Montag, 24. September 2012

Umstrittene Goebbels Auktion in den USA





Er war der Hetzer der Nazis und einer der engsten Vertrauten Hitlers: Joseph Goebbels. 67 Jahre nach dem Tod des Nazi-Schergen will ein Auktionshaus in den USA Liebesbriefe des Propagandaministers versteigern.
Die umstrittene Auktion soll noch diese Woche in Stamford (US-Bundesstaat Connecticut) über die Bühne gehen. Neben den Liebesbriefen sollen auch die Doktorarbeit, Zeugnisse, Schulaufsätze und Gedichte des Nazi-Hetzers bei „Alexander Historical Auctions“ unter den Hammer kommen.

„Die Schriftstücke zeigen, wie sich der eher schlichte, schüchterne und liebestrunkene Student radikalisiert hat. Sie illustrieren einerseits eine romantische Ader, doch auch den Hang zum Kontrollwahn“, sagte Bill Panagopulos, Chef des Auktionshauses.

Die Schriftstücke hat Goebbels zwischen 1915 und 1929 verfasst. Seine Briefe zeigen laut Panagopulos erste Anzeichen von Antisemitismus und eines egozentrischen Verhaltens.
Eine Organisation von Holocaust-Überlebenden in den USA kritisiert die geplante Auktion scharf. Sie will nicht, dass Briefe und Gedichte des Nazi-Hetzers in private Hände gelangen. Stattdessen sollen sie einem öffentlichen Archiv überlassen werden.

Die Macher der Auktion erhoffen sich einen Erlös von 300 000 Dollar (232 000 Euro).
Das Auktionshaus „Alexander Historical Auctions“ sorgt nicht zum ersten Mal mit einer umstrittenen Versteigerung für Aufsehen. Im vergangenen Jahr kamen in Stamford die Tagebücher des KZ-Arztes Josef Mengele für 245 000 Dollar unter den Hammer.

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