Donnerstag, 30. August 2012

+++FARBBLINDHEIT FÜR NORMAL SEHENDE SICHTBAR+++




Spektakuläre Sonnenuntergänge, leuchtende Nordlichter, oder einfach Top und Jacke farblich aufeinander abstimmen – nicht für jeden selbstverständlich. Etwa fünf Prozent der Bevölkerung leidet an einer Rot-Grün-Blindheit, 3000 Deutsche sind sogar vollkommen farbenblind, können lediglich verschiedene Graustufen unterscheiden.

Ein Zustand, den normal Sehende sich nicht vorstellen können – bis jetzt:

Bildwissenschaftler Kazunori Asad entwickelte eine Technik, mit der Normalsichtige Bilder wie Farbenblinde sehen können. Das berichtet die Online-Ausgabe der „Daily Mail“. „In diesem Raum wird Licht durch einen optischen Filter geschleust – unterstützt durch ein modifiziertes Licht-Spektrum. Dadurch sieht eine Person mit normaler Farbsichtigkeit das Gleiche wie eine Person mit Farbenblindheit“, erklärt Asad.

Auch Werke des Malers Vincent van Gogh sah sich der Wissenschaftler an – sie wirkten plötzlich völlig anders.

Schon länger gibt es die Vermutung, van Gogh sei farbenblind gewesen. Dafür spricht, dass auf einigen seiner Bilder eine Art Heiligenschein um helle Partien und Lichtquellen zu sehen ist und seine auffällige Vorliebe für Gelb.
Betrachtet man die Werke nun durch den optischen Filter fällt auf, dass der sonst übliche Eindruck bei van Gogh – ein gewisses Missverhältnis von Farbe und Wildheit der Linienführung – fast völlig verschwindet.

Asad hat außerdem eine Anwendung für PC und Smartphones entwickelt, die zeigt, wie Farbenblinde sehen. Auf der Seite können Bilder hochgeladen werden und durch verschiedene Filter werden Abstufungen von Farbenblindheit erzeugt.


Was bedeutet eigentlich farbenblind?

Personen mit einer Farbsehstörung können manche Farben weniger gut sehen als andere. Besonders häufig können sie die Farbe Grün nicht richtig erkennen. Bei der Farbenblindheit unterscheiden Mediziner Menschen, die überhaupt keine Farben wahrnehmen können (Achromasie) von solchen, die nur eine Farbe wahrnehmen können (Monochromasie).

Außerdem gibt es farbenblinde Personen, die verschiedene Farben sehen können, aber Schwierigkeiten haben, zwei Farben voneinander zu unterscheiden (Dichromasie). Die Achromasie kommt wie Gelb-Blau-Störungen nur sehr selten vor.
Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Der Grund: Angeborene Farbsehstörungen werden geschlechtsabhängig vererbt.

Sind Farbseh- und Farbsinnstörung therapierbar?

Eine Therapie oder vorbeugende Maßnahmen gibt es für die meisten Farbsinnstörungen wie die Rot-Grün-Blindheit und die Farbenblindheit nicht. Im Gegensatz zu den angeborenen Farbsehstörungen können erworbene Farbsinnstörungen manchmal behandelt werden: Die Therapie richtet sich dann auf die zugrunde liegende Erkrankung.

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