Sonntag, 14. April 2013

Zitat des Tages am 14. April 2013


"Erfolg verändert den Menschen nicht. Er entlarvt ihn!"  (Max Frisch)

Max Frisch (15.5.1911 - 4.4.1991) war ein schweizer Schriftsteller. Sein erster großer Erfolg auf dem literarischen Markt war der Roman "Stiller" (1954). Hier zeigt sich bereits ein zentrales Thema in Frischs Romanen, die Selbstentfremdung des modernen Menschen, seine Versuche, aus vorgezeichneten Abläufen auszubrechen: Der Bildhauer Stiller sucht vergebens, seine Identität zu leugnen; in "Homo faber" (1957) verstrickt sich der Ingenieur Faber unwissentlich in eine Liebesbeziehung zu seiner Tochter; der Icherzähler in "Mein Name sei Gantenbein" (1964) entwirft, von seiner Frau verlassen, immer neue Rollen und Gegenspieler für sich.  
"Lehrstück ohne Lehre" nennt Frisch das Schauspiel "Biedermann und die Brandstifter" (1958), das die verheerenden Folgen der Spießermentalität zeigt. Auch "Andorra" (1961), der erste große internationale Theatererfolg, ist als Lehrstück konzipiert; hier demonstriert Frisch – am Beispiel des Antisemitismus – die Manipulierbarkeit einer Gesellschaft. Die Spätwerke wie die Erzählungen "Montauk" (1975) und "Der Mensch erscheint im Holozän" (1979) sowie das Stück "Triptychon. Drei szenische Bilder" (1978) zeigen Bitterkeit, illusionsloses Alters- und Todesbewusstsein. Frischs Tagebücher, die das belletristische Werk begleiten, spiegeln Entstehungsprozesse und die geistigen Auseinandersetzungen des Autors, auch die mit seiner Heimat Schweiz ("Schweiz als Heimat? Versuche über 50 Jahre" 1990). Frisch erhielt u. a. 1958 den Georg-Büchner-Preis, 1976 den Friedenspreis des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, 1989 den Heine-Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf.


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