Lange hat er gekämpft. Lange hat er sich gewehrt. Doch jetzt gibt er auf – und scheint alle Folgen in Kauf zu nehmen.
Lance Armstrong (40) steht vor dem Verlust seiner sieben Tour de France-Titel, außerdem droht ihm eine lebenslange Sperre. Armstrong teilte überraschend mit, er wolle sich nicht länger gegen die Dopingvorwürde der US-Anti-Doping-Agentur Usada wehren.
Usada-Chef Travis Trygart will Armstrong alle Tour-Titel aberkennen und ihn lebenslang sperren lassen.
Armstrongs Begründung: Das gesamte Verfahren habe einen „zu hohen Zoll“ von ihm und seiner Familie gefordert. Wenn er eine Chance gesehen hätte, in einer fairen Umgebung die Vorwürfe widerlegen zu können, hätte er „die Chance wahrgenommen“. „Aber ich weigere mich, in einem einseitigen und unfairen Prozess mitzumachen.“
In einem Statement schrieb er von einer „Hexenjagd“ durch Travis Tygart.
Armstrong hatte erst Anfang der Woche eine Niederlage im Ringen mit der Usada kassiert. Ein Richter in Armstrongs Heimatstadt Austin (US-Bundesstaat Texas) wies die Klage des Ex-Radprofis am Montag ab, der die Usada bei ihren Ermittlungen gegen sich blockieren wollte.
Das ewige Duell: Lance Armstrong vor Hauptkontrahent Jan Ullrich bei der Tour 2005. Armstrong gewann, Ullrich wurde hinter Ivan Basso Dritter – seine Platzierung wurde später aberkannt. Nun droht auch Armstrong die Aberkennung aller Titel
Doping-Jäger werfen ihm jahrelanges Doping und Handel mit illegalen Substanzen vor. Der siebenmalige Gewinner der Tour de France soll Teil einer regelrechten „Doping-Verschwörung” gewesen sein.
In einem 15 Seiten umfassenden Dokument wirft die Agentur Armstrong langjährige Doping-Manipulation vor. So seien Blutproben des Texaners aus den Jahren 2009 und 2010 „übereinstimmend mit Proben, an denen Blutmanipulationen, einschließlich EPO-Missbrauch und/oder Bluttransfusionen vorgenommen wurden”.
Armstrong wird seit Jahren mit Doping-Vorwürfen konfrontiert – wurde aber nie positiv getestet.
Von 1999 bis 2005 hatte Armstrong siebenmal die Tour de France gewonnen – in Serie!
Armstrong teilte mit, dass er sich künftig nur noch um die Arbeit seiner Stiftung, dem Kampf gegen Krebserkrankungen und um seine Familie kümmern wolle. „Nach vorne blickend werde ich mich um die Erziehung meiner fünf wunderbaren (und energetischen) Kinder und dem Kampf gegen Krebs widmen und versuchen, der fitteste 40-Jährige auf dem Planeten zu sein“, schrieb er.
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