Weimarer Republik: Reparationen und Ruhrbesetzung 1921 bis 1923
Streit um die Reparationen
Im belgischen Spa hatte eine internationale Konferenz 1920 versucht, die Frage der deutschen Reparationsleistungen zu klären. Es wurde unter anderem festgelegt, dass an die Alliierten ab 1. August 1920 jährlich 24 Millionen Tonnen Kohle zu liefern sind. Im Dezember 1920 fand eine weitere Konferenz in Brüssel statt. Nach Abschluss dieser Sachverständigenkonferenz kamen Vertreter der Alliierten vom 24. bis 29. Januar 1921 zur sogenannten Pariser Konferenz zusammen, um über ihr weiteres Vorgehen zu beraten.
Nach den der deutschen Regierung am 29. Januar übermittelten Beschlüsse hatte die Weimarer Republik ab 1. Mai 1922 226 Milliarden Goldmark zu zahlen, zunächst in Jahresraten von 2, später von 6 Milliarden Goldmark. Dadurch erhoffte sich vor allem Frankreich eine nachhaltige Schwächung des Deutschen Reiches.
Der französische Premier Raymond Poincaré plante, mit Hilfe der deutsche Reparationen die französische Wirtschaft zu beflügeln.
Die deutsche Regierung des Zentrumspolitikers Fehrenbach gab am 1. Februar 1921 eine Regierungserklärung ab, mit der sie die Pariser Beschlüsse entschieden ablehnte. Auf der Londoner Konferenz vom 1. bis 8. März traten die Vertreter der Siegermächte und eine Delegation des Deutschen Reiches zusammen, um die Reparationsforderungen zu diskutieren.
Ein Gegenvorschlag der Deutschen, 50 Milliarden Goldmark zu bezahlen, wurde abgelehnt. Truppen der alliierten Mächte besetzten in der Nacht zum 8. März die rechtsrheinisch gelegenen Städte Düsseldorf, Duisburg und Ruhrort.
Am 5. Mai 1920 forderten die Alliierten mit dem Londoner Ultimatum, innerhalb von 6 Tagen einer Reparationssumme von 132 Milliarden Goldmark zuzustimmen. Eine neue deutsche Regierung unter Reichskanzler Joseph Wirth (Zentrum) nahm das Londoner Ultimatum schließlich an, um eine Besetzung des Ruhrgebiets zu vermeiden. Damit setzte sich die Regierung heftiger Kritik der rechten Parteien aus.
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