Sonntag, 23. Juni 2013

+++TALIBAN-MASSAKER, oder warum am Nanga Parbat einfach Touristen erschossen werden+++


Touristen-Massaker am Nanga Parbat: Bewaffnete haben ein Hotel im Norden Pakistans gestürmt und das Feuer auf ausländische Bergsteiger eröffnet. 10 Menschen kamen bei dem Anschlag ums Leben.

Ein ranghoher Polizeisprecher sagte dem staatlichen Fernsehsender PTV, dass es sich bei den Opfern um Touristen aus China, der Ukraine und Russland handeln soll. Offenbar ist auch ein Pakistaner bei dem Massaker ums Leben gekommen. Ein chinesischer Tourist soll den Anschlag überlebt haben. Der ukrainische Botschafter in Islamabad hat inzwischen den Tod von fünf seiner Landsleute bestätigt!
Zu dem Anschlag bekannten sich die islamistischen Taliban. Die Gruppe Junood ul-Hifa soll den Überfall begangen haben, um die Tötung eines Talibanführers durch eine Drohne im Mai zu rächen. Ein Sprecher der schiiten-feindlichen Gruppierung: „Sie (die Ausländer) sind Ungläubige. Sie wollen dem Islam schaden und wir werden sie angreifen, wo immer wir können.“

Die pakistanische Regierung verurteilte die Tat in einer Mitteilung des Außenministeriums aufs Schärfste und sprach von einem „brutalen Terrorakt”.

Das Massaker am Naga Parbat

Die Angreifer überfielen am späten Samstagabend ein Basislager am Nanga Parbat, dem neunt-höchsten Berg der Welt (8125 Meter), der bei Abenteurern weltweit beliebt ist.
Die Bewaffneten trugen Polizeiuniformen. Sie attackierten zunächst die pakistanischen Begleiter der Touristen, raubten sie aus und erschossen einen von ihnen – möglicherweise, weil er zur Minderheit der Schiiten gehörte. Pakistans Innenminister Chaudhry Nisar Ali Khan: „Anschließend nahmen die Bewaffneten den Touristen Geld und Pässe ab und schossen sie nieder.“

Nach dem Massaker wurden Hubschrauber in die Gegend entsandt, um die Leichen zu bergen. Sie wurden inzwischen nach Islamabad überführt. Unklar ist, ob die Opfer den äußerst schwierig zu besteigenden Nanga Parbat bezwingen wollten oder sich lediglich als Touristen im Basislager aufhielten.

Die Provinz Gilgit-Baltistan liegt an der Grenze zu China. Sie umfasst Teile des Himalaya-Gebirge und ist für die Schönheit ihrer Natur bekannt. Die Region gilt als eine der sichersten Provinzen Pakistans; in den vergangenen Jahren ist es aber immer wieder zu Angriffen auf Schiiten gekommen.
Der Nanga Parbat ging als „Schicksalsberg der Deutschen“ in die Geschichte ein.

Da beim Aufstieg extrem lawinen- und steinschlaggefährdete Steilhänge zu durchqueren sind, gilt der Nanga Parbat als einer der am schwierigsten zu besteigenden Berge der Erde. 68 Bergsteiger kamen bislang bei ihren Expeditionen ums Leben – darunter auch der Bruder von Reinhold Messner. Beide durchkletterten 1970 zum ersten Mal die gesamte Rupal-Wand. Reinhold Messner entschied, über die Diamirwand auf der Westseite abzusteigen. Beim Abstieg kam Günther Messner ums Leben, wobei Ort, Zeitpunkt und Todesursache nicht geklärt sind.

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