Mittwoch, 11. Dezember 2013

Geschichte kompakt No.53


Gewand von Jan Hus entdeckt

Völlig unerwartet sind Kleidungsfragmente des auf dem Konstanzer Konzil als "Ketzer" verbrannten Theologen Jan Hus aufgetaucht. In Zukunft sollen sie der Höhepunkt einer Ausstellung des Badischen Landesmuseums sein.

Auf der Suche nach Utensilien für eine Ausstellung zum Konzil von Konstanz (1414-1418) stießen Forscher im Depot des Musée d’Unterlinden in Colmar auf ein Stoffstück, das vom Gewand des Reformators Jan Hus stammen soll. Das stand zumindest auf einem Zettel, der daran befestigt war. Eine daraufhin vorgenommene Untersuchung bestätigt die Datierung des Stoffes auf das Mittelalter, weshalb die Wissenschaftler von der Richtigkeit der Beschriftung überzeugt sind. 

Die Überreste sollen nun das Herzstück der Landesausstellung "Das Konstanzer Konzil. Weltereignis des Mittelalters 1414-1418" im Badischen Landesmuseums bilden, die 2014 stattfindet.

Jan Hus war ein christlicher Theologe im 15. Jahrhundert, dessen kirchenkritische Schriften besonders im deutschen Raum sehr populär waren. Sie beeinflussten unter anderem Martin Luther, der ihn in der Reformationszeit zu einem Märtyrer stilisierte. Während des Konzils von Konstanz wurde Hus wegen Ketzerei angeklagt und zum Tod durch Verbrennung verurteilt. Bei der Hinrichtung sollte darauf geachtet werden, dass kein Andenken übrig bleibt, weshalb der Fund für das Museum um so überraschender ist.

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