Mittwoch, 30. Januar 2013

+++JENNY ELVERS-ELBERTSHAGEN: "Ich wollte mich zu Tode trinken!"+++



Vormittags Sekt, nachmittags Wein, abends eine Flasche Wodka: Im ersten Interview nach ihrer Therapie beschreibt Jenny Elvers-Elbertzhagen die Schmerzen des Entzugs und ihren langen Weg in die Abhängigkeit. Ihre traurige Erkenntnis: "Ich wollte mich zu Tode trinken."

Öffentlich geworden war die Abhängigkeit der Schauspielerin Jenny Elvers-Elbertzhagen, als sie sich im September 2012 alkoholisiert in der NDR-Vorabendsendung "Das!" präsentierte und verwirrte Antworten auf die Fragen der Moderatorin Bettina Tietjen abgab. Am Tag darauf erklärte ihr Ehemann und Manager Götz Elbertzhagen, seine Frau sei Alkoholikerin.

Elvers-Elbertzhagen nutzte den Skandal zur Umkehr und begann eine Therapie. Die kostete sie offenbar nicht nur Überwindung, sondern war auch extrem hart: "Man kann sich die Schmerzen als Nichtsüchtiger nicht vorstellen. Wenn man richtiger Alkoholiker ist, und das bin ich, ist der Entzug unfassbar anstrengend." Auch über den Grad ihrer Sucht äußerte sich die Schauspielerin vier Monate nach der Behandlung offen im Interview mit der Zeitschrift "Gala": "Meine Tagesdosis vorher war vormittags eine Flasche Sekt, nachmittags eine Flasche Wein und abends eine Flasche Wodka. Oder eine Flasche Whisky oder eine Flasche Gin."
Zwar habe sie während des Auftritts in der NDR-Show gemerkt, dass "irgendetwas hier gar nicht gutläuft". Sie habe aber aufgrund ihres Zustands nicht mehr erkennen können, was es war.

Als Grund für ihren Absturz in die Sucht nannte Elvers-Elbertzhagen eine chronische Schlaflosigkeit, die sie vor Jahren in eine Tablettenabhängigkeit getrieben habe. "Mal habe ich mit dem einen Präparat experimentiert, mal mit einem anderen. Wenn das nicht mehr gewirkt hat, dann hat es eben in der Kombination mit Alkohol gewirkt", sagte sie "Gala".

Im ganzen Haus habe sie Alkohol versteckt, 34 Flaschen soll ihr Ehemann nach dem Outing gefunden haben, das sei rückblickend auch ein Hilferuf: "Ich wollte entdeckt werden." Die traurige Erkenntnis: "Ich wollte mich zu Tode trinken", sagt Elvers-Elbertzhagen. Bei der Aufnahme in die Klinik habe der behandelnde Arzt ihr zu verstehen gegeben, dass sie innerhalb weniger Wochen gestorben wäre, wenn sie so weitergemacht hätte.

Heute, nach der Therapie, träume sie viel von Alkohol, habe Angst vor einem Rückfall. "Ich träume mit einem schlechten Gewissen davon, dass ich etwas getrunken habe. Dass ich bewusst rückfällig werde, davor habe ich Angst. Dass ich bewusst sage: Ihr könnt mich alle mal! Ich ergebe mich dem!"
Diffus bleibt die Rolle ihres Mannes, der die Sucht zwar öffentlich machte, selbst aber offenbar nichts dagegen unternahm. Er habe von ihrer Traurigkeit gewusst, sagt Elvers-Elbertzhagen, aber damit nichts anfangen können. "Eine Familie, der Mann, der einen unterstützt - das ist ganz wundervoll und wichtig. Aber am Ende des Tages ist man allein mit seiner Sucht."

Es scheint der Schauspielerin ein Anliegen zu sein, über ihre Situation zu sprechen. Nach dem "Gala"-Interview wird sie sich am 4. Februar bei RTL erneut dazu äußern.

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