Montag, 25. Juni 2012

Andrea Pirlo und sein Elfmeter für die Ewigkeit...


Es ist die alte Frage des Elfmeterschützen: Links oder rechts? Oben oder unten? Für welche Ecke soll ich mich entscheiden? Werde ich den Torhüter verladen können?

Fragen, die sich englische Fußballspieler immer und immer wieder stellen. Sie scheitern meistens und tragisch in Elfmeterschießen. So auch diesmal.
Andrea Pirlo, der ebenso coole wie geniale Regisseur der Squadra Azzurra, stellt sich diese Fragen nicht. Als er am Sonntagabend zum Elfmeterpunkt läuft ist es um Italien fast schon geschehen. Montolivo hat bereits verschossen. Jetzt muss ein Treffer her, ein Treffer, der ein Zeichen für die eigene Mannschaft setzt und den Gegner nervös macht. Niemand ist für diesen Moment besser geeignet als Andrea Pirlo, der Mann ohne Nerven. Rechts oder links? Hart oder geschlenzt? Keine Fragen, die den Supertechniker umtreiben. Er läuft an - und chipt den Ball lässig ins Tor. Der Ball fliegt in die Mitte des Tores, Englands Torwart Joe Hart fliegt in eine Ecke. Wäre er doch stehen geblieben.
Es war einer der coolsten Strafstöße der Fußballgeschichte, vielleicht sogar der coolste. Einmalig war er allerdings nicht - wie auch die deutsche Fußballgeschichte zeigt: Im WM-Finale 1974 traf der Niederländer Johan Neeskens "vom Punkt" in die Mitte des Tores - allerdings mit voller Wucht. Und 1976 machte Antonín Panenka die Tschechoslowakei zum Europameister, indem er den letzten Strafstoß im Elfmeterschießen über Sepp Maier schlenzte.

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