Samstag, 19. Januar 2013

Wort des Tages am 19.Januar 2013




FERSENGELD

Weitläufig bekannt ist das Kompositum "Fersengeld" als Bestandteil der Redewendung "Fersengeld geben". Umgangssprachlich-scherzhaft verwenden wir "Fersengeld geben" im Sinne von "fliehen, davonlaufen" - und das schon ziemlich lange. Schon im Frühneuhochdeutschen wurde die Wendung als "Bezahlung mit der Ferse" beim heimlichen Verlassen einer Herberge aufgefasst.
Worauf das Wort ursprünglich zurückzuführen ist, ist nicht sicher. Vermutlich ist "Fersengeld" die Bezeichnung für eine früher übliche Abgabe, womit möglicherweise das Bußgeld eines Flüchtigen gemeint war.
Auch in der deutschen Literatur hat die Redewendung "Fersengeld geben" Einzug gehalten: In seinem Roman "Der Zauberberg" schreibt Thomas Mann: "Da hatte einer Fersengeld gegeben, Hals über Kopf, in stummer Eile, als müsse er die Entschlusskraft eines Augenblicks wahrnehmen".

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