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Donnerstag, 24. Januar 2013
+++OIMJAKON - der kälteste bewohnte Ort der Welt!+++
Eine dicke Eiskruste liegt auf Häusern, Wegen, Straßenbahnen. Pelzmütze und Polarjacke helfen gegen die Kälte. Ein bisschen. Bei minus 71 Grad ist nicht mehr viel zu machen.
Wer in Oimjakon ein Auto hat, der lässt es lieber laufen. Immer. Bei der Kälte weiß man nie, ob es sonst wieder anspringt. Die Bewohner essen vor allem Rentierfleisch – in Oimjakon wächst nichts. Stirbt jemand, gibt's ein Problem: Das Grabschaufeln kann Tage dauern. Zuerst muss der Boden mit heißer Kohle aufgetaut werden. Er ist im Winter eine Eisdecke.
Nein, das ist keine fantastische Geschichte. Das ist Oimjakon, ein kleines Dorf im Osten Russlands.
Laut Statistik der kälteste bewohnte Ort der Welt! -Minus 71 Grad!-
Die Durchschnittstemperatur im Januar, so berichtet die britische Zeitung „Daily Mail“, liegt bei minus 50 Grad. Aber es geht noch mehr! Minus 71 Grad wurden hier schon gemessen.
Die 500 Bewohner müssen hart sein: Nur die wenigstens haben ein Badezimmer – zum Klo geht's nach draußen, in einen Bretterverschlag.
Und auch sonst schlagen sich die Menschen am „Kältepol“, wie sie ihr Dorf nennen, mit Allerlei herum: Kugelschreiber mit gefrorener Tinte, im Gesicht festgefrorene Brillen und ständig leere Batterien. Gäbe es ein Mobilfunknetz, die Handys würden bei diesen Minusgraden sowieso nicht funktionieren, sagen die Bewohner.
Ein einziger Laden versorgt sie mit den nötigsten Lebensmitteln. Geheizt wird meist traditionell mit Kohle und Holz. Kältefrei in der Schule gibt es ab minus 52 Grad.
Chance auf ein bisschen Gemütlichkeit haben die Menschen höchstens in der nahe gelegenen heißen Quelle. Die ist auch Anlaufpunkt von Bauer Nikolai. Seine Kühe bringt er täglich zu dem Thermalbad – zum Aufwärmen und Tränken.
Oimjakon (russ.: heiße Quelle) liegt in der Teilrepublik Sacha (Jakutien) im Osten Russlands. Die Stadt Jakutsk mit Universität, Krankenhäusern und Flughafen ist rund 680 Kilometer entfernt. Von Juni bis August kann es in Oimjakon bis zu 30 Grad über Null (!) warm werden. In den 20er- und 30er-Jahren war das Dorf ein Rastplatz für Hirten von Rentierherden, bis die sowjetische Regierung dort eine feste Siedlung aufbauen ließ.
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