Wie keine andere Entwicklung des 20. Jahrhunderts hat das Fließband Arbeitswelt und Produktionsverfahren verändert. Es läuft und läuft und läuft ... Jetzt feiert ein Stück Industrierevolution seinen 100. Geburtstag.
SCHLACHTHÖFE ALS VORBILD
Rückblick: Am 14. Januar 1913 setzt US-Autobauer Henry Ford (1863-1946) in seiner Fabrik in Highland Park (Michigan) erstmals ein Fließband für die Produktion seines T-Modells ein. Vorbild für Ford sind die Schlachthöfe Chicagos. Dort schafften es hintereinandergereihte Schlachter innerhalb von nur 15 Minuten, eine Kuh zu zerlegen. Das Prinzip der automatisierten Arbeit wandte Ford auf die Autoproduktion an.
Die Folge: Die Bauzeit verringerte sich von 12 auf 1,5 Stunden, der Stückpreis sank von 870 auf 350 Dollar.
Sechs Jahre später, 1919, setzt der französische Autohersteller Citroën als erste Firma Europas Fließbandfertigung ein, erstmals in Deutschland läuft in Rüsselsheim 1924 ein Opel („Laubfrosch“) vom Band. Heute wird das Fließband weltweit in fast allen Bereichen der Industrie eingesetzt.
Aus lärmenden und verschmutzten Fabrikhallen sind leise und sterile Produktionsräume geworden, größtenteils mit Robotern statt Menschen. Im Minutentakt werden in der Lebensmittelindustrie Brote oder Tiefkühl-Pizzen gebacken, Getränke abgefüllt.
Roboter schweißen computergesteuert Auto-Karosserien, verlegen Arbeiter verlegen Kabelstränge. Die Technik hat sich verändert, das Prinzip ist geblieben.
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