Mittwoch, 20. November 2013

Geschichte kompakt No.44


Gefundener Giftring in Bulgarien diente im Mittelalter vermutlich zum Schutz vor Feinden

Am Kap Kaliakra in Bulgarien wurde ein Giftring aus dem 14. Jahrhundert entdeckt. Mit einem solchen Schmuckstück schützten sich die Menschen im Mittelalter vor unliebsamen Zeitgenossen.

Bei Ausgrabungen an einer mittelalterlichen Festung am Kap Kaliakra in der Nähe der Stadt Kavarna an der bulgarischen Schwarzmeerküste haben Archäologen seit 2011 verschiedene Schmuckstücke aus Gold und Silber entdeckt. Jetzt fanden sie auch einen so genannten Giftring aus Bronze. Die Forscher schätzen, dass das Fundstück aus der Mitte des 14. Jahrhunderts stammt. Der Ring ist gut erhalten und enthält eine kleine Kammer, in die damals vermutlich das Gift eingefüllt wurde. Die Direktorin des Nationalen Instituts und Museums für Archäologie Boni Petrunova bestätigte die Seltenheit eines solchen Fundstücks. Sie fügte hinzu, dass der Ring vermutlich an der rechten Hand getragen wurde und der Träger so, wenn notwendig, schnell das Giftkämmerchen öffnen konnte.

Im 14. Jahrhundert lag in dieser Region Bulgariens das Fürstentum Dobrudscha. Da die Beziehung zwischen dem damaligen Herrscher Dobrotiza und seinem Sohn Iwanko konfliktreich war, vermuten die Forscher, dass der Einsatz eines solchen Giftrings damals durchaus möglich gewesen ist. Beweisen könne sie es jedoch nicht. 

Im Mittelalter benutzten die Menschen einen Giftring, um sich vor Feinden zu schützen, andere Machthaber auszuschalten oder gar sich selbst zu vergiften. In Bulgarien wurden Giftringe auch bei Mördern eingesetzt. 

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