Donnerstag, 31. Oktober 2013

Geschichte kompakt No.30


Richard III. von Würmern befallen

Forscher fanden bei Untersuchungen am Skeletts Richards III. Hinweise darauf, dass der mittelalterliche Monarch unter Wurmbefall gelitten hat. Das sind nicht die einzigen Erkenntnisse, die es in den vergangen Monaten um den englischen Monarchen gab.

Die Nachrichten um Richard III. reißen auch ein Jahr nach dem Fund seiner sterblichen Überreste nicht ab. Nachdem die Existenz einer alten Klosterkirche unter einem Parkplatz im britischen Leicester im August 2012 nachgewiesen werden konnte, begann die Suche nach dem königlichen Skelett. Als dies im September gelungen war, war das öffentliche Interesse groß, denn der Fund bekannter Persönlichkeiten ist äußerst selten.

Neueste Forschungsergebnisse geben nun einen seltenen Einblick in die Gesundheitsverhältnisse eines mittelalterlichen Herrschers: Richard hatte aller Wahrscheinlichkeit nach an einem Spulwurmbefall gelitten. Die Parasiten sind äußerst unangenehm, führen bei einem Prozent der Erkrankten gar zum Tod. In Richards Fall dürften sie noch keine große körperliche Beeinträchtigung dargestellt haben – der Tod auf dem Schlachtfeld von Bosworth 1485 kam dem zuvor.

Er beendete die Ära der sogenannten Rosenkriege um die englische Thronfolge. Richards eher negativer Ruf wurde durch das nach ihm benannte Shakespeare-Drama geprägt, das ihn als buckligen Bösewicht beschreibt. Zumindest der Buckel findet sich im Skelett wieder. Verletzungen an Schulter und Schädel legten außerdem die Vermutung nahe, dass der Tote – wie Richard – im Gefecht starb. Im Februar 2013 bestätigte dann ein DNA-Abgleich zweifelsfrei, dass es sich um den König handelt. 

Im August 2013 war bekannt geworden, dass der Grabfund nicht nur dem richtigen Riecher einer Drehbuchautorin, sondern auch einem Quäntchen Glück zu verdanken war: Ein Erdrutsch im 18. Jahrhundert zerstörte nur Zentimeter neben Richards Schädel die Klosterkirche und das darunterliegende Erdreich. Nach der wenig königlichen Verscharrung soll Richard nun in der Kathedrale von Leicester in einem 1,2 Millionen Euro teuren Herrschergrab standesgemäß beigesetzt werden.

Ganz in der Nähe des Fundortes wurde erst kürzlich auch noch ein weiteres Grab entdeckt, in dem sich ein prunkvoller Sarkophag befand. Bei der Öffnung staunten die Forscher nicht schlecht: In dem Sarg befand sich ein weiterer, sehr gut erhaltener Sarg. Nur am hinteren Ende kann man die Füße sehen, die sich in einem außergewöhnlich guten Zustand befinden. Wer der mysteriöse Tote ist und ob er ebenfalls an gemeinen Parasiten litt, wird sich nach der Sargöffnung im Winter herausstellen.

Keine Kommentare: