Sonntag, 26. August 2012

Das Totenritual der Toraja in Indonesien - kein Witz!



Zur Feier des Tages haben sie Piter Sampe Sambara hübsch herausgeputzt: Er trägt einen Anzug, ein kunterbuntes Hemd, eine karierte Krawatte. Doch der „Ehrengast“ wird stumm bleiben. Er ist seit 80 Jahren tot!

Dies ist keine Szene aus einem Zombie-Film, sondern eine jahrhundertealte Zeremonie: So gedenken Indonesier ihrer Verstorbenen.

Alle drei Jahre findet die Ma’nenen-Zeremonie im Hochland der Insel Sulawesi statt: Die Leichname werden exhumiert, gereinigt und neu eingekleidet. Dann werden sie durchs Dorf geführt und den Bewohnern präsentiert.
Die Toten-Ehrung mag Europäern makaber erscheinen, doch für den Volksstamm der Toraja ist sie ein wichtiges Ritual: Wie sie glauben, verlässt die Seele nach dem Tod zwar den Körper, bleibt aber immer in der Nähe.

Diese Verbundenheit wollen die Menschen mit der Gedenkfeier zelebrieren. Welche Verstobenen ausgewählt werden, bleibt dabei den Angehörigen überlassen.
Anschließend werden die einbalsamierten Leichname mit ihrer neuen Kleidung und Grabbeigaben wieder beigesetzt.

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