Sonntag, 20. Januar 2013

Wort des Tages am 20.Januar 2013




WELTSCHMERZ

Mit dem Begriff "Weltschmerz" gehen die Deutschen in die Vollen, ganz nach der Devise - wenn schon Schmerz, dann richtig und haben ein Wort kreiert, dass international erfolgreich ist. Tatsächlich gibt es in vielen anderen Sprachen keine wirkliche Entsprechung für "Weltschmerz" , so dass der Begriff unter anderem im Englischen, Spanischen, Norwegischen und Polnischen als Germanismus Einzug gehalten hat.
Geprägt hat den Begriff der deutsche Literat Jean Paul. Weltschmerz meint eine eigentümliche Form pessimistischen Lebensgefühls, die aus dem Bewusstsein der Unangemessenheit der äußeren Wirklichkeit zu Ansprüchen und Bedürfnissen des inneren Lebens erwächst. Weltschmerz tritt daher besonders da auf, wo das Ich in ein Spannungsverhältnis zur Welt gerät.

In der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts fand der Weltschmerz nicht nur als Geisteshaltung literarischen Ausdruck in der Romantik (F. Grillparzer, H. Heine, C. D. Grabbe, G. Büchner, N. Lenau, W. Raabe und T. Storm; in Italien G. Leopardi, in Frankreich F. R. de Chateaubriand und A. de Musset, in England Lord Byron, in Dänemark J. P. Jacobsen und in Russland M. J. Lermontow), sondern wurde allgemein zur "Zeitkrankheit".

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