SchülerVZ, einst erfolgreiches soziales Netzwerk für Jugendliche aus Deutschland, soll Ende April abgeschaltet werden. Rund 200.000 Nutzer sind davon betroffen. Offenbar hat Eigentümer Vert Capital keine Hoffnung mehr auf einen nachhaltigen Erfolg des Angebots.
Damit soll nun Schluss sein: SchülerVZ soll Ende April abgeschaltet werden. Den Nutzern wird dieser Schritt auf der Website mitgeteilt. Gegenüber SPIEGEL ONLINE bestätigte der Eigentümer, die Investmentgesellschaft Vert Capital, den Schritt. Rund 200.000 Nutzer sollen von dem Aus betroffen sein. Zu Hochzeiten sollen es fünf Millionen gewesen sein.
Viele der Betroffenen hätten aber bereits einen Account bei den ebenfalls zur Firma gehörenden StudiVZ und MeinVZ, heißt es. Vert Capital hatte die VZ-Netzwerke im Herbst 2012 von Holtzbrinck Digital übernommen. Vorher hatte Holtzbrinck Digital die VZ-Netzwerke noch in Poolworks umbenannt. Den neuen Eigentümern zufolge sollen auf StudiVZ und MeinVZ derzeit noch rund eine Million Nutzer aktiv sein.
Den Grund für das Aus nannte Vert Capital nicht. Man kann nur vermuten, dass die Betreuung des Minderjährigen-Netzwerks sich vergleichsweise arbeitsintensiv gestaltet. Der Radiosender 1Live hatte kürzlich berichtet, auf SchülerVZ sei ein regelrechtes Paralleluniversum aus gefälschten Profilen entstanden. Das sogenannte FakeVZ sei bevölkert mit Promis und Fernsehfiguren.
In den kommenden Wochen soll Poolworks-Chef Joseph Nejman den Angaben zufolge neue Angebote für die beiden verbliebenen Netzwerke vorstellen. Ein erstes Angebot ist bereits gestartet: Bei VZ Fotobuch sollen Nutzer Fotos hochladen, das Angebot erinnert an Pinterest.
Poolworks will die beiden Netzwerke künftig allein betreiben, anfangs hatten noch Entwickler geholfen, die bei der Holtzbrinck-Firma Devbliss beschäftigt sind. Bei der Übernahme hatte Holtzbrinck Digital sich die Option vorbehalten, den Nutzern von SchülerVZ Angebote unterbreiten zu können.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen