Freitag, 20. Dezember 2013

Geschichte kompakt No.58


Opfergaben in der Sonnenpyramide entdeckt

Mexikanische Archäologen haben im Fundament der Sonnenpyramide Überreste einer Opferzeremonie entdeckt, bei der auch Menschen geopfert wurden. Von den Funden erhoffen sie sich Aufschlüsse über die Frühzeit der Stadt Teotihuacan, die erst später von den Azteken besiedelt wurde.

Im Jahr 2008 begann ein Forscherteam mit den Grabungen unter der Pyramide, die mit ihren 220 mal 220 Meter Grundfläche die drittgrößte Pyramide der Welt ist. Sie nutzten dafür einen bereits bestehenden älteren Tunnel. Dabei stießen die Forscher auf Artefakte aus der Bauzeit des gut 2000 Jahre alten Monuments, darunter Gegenstände aus Keramik und Obsidian, Figuren aus Jade und Tierknochen. Ein besonders auffälliges Fundstück ist eine fein gearbeitete Maske aus grüner Jade. Zudem fanden die Archäologen sieben Gräber – darunter auch die von Kindern. Leichen und andere Relikte, die offenbar von religiösen Opferzeremonien zu Baubeginn herrühren, datieren möglicherweise den Bau bis in das erste Jahrhundert nach Christus zurück. Jetzt erhoffen sich die Forscher weitere Erkenntnisse zur Gründungsgeschichte der Pyramide und der Stadt Teotihuacan. Nach wie vor ist unbekannt, welches Volk die Stadt erbaut hatte. Zwischen dem ausgehenden 1. und dem 7. Jahrhundert erlebte die Stadt eine kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit. Danach verließen die bis zu 200 000 Einwohner aus bisher unklaren Gründen die Stadt. Manches deutet darauf hin, dass ein verheerender Brand die Bewohner veranlasst haben könnte, den Ort der Katastrophe zukünftig zu meiden. Erst um 1500 entdeckten die Azteken die Stadt und bevölkerten sie ihrerseits. 

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