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Freitag, 23. August 2013
+++Armseliges, undurchdachtes und beschämendes Wahlkampfplakat der SPD, insbesondere wenn der SPD-Kanzlerkandidat im Aufsichtsrat von Borussia Dortmund ist+++
In Umfragen liegt die SPD weit abgeschlagen, jetzt soll's der Bayern-Hass vieler Fußballfans richten. Schon an diesem Wochenende ziehen die Jusos los. Sie wollen um die Fußballfans werben, die dem FC Bayern München in tiefer Abneigung verbunden sind.
Dazu wollen die Jusos rund um die Stadien hunderttausende Postkarten verteilen. Darauf zu sehen: Kanzlerin Angela Merkel (59, CDU) beim Handschlag mit Bayern-Präsident Uli Hoeneß. In Anspielung auf dessen drohende Anklage wegen seiner Steueraffäre wurden Merkel die Worte: „Glückwunsch Uli! Wir Steuern das schon“ in den Mund gelegt.
Laut Generalsekretärin Andrea Nahles wollen Jusos die Karten unter anderem in Hannover, wo Schalke spielt, und beim heutigen Heimspiel von Dortmund gegen Werder Bremen verteilen.
Eine Sprecherin betonte, es sei keine Kampagne der SPD. Es handele sich um von Grafikdesigner Klaus Staeck gestaltete Karten, die lediglich von Jusos verteilt würden. Offiziell startet die Partei damit eine härtere Gangart gegen Steuerbetrug in Deutschland – mit aggressivem Stadion-Wahlkampf!
Riesen Zoff um Stadion-Wahlkampf!
Der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki (61) reagiert mit harscher Kritik. „Die geplante Aktion einer Anti-Uli-Hoeneß-Kampagne ist an Geschmacklosigkeit nicht mehr zu überbieten. Sie ist erbärmlich und zeigt die Verzweiflung der SPD im Hinblick auf desaströse Umfragewerte.“
Kubicki sagte, er hätte sich nie träumen lassen, dass Peer Steinbrück, den er persönlich sehr schätze, sich auf ein solch niedriges Niveau begebe. Er erwarte von dem Kanzlerkandidaten der SPD, „dass er mit einem Rest an Selbstachtung diese Aktion stoppt“.
Kubikis klare Ansage an die Jusos: „Im Übrigen sollten die Jusos, wenn sie einen Arsch in der Hose haben, die Karten in München vor dem nächsten Bayern-Heimspiel verteilen.“
CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt (43) sprach von „antibayerischem Wahlkampf der SPD. Dass die SPD nun im Wahlkampf Aggressionen gegen den FC Bayern schüren will, zeigt die heillose Panik der Genossen“, sagte Dobrindt.
Steinbrück ledert gegen Hoeneß
Doch auch SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück (66) ledert gegen die Bayern. Steinbrück forderte den wegen Steuerbetrugs angeklagten Präsidenten des Triple-Gewinners Bayern München auf, sein Amt als Aufsichtsratschef „mindestens“ ruhen zu lassen.
Dass Hoeneß weiterhin als Aufsichtsratsvorsitzender tätig sei, sei „gelinde gesagt merkwürdig“, erklärte Steinbrück im „Kölner Express“.
Steinbrück bezeichnete es als „problematisch, wenn ein Top-Fußballmanager als angeklagter Steuersünder seine Tätigkeit bis zum Urteil nicht mindestens ruhen lassen würde.“
Pikant:
Der SPD-Kanzlerkandidat ist Aufsichtsrats-Mitglied von Borussia Dortmund.
Hintergrund
Ende Juli wurde Uli Hoeneß wegen Steuerhinterziehung angeklagt. Er soll über mehrere Jahre massiv am Aktienmarkt gezockt haben, soll regelrecht süchtig gewesen sein – soweit legal. Doch die Gewinne aus seinen Aktiengeschäften soll Hoeneß nicht ordnungsgemäß versteuert haben. Es geht um Millionen!
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