Das erste von mindestens vier Spielen der Spiele in dieser Saison ist Geschichte. Der FC Barcelona hat den ersten Clasico der neuen Spielzeit gegen den Erzrivalen Real Madrid nach einer packenden und torreichen zweiten Halbzeit für sich entschieden. Die Katalanen bezwangen die Königlichen im Stadion Camp Nou von Barcelona im Hinspiel des spanischen Supercups am späten Donnerstagabend mit 3:2 (0:0). Überragender Akteur war dabei der zuletzt zum besten Spieler der Europameisterschaften gekürte Spanier Andres Iniesta.
In einer abwartenden ersten Halbzeit passierte zunächst nicht viel. Keines der hochkarätig besetzten Teams erarbeitete sich gute Torraumszenen, Barcelona dominierte allerdings das Spielgeschehen und hatte zwischenzeitlich 80% Ballbesitz. Von den Gästen aus Madrid, bei denen Trainer José Mourinho einmal mehr auch auf seine deutschen Nationalspieler Mesut Özil und Sami Khedira vertraute, fiel vor allem durch einige rustikale Fouls auf. Ein schlecht getimtes Einsteigen von Sergio Ramos an Barcas Alexis Sanchez war dabei elfmeterreif, der Mexikaner ließ sich jedoch wohl zu theatralisch fallen. So richtig aufregend und turbulent wurde es aber erst in den zweiten 45 Minuten.
Superstar Cristiano Ronaldo war es vorbehalten die Madrilenen in der 54. Minute mit einem Kopfball nach einer Özil-Ecke in Führung zu bringen, die Antwort der Gastgeber ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Postwendend schlugen die Hausherren, die erstmals unter Neu-Trainer Tito Vilanova in ein Clasico gingen, zurück: Nach einem sehenswerten Pass des Argentiniers Javier Mascherano traf Pedro zum 1:1 (55.) – der spanische Nationalspieler stand dabei allerdings einen Schritt im Abseits. Eine Steilvorlage für Real-Trainer Mourinho, der nach dem Spiel verärgert reagierte: „Das erste Tor von Barcelona war ein großer Fehler des Linienrichters, das wars.“ Sein Pendant Vilanova kommentierte diese Einschätzung süffisant: „Ob es mich überrascht, dass Mourinho sich mal wieder über die Schiedsrichter beschwert? Nein, das überrascht mich nicht.“
Nach dem Ausgleich folgte der große Auftritt des schon zuvor stark aufgelegten Iniesta: Erst konnte Real-Verteidiger Ramos seinen spanischen Landsmann im Strafraum nur mit einer ungestümen Grätsche stoppen – Weltfußballer Lionel Messi verwandelte den fälligen Strafstoß gegen Welttorhüter Iker Casillas sicher zum 2:1 – acht Minuten später ebnete Iniesta herausragende Vorarbeit den Weg zur 3:1-Führung, Xavi musste den mustergültigen Pass seines kongenialen Partners nur noch vollenden. Den Schlusspunkt unter eine hochklassige Partie setzte Barca-Torwart Victor Valdes, der sich gegen Angel di Maria vergeblich im Eins-gegen-Eins versuchte – di Maria musste den Ball letztlich nur noch ins verwaiste Tor schieben.
Ein wichtiges Tor für Vorjahres-Meister Madrid, der sich aufgrund der beiden erzielten Auswärtstore alle Möglichkeiten für das Rückspiel am kommenden Mittwoch vor heimischer Kulisse bewahrte.
Die beiden Superstars des Weltfußballs, Cristiano Ronaldo und Lionel Messi, konnten dem Spiel zwar nicht vollends ihren Stempel aufdrücken, verbuchten aber trotzdem mal wieder neue Rekorde: Ronaldo ist der erste Real-Spieler, der es schafft, vier Clssicos in Folge im Camp Nou ein Tor zu erzielen, Messis Treffer war zudem der 14. gegen Real Madrid. Damit ist er, zusammen mit César, der erfolgreichste Clasico-Torschütze in der Geschichte des FC Barcelona.
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