Mittwoch, 3. April 2013

+++DES BÄRTIGEN ZÄHMUNG, oder die "alte Dame" stolpert über ´s Münchner Kindl+++


David Alaba trifft nach 26 Sekunden, Gianluigi Buffon patzt - der FC Bayern München schlägt Juventus Turin im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League verdient mit 2:0. Vor allem in der ersten Halbzeit vergeben die Münchner eine Vielzahl an Chancen. Nur für Toni Kroos ist es ein trauriger Abend.

Es war der 7. März 1964, als der TSV 1860 München gegen den Hamburger SV mit 9:2 gewann, und es war der 30. März 2013, als der FC Bayern München dieses fabulöse Resultat gegen den HSV in München wiederholte. Aber am Dienstagabend, 20.45 Uhr, fühlte es sich so an, als seien beide Ereignisse ungefähr gleichlang her. Was zählte die Episode aus dem schnöden Ligaalltag schon noch angesichts des Champions-League-Viertelfinals der Bayern gegen Juventus Turin? 26 Sekunden nach dem Anstoß schien es dann aber kurzzeitig so, als sei das Torfestival einfach nur für drei Tage unterbrochen gewesen - David Alaba traf mit einem abgefälschten Flatterschuss aus rund 30 Metern.

So hamburgmäßig ging es naturgemäß dann nicht mehr weiter; doch der seriöse und hochverdiente 2:0-Sieg ist für die Münchner auch eine prima Ausgangslage für das Rückspiel. Beziehungsweise "ein Wunschergebnis", wie der regelrecht begeisterte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sagte: "Die ganze Mannschaft hat großartig gearbeitet und auch großartig Fußball gespielt", sagte Rummenigge. "Es war vielleicht das beste Champions-League-Spiel dieser Saison." Trainer Jupp Heynckes fand den Auftritt ebenfalls "fußballerisch überragend".

"Wenn ein Spieler einen Vertrag beim FC Bayern unterschreibt, hat er keine Garantie, 34 Spiele zu machen", hatte Heynckes Robbens Anmerkung gekontert, er persönlich wüsste, was er zu tun hätte, wenn er Trainer wäre. Xherdan Shaqiri? Auch draußen (Erläuterungen des Trainers dazu wurden nicht nachgefragt). Javier Martínez? Gelbgesperrt draußen, Luíz Gustavo rückte ins defensive Mittelfeld, links verteidigte Alaba. Und Innenverteidiger Jérôme Boateng? Draußen - für Daniel van Buyten.

Das prompte 1:0 durch Alaba entzückte die Fans, aber weniger die Statistiker. Es war bloß das neuntschnellste Tor, das je in der Champions League geschossen wurde - und auch "nur" das zweitschnellste des FC Bayern. Der Rekord von Roy Makaay, der einst am 7. März 2007 nach 10,12 Sekunden beim 2:1 gegen Real Madrid traf, hat Bestand. Nach Alabas Blitztreffer bestimmten zunächst die Turiner die Partie und kamen durch einen Freistoß von Andrea Pirlo übers Tor (12.) sowie einen Schuss von Arturo Vidal, der sich gegen Bastian Schweinsteiger durchgesetzt hatte (13.), zu ihren ersten Gelegenheiten.


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