Montag, 20. Mai 2013

+++PFINGSTEN, oder was feiert man eigentlich am Pfingstfest?+++


Hauch: Als „Lebensatem“ oder „Wind“ (hebräisch: ruach) ist er eines der bekannten Symbole des Pfingsfests, bei dem die Herabsendung des Heiligen Geistes auf die Jünger gefeiert wird. Dieser ist der am wenigsten vorstellbare Teil der göttlichen Dreifaltigkeit. Mit dem Windhauch versuchten Künstler das Unsichtbare, nicht Fassbare in Gottes Wesen darzustellen.Feuerzungen: Sie symbolisieren das Wirken des Heiligen Geistes: Flammen und Feuer stehen für die Kraft, die er den Jüngern gab. Vom Heiligen Geist empfingen sie die Fähigkeit, das Wort Gottes in vielen Sprachen in die Welt hinauszutragen. Die Apostel berichteten vom Leben und Wirken Jesu und „entzündeten“ so den Glauben der Menschen.


Wie war das noch mal mit dem Heiligen Geist und den Feuerzungen? Gut die Hälfte der Menschen in Deutschland weiß nicht, was an Pfingsten gefeiert wird.

An Weihnachten feiern die christlichen Kirchen die Geburt von Jesus Christus. Aber an Pfingsten? Über die Hälfte von gut 500 Befragten gab in einer Forsa-Umfrage im Jahr 2009 an, nicht die Bedeutung des Pfingstfestes zu kennen. Dabei ist Pfingsten neben Ostern und Weihnachten eines der drei großen Feste des Christentums: Es gilt als Geburtsstunde der christlichen Kirche und Beginn der Missionierung.

Der Begriff Pfingsten geht auf das altgriechische Wort „pentekoste“ („Fünfzigster“) zurück und bezeichnet den fünfzigsten Tag nach Ostern. Weil das Osterdatum variiert, fällt Pfingsten auf Termine zwischen dem 10. Mai und dem 13. Juni (Pfingstgrenze). Ursprünglich war Pfingsten ein jüdisches Erntedankfest. Im 4. Jahrhundert wurde es erstmals als christliches Fest erwähnt. Die Bibel beschreibt das Pfingstwunder als Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Jünger. Durch Feuerzungen sichtbar gemacht, sei er über sie gekommen und ließ sie in vielen fremden Sprachen sprechen.

Beginn der Missionierung

Der Heilige Geist bildet zusammen mit Gott und Jesus Christus die göttliche Dreifaltigkeit. Gott erteilte den Jüngern an Pfingsten den Auftrag, die Worte und Taten seines Sohnes bei den Menschen lebendig zu halten. Die Jünger verbreiteten deshalb den christlichen Glauben in aller Welt.

Als Erinnerung daran feiern die christlichen Kirchengemeinden noch heute Pfingsten mit festlichen Gottesdiensten, manchmal geschieht dies sogar unter freiem Himmel mit Gospelgesängen.

So beschreibt die Bibel das Wunder

In der Apostelgeschichte 2,1-47 berichtet Lukas von der jungen christlichen Gemeinde und der Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Jünger Jesu

2,1 Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort.

2,2 Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren.

2,3 Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.

2,4 Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.

PFINGSTRITUALE

Jede Region hat eigene Pfingstrituale, die sich auf den Beginn der warmen Jahreszeit oder die Bibel beziehen.

Pfingstbäume sind ähnlich wie Maibäume ein altes Frühlingssymbol: eine Fichte, Tanne oder Birke, die bis zum Wipfel von den Ästen befreit, mit einem Kranz gekrönt und mit Bändern und Fahnen geschmückt wird. Bis in unserer Tage ist der Maibaumklau im Nachbardorf ein beliebter Streich. Die Besucher bekommen das gute Stück nur zurück, wenn sie große Mengen an Bier spendieren.

Pfingstfeuer lodern in einigen Gegenden als Symbol für den heiligen Geist oder als Zeichen der Reinigung und Erleuchtung. Manche Familien holen sich das Feuer auch nach Hause: Sie zünden am Frühstückstisch eine große Pfingstkerze an.

Das Heilig-Geist-Schwingen stammt aus dem Mittelalter und wird heute nicht mehr praktiziert. Eine Taube aus Zirbelholz wurde an einer Schnur durch eine Öffnung in der Kirchendecke herabgelassen. Dort kreiste sie über den Köpfen der Gläubigen.

Pfingstprozessionen werden vor allem in Schwaben veranstaltet. Eine der größten in ganz Europa findet aber in Kötzting im Bayerischen Wald statt. Die Geistlichen spenden den Bauern bei den Umzügen vor allem den Wettersegen und bitten um eine gute Ernte.

Pfingstbrunnen werden mit Blumen und Birkenstämmchen geschmückt. Die Dorfbewohnter hängen bunte Bänder und bemalte Eier daran. Der Brauch geht auf den vorchristlichen Fruchtbarkeitskult zurück und kündigt die beginnende Sommerzeit an. Man kennt ihn vor allem in Franken.

Pfingstdreck, Pfingstlümmel oder Pfingstochsen nennt man in vielen Gegenden die Langschläfer. Wer als letzter aufsteht, muss den ganzen Tag Spott über sich ergehen lassen. Bei manchem Dorffest wird der Pfingstlümmel sogar in den Brunnen getaucht.



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