Zeig mir deinen Otto und ich sag dir, wer du bist: US-Graphologen, die Astrologen unter den Seelendoktoren, werden in den nächsten Tagen viel zu tun bekommen. Denn demnächst wird das Finanzministerium der Vereinigten Staaten von einem Mann geleitet, der nach Ansicht vieler Amerikaner die "schlimmste Unterschrift der Welt" hat.
Das wäre vielleicht nebensächlich, wenn das Autogramm des obersten Kassenwarts nicht traditionell auf den Dollarscheinen verewigt wäre, die in dessen Amtszeit gedruckt werden.
Auf den neuen Noten werden die US-Bürger also bald das Autogramm des designierten Finanzministers Jacob J. "Jack" Lew erblicken. Sein Namenszug besteht eigentlich nur aus Kringeln, die an eine verhedderte Telefonschnur erinnern.
Oder an das "Haarbüschel von Sally Brown bei den Peanuts", wie "New York Magazine"-Autor Kevin Roose schreibt. Das Ostküsten-Intellektuellenblatt "The Atlantic" betitelte seine Geschichte über die Unterschrift lautmalerisch mit "OoooooooO!"
Einige Kommentatoren befürchten bereits schlimmstes für die US-Währung, wenn das Gekritzel auf den Scheinen erscheint. Die "New York Daily News" bemüht zur Beruhigung bereits eine Äußerung des scheidenden Finanzministers Timothy Geithner, der einmal erzählt hatte, dass er für die Dollarnoten eine "hübschere Version seiner Signatur" verwendet zu haben, anstatt des gewöhnlich unlesbaren Gekritzel.
Das Urteil der Graphologen jedenfalls steht bereits fest:
Die Experten von "Graphologyconsulting.com" sprechen von der "merkwürdigsten und mysteriöseste Unterschrift", die sie seit langem gesehen haben. Und die Handschriften-Expertin Kathi McKnight, glaubt anhand der Unterschrift erkennen zu können, dass Jack Lew der "eher kuschelige Typ" sei.
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