachzahlungen deutlich reduzieren. Wenn er aber zum Zeitpunkt der Selbstanzeige bereits Kenntnis vom Beginn von Ermittlungen hat oder haben müsste, ist eine Selbstanzeige nicht mehr möglich beziehungsweise nicht mehr strafmildernd oder strafbefreiend. Ob Hoeneß die Vorteile der Selbstanzeige nutzen kann, prüft derzeit die Staatsanwaltschaft.
Hoeneß hatte neben seiner Tätigkeit als Fußball-Manager 1985 die HoWe Wurstwaren KG mitgegründet. Das Unternehmen ist überaus erfolgreich und wird mittlerweile von Hoeneß' Kindern geführt. Die Firma beliefert unter anderem Aldi und McDonald's sowie etliche weitere Lebensmittelkonzerne. Der Jahresumsatz der HoWe Wurstwaren KG lag laut "Handelsblatt" im Jahr 2011 bei rund 45 Millionen Euro.

Der FC Bayern wollte sich nicht zu dem Bericht äußern, teilte Pressesprecher Markus Hörwick mit.

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