Samstag, 9. März 2013

+++SCHNEEWALZE ÜBER DEUTSCHLAND+++


Deutschland wird von der Schneewalze überrollt!

Nachdem die Sonne sich bereits in den meisten Teilen der Republik verabschiedet hat, und die Temperaturen vor allem im Norden in den einstelligen Bereich rutschten, kommt jetzt auch noch Schnee. Schon am Samstag bleiben die Temperaturen im Norden einstellig, im Rhein-Main-Gebiet sind noch einmal 13 Grad drin, dazu regnet es.

Eine Kältewelle rollt über das Land!

„Schwerpunktmäßig finden wir die Kaltluft vor allem im Bereich Mecklenburg-Vorpommern bis Niedersachsen", sagt Meteorolgin Dorothea Paetzold vom Deutschen Wetterdienst (DWD).
„Sie breitet sich aber bis in den Süden aus, sodass auch dort der Regen langsam in Schnee übergeht.“
In Niedersachsen kehrt der Winter mit aller Macht zurück: Für das Wochenende werden 20 Zentimeter Neuschnee erwartet. Am Samstag soll es zunächst vereinzelt Flocken geben, am Sonntag wird es dann heftiger schneien. Vor allem betroffen: das Viereck zwischen Bremen, Minden, Braunschweig und Lüneburg.
Meteorologe Simon Trippler vom DWD: „Niedersachsen liegt am Wochenende genau an einer Luftmassengrenze, das ist das Tückische.”
Mit Temperaturen zwischen null und minus vier Grad wird es wieder bibberkalt. Auch wenn Anfang nächster Woche wohl kein Tauwetter in Sicht ist: Die Sonne könnte sich am Montag vereinzelt zeigen.

Auch in Hessen macht die Märzsonne langsam dem winterlichen Wetter Platz. Spätestens am Montagmorgen ist wieder überall Schneeschippen angesagt.
„In der Nacht zum Sonntag verschärfen sich die Gegensätze über Hessen”, so Meteorologe Trippler. Im Norden fällt Schnee, dort wird es bei Minusgraden auf den Straßen glatt. Im Süden fällt Regen oder auch Schneeregen bei Temperaturen knapp über null Grad.
Der Sonntag bringt neuen kräftigen Niederschlag, und von Norden her mischt sich immer mehr Schnee unter den Regen. In der Nacht zum Montag schneit es dann überall, und die Temperaturen liegen unter null Grad, auf den Bergen sogar bei minus neun Grad.

Am Montag ist es im ganzen Land winterlich kalt, aus dichten Wolken schneit es noch etwas, im Süden kann es Schneeregen geben. Die Temperaturen schaffen es auch im Süden nicht über drei Grad, sonst herrscht Dauerfrost.
Besonders bemerkenswert ist dieses Auf und Ab aus Sicht der Meteorologen aber nicht: Der März sei ein Übergangsmonat und bekannt für extreme Temperaturschwankungen. Generell sei die Rückkehr des Winters kurz vor Frühlingsbeginn im März nichts Ungewöhnliches.
Vorbereiten auf die Schneewalze
In Niedersachsens Landeshauptstadt hat sich der Winterdienst schon auf den Neuschnee eingestellt: Die Streusalz-Lager sind gefüllt.
100 Mitarbeiter stehen auf Abruf bereit, um die Straßen zu räumen, sagte ein Sprecher des Unternehmens aha, das sich in Hannover darum kümmert. „Unsere Lager sind voll mit Salz und Split, wir haben gerade erst wieder aufgefüllt. Der Schnee kann kommen”, sagte er.
Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) hat die Menschen zu Nachbarschaftshilfe aufgerufen. „Meine Bitte an alle: Achten Sie in diesen Tagen noch stärker auf diejenigen, die Ihre Hilfe brauchen könnten – sei es beim Steigen glatter Treppen, sei es beim Einkaufen oder beim Schneeschippen”, sagte sie der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung.

Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) wandte sich mit Warnungen an die Autofahrer: „Wenn möglich, sollte man bei starkem Schneefall auf Autofahrten verzichten, die nicht unbedingt notwendig sind. Vor allem auf Autobahnen sollte die Geschwindigkeit gedrosselt werden.”
Trübes Wetter schlägt aufs Gemüt
Immer nur grau in grau und keine Sonne? Das trübe Winterwetter schlägt etlichen Menschen aufs Gemüt.
Das ergab eine repräsentative Umfrage der GfK Marktforschung in Nürnberg. Demnach sind mehr als ein Drittel (39,3 Prozent) im Winter matt und antriebslos. Jeder Fünfte (20,1) würde sich am liebsten in den eigenen vier Wänden verkriechen und das miese Wetter verschlafen. Ähnlich viele (17,4) geben an, nervöser und gereizter als zu anderen Jahreszeiten zu sein.
Bei jedem Zehnten (10,5 Prozent) macht sich ein jahreszeitliches Stimmungstief in Form depressiver Verstimmungen bemerkbar. Befragt wurden 2119 Menschen ab 14 Jahren im Auftrag der Zeitschrift „Apotheken Umschau”.
Bei abrupten Wechseln der Wetterlage muss sich der Organismus an die veränderten Temperaturen anpassen und ist dadurch zusätzlich gefordert.
„Das kann zu Müdigkeit und Abgeschlagenheit führen”, erklärte die Medizinmeteorologin Christina Koppe vom Deutschen Wetterdienst Freiburg. Zudem könne der Blutdruck steigen, da der Körper die kalten Temperaturen durch eine Verengung der Gefäße auszugleichen versuche.

Dass der Winter besonders lang und grau war, und die Enttäuschung über eine Kältewelle damit noch größer sein dürfte, sei aber nur „Kopfsache”, so die Medizinmeteorologin.
Auch die Erkältungsgefahr ist jetzt besonders groß. „Der Temperaturwechsel ist ein hoher Stressfaktor für den Körper”, sagte Thomas Aßmann vom Deutschen Hausärzteverband. Das Immunsystem ist bei einem Wetterwechsel besonders anfällig. „Wir haben im Hinterkopf, es wird Frühling – dann wird es aber wieder kalt, und schwupp hat man eine Erkältung.”
Auch psychisch sei der zweistellige Temperatursturz eine Belastung. „Die Leute freuen sich auf den Frühling und sind dann enttäuscht, dass der Winter schon wieder losgeht”, sagte der Facharzt für Innere Medizin aus Lindlar bei Köln. Körper und Geist müssten sich jetzt wieder „umpolen” und auf den rückkehrenden Winter einstellen.

Wann kommt der Frühling wieder?

Es ist leider Fakt: Der Winter ist wieder da. Und der Frühling lässt noch auf sich warten.
„Wahrscheinlich wird es mindestens bis Ostern dauern, bis sich die Polarluft wieder komplett verzogen hat“, sagt Wetterexperte Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net.
Meteorologin Paetzold: „Die Abkühlung hält auf jeden Fall die ganze nächste Woche an. Wie lange es wirklich durchschneit, lässt sich noch nicht genau sagen. Es kann aber durchaus einiges zusammen kommen.“

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