Seine Kleider sind schlicht. Keine Muster, kein Schmuck, dezent, bescheiden. Und doch sind sie weltweit gefragt. Textil-Ingenieur Peter Ferdinand Mattis (55) aus Löhne (NRW) ist der Schneider der Ordensleute.
„ICH BIN DER KARL LAGERFELD FÜR NONNEN UND MÖNCHE!“
In vierter Generation führt er das Familienunternehmen „Mattis” (1880 gegründet), beliefert unter anderem die Franziskaner und die Mallinckrodt-Schwestern, Nonnen und Mönche in Brasilien, Peru, Südafrika, Tansania und auf den Philippinen.
Mattis: „Wir sind einmalig in Deutschland und kleiden über 80 Orden auf der ganzen Welt ein.”
„Fast jeder Orden hat seinen eigenen Schnitt, seine eigene Farbe. Echte Maßarbeit!
Denn: Bei den Kollektionen geht es um Zweckmäßigkeit und Qualität. Die Schnitte werden vom jeweiligen Orden vorgegeben, geliefert werden Kleider und Kutten zum Teil in zwei Teilen.
Mattis: „Die Nonnen nähen sich die Kleidung dann quasi wie einen Maßanzug zusammen.“
Bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–1965) boomt die exklusive Schneiderei aus Ostwestfalen.
Mattis: „Orden mit bis zu 3000 Nonnen mussten neu eingekleidet werden.”
Doch heute leidet das Traditionsunternehmen unter dem fehlenden Nachwuchs in den Klöstern. Gab es 1985 noch 100 000 Ordensleute in Deutschland, sind es heute nur noch 20 000. Deshalb hat Mattis sich inzwischen ein zweites Standbein geschaffen.
Er produziert Unterwäsche – nicht für Nonnen und Ordensbrüder, sondern für Polizisten, Feuerwehrleute und Wanderer aus Hightech-Material.
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