Warum lächelt niemand auf alten Fotografien?
Die Lösung lautet: wegen der Daguerreotypie
Die nächstliegende Antwort scheint zu sein, dass für die Aufnahme einer Daguerreotypie bis zu 10 Minuten und mehr nötig waren und ein 10-Minuten-Lächeln einfach dämlich wirkt. Aber das gilt nur für die ersten Jahre ab 1839. Denn schon 1845 war die Technik so entwickelt, dass man mit Belichtungszeiten von 6 Sekunden arbeiten konnte.
Die Ernsthaftigkeit der Fotografierten hatte sicher etwas mit der Nähe der frühen Fotografie zur Malerei zu tun: Man nahm Posen der Porträtmalerei ein. (Da lächelt ja auch niemand, außer Mona Lisa.) Hinzu kam das Bewusstsein, für die Nachwelt festgehalten zu werden. Das feierliche Gehabe der Fotografen und schlechte Zähne mögen ein Übriges beigetragen haben.
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