Ur-Frau zog zu Ur-Mann
Untersuchungen an Zähnen von Vormenschen in Südafrika deuten darauf hin, dass schon Ur-Frau eher zum Ur-Mann zog als umgekehrt: Während die Zahnmuster der Männer aus deren Heimatgebiet kamen, stammten die weiblichen Individuen häufig aus anderen Gegenden.
Damit zeigten schon Australopithecus africanus und Paranthropus robustus vor zwei bis drei Millionen Jahren ein Paarungsverhalten, wie es in der späteren Menschheitsgeschichte weit verbreitet blieb – und wie es im übrigen auch Schimpansen und Bonobos zeigen: Die Männer bleiben im besetzten Revier, die Frauen kommen von außerhalb. Wie dieser für eine gesunde genetische Entwicklung wichtige Austausch in der Vorzeit zustande kam – durch aktive Migration weiblicher Stammesmitglieder oder durch Anwerbung oder auch Raub seitens der Männer – lässt sich anhand der Funde allerdings nicht feststellen.
Grundlage der Untersuchungen an Hominidenzähnen aus den berühmten Fundstellen von Swartkrans und Sterkfontein in Südafrika, an denen auch die Universität Oxford beteiligt ist, war die Isotopenanalyse des Zahnbeins. Aus dessen Zusammensetzung lässt sich sehr genau die Gegend bestimmen, in der einzelne Individuen aufgewachsen sind. Prof. Julia Lee-Thorpe, Oxford, erklärt zu den Ergebnissen: „Sie zeigen, dass bei den Freuen eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit bestand, dass sie aus einer anderen Gegend als dem Heimatrevier der Männer kamen. Ihre Heimat war nicht sehr weit entfernt, aber sie entstammen eindeutig einer anderen Bevölkerungsgruppe.“
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