Mittwoch, 27. März 2013

Zitat des Tages am 27.März 2013


"Melancholie ist das Vergnügen, traurig zu sein!"  (Victor Hugo)

Melancholie (griechisch, eigentlich "Schwarzgalligkeit", zu mélas "schwarz" und chole̅́ "Galle") ist die psychische Verfassung, die v. a. durch traurige Verstimmung, Willens-, Denk- und Antriebshemmung und ein Gefühl der inneren Leere gekennzeichnet ist. Gelegentlich wird Melancholie auch mit endogener Depression gleichgesetzt. – Begriffsgeschichtlich ist zu unterscheiden zwischen Melancholie als Krankheit und dem Melancholiker als Typus, neben dem Sanguiniker, Choleriker und Phlegmatiker eines der traditionellen "vier Temperamente"; daneben gibt es Melancholie als eine von Schmerzlichkeit, Nostalgie, Traurigkeit oder Nachdenklichkeit geprägte vorübergehende Gemütsstimmung; auf die Außenwelt projiziert als "melancholische Abendstimmung" und anderes.

In Antike und Mittelalter ist Melancholie hauptsächlich ein Krankheitsbegriff. Die hippokratische Schrift "Über die Natur des Menschen" führte die "schwarze Galle" als Körpersaft in die Humoralpathologie ein. Nach deren Auffassung entstehen aus krankhaft vermehrter oder veränderter schwarzer Galle körperliches und v. a. seelisches Leiden. Theophrast stellte eine Verbindung von Melancholie und Genie fest. Galen brachte die Lehre von den Körpersäften in Zusammenhang mit der empedokleischen Elementenlehre, wobei er speziell die schwarze Galle mit dem Element Erde, den Qualitäten trocken und kalt und dem Organ Milz kombinierte. Als affiziert gelten v. a. der Magen, auch Gehirn und Herz. Die galenische Lehre von der Melancholie blieb bis Ende des 18. Jahrhunderts maßgebend. Nach mittelalterlicher Theorie entwickelt sich Melancholie insbesondere unter dem Einfluss des Planeten Saturn.

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