"Die Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens!" (Friedrich Nietzsche)
Friedrich Nietzsche (15.10.1844 - 25.8.1900) war ein Altphilologe und Philosoph. Nietzsches Werk übte einen großen Einfluss auf die Literatur, die Philosophie, Soziologie und die Psychologie aus. Von den Nationalsozialisten wurden besonders seine Gedanken vom "Willen zur Macht", der "Herrenmoral" und der "blonden Bestie" missbräuchlich aufgegriffen und in propagandistischer Weise politisiert. Aufgrund dieser Wirkungsgeschichte wurde Nietzsches Werk in der DDR – in der Nachfolge des Urteils von Georg Lukács ("Der deutsche Faschismus und Nietzsche", 1948; "Die Zerstörung der Vernunft", 1954) – bis Mitte der 1980er-Jahre totgeschwiegen. Einflussreich war Martin Heideggers Stilisierung Nietzsches zum letzten Metaphysiker, der die Katastrophe der technischen Zivilisation vorausgedacht habe.
Über Deutschland hinaus hat Nietzsche am stärksten in Frankreich gewirkt: in der Literatur unter anderem auf Albert Camus, in der Philosophie beispielsweise auf Jean Paul Sartre und Strömungen des Strukturalismus und so genannten Poststrukturalismus - u. a. Michel Foucault und Jacques Derrida. Bei Gilles Deleuze firmiert Nietzsche als Theoretiker der Immanenz, dem es gelungen ist, die theologischen und metaphysischen Vorurteile der Tradition endgültig hinter sich zu lassen.
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