Freitag, 8. März 2013

+++ARM BLEIBT ARM UND REICH BLEIBT REICH, oder warum Aufstieg heute oft sehr schwierig ist+++




„Wenn du dich anstrengst, kannst du es schaffen und wirst es besser haben als deine Eltern!“

DAS Aufstiegsversprechen der Sozialen Marktwirtschaft!

Ausgelöst durch den neuen Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung fragen sich immer mehr Menschen: Warum ist der Aufstieg heute so schwierig?

GRÜNDE:

Keine Vorbilder

Die Zahl der „Problem-Familien“ in Deutschland steigt. Holger Schäfer, Arbeitsmarktexperte des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln: „Fehlende Vorbilder spielen eine große Rolle. Wenn ein Kind nicht sieht, dass ein geregelter Arbeitstag mit dem Aufstehen zu einer festen Uhrzeit beginnt, wird es das auch schwerer lernen.“

Zwei-Sterne-Koch Tim Raue (38) wuchs in einem Berliner Problemkiez auf, war in einer Straßen-Gang, wurde vom Vater verprügelt.
Trotzdem sagt er: „In Deutschland hat jeder die Möglichkeit, Abitur zu machen, zu studieren. Egal ob in 10-Euro-Hose oder Designer-Jeans.“ Er glaubt: „Nicht unterkriegen lassen – mit Willensstärke und Ehrgeiz kann man alles schaffen!“

Kein Aufstieg ohne Bildung

Die Zahl der Jobs für gering Qualifizierte ist im Niedriglohnbereich zwar gestiegen. Aber wer keine Ausbildung hat, bleibt trotzdem fast immer unten hängen: Die Arbeitslosenquote dieser Gruppe (ca. 20%) ist fast fünf Mal so hoch wie bei Personen mit Lehre/Fachhochschule. Das Armutsrisiko liegt bei über 50 %.

Bestimmte Gruppen werden benachteiligt

Allein ein türkisch klingender Nachname mindert laut einer Arbeitsmarkt-Studie die Aussicht auf ein Bewerbungsgespräch um 24 %. Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes: „Nicht Herkunft oder Geschlecht sollten über Job-Chancen entscheiden, sondern nur die Qualifikation.“

Kein Bock auf Aufstieg

„Ich will später hartzen“, nennen Kinder in Problembezirken ihren „Berufswunsch“. Die Handwerksverbände klagen über rund 20 Prozent „nicht ausbildungsfähiger“ Lehrstellenbewerber, denen es an Grundkenntnissen, Ehrgeiz, sozialen Fähigkeiten fehle.

Viel Geld, zu wenig Nutzen

In Deutschland fließen jährlich zwar zig Milliarden Euro für Bildung und Soziales. Aber die Ausgaben für die unter 6-jährigen liegen relativ unter dem Niveau von Rumänien. „Ein früher Mitteleinsatz spart hohe Folgekosten“, warnt der jüngste Armutsbericht der Bundesregierung.
Eine Folge: Die Zahl der Akademiker-Kinder unter den Studenten ist sechs mal so groß wie die der Nicht-Akademiker-Kinder.

Keine Kommentare: