Dienstag, 16. April 2013

+++TERROR IN BOSTON+++


Die Ziellinie beim Marathon ist eigentlich ein Ort des Jubels, doch in Boston verwandelten sich die letzten Meter der Laufstrecke am Montag in ein blutiges Chaos.

Mindestens drei Menschen werden bei zwei Bombenexplosionen getötet. Die Zahl der Verletzten liegt mittlerweile bei mehr als 140, 17 von ihnen befinden sich in kritischem Zustand.
Es handelt sich um die ersten tödlichen Bombenanschläge in den USA seit den Terrorangriffen vom 11. September 2001. Der schreckliche Verdacht: Sollten eigentlich sieben Bomben hochgehen?
Die Bundespolizei FBI übernahm die Leitung der Ermittlungen. Einem Bericht des Wall Street Journal“ zufolge fanden die Ermittler im Großraum Boston fünf Objekte, bei denen es sich um nicht explodierte Sprengsätze handeln könnte.

Wie der Fernsehsender WBZ-TV berichtete, wurde ein Apartment im Stadtteil Revere durchsucht. Die Polizei bestätigte, dass es einen Durchsuchungsbefehl gegeben habe und dass die Aktion Teil der Ermittlungen zum Anschlag während des Marathons sei.

Für Verwirrung sorgte eine Erklärung von Polizeichef Ed Davis zu einer angeblichen dritten Detonation, welche die Präsidentenbibliothek von John F. Kennedy in Boston getroffen hätte. Später zog die Polizei dies zurück.
Bei dem Vorfall habe es sich lediglich um ein Feuer gehandelt, das allem Anschein nach nicht im Zusammenhang mit den Explosionen beim Marathon gestanden habe.
Ed Davis wies Berichte zurück, nach denen ein Tatverdächtiger gefasst worden sei. Es würden mehrere Menschen vernommen, bestätigte Davis lediglich.
Davis wollte sich auch nicht zu Berichten äußern, nach denen bis zu fünf weitere nicht explodierte Sprengsätze entdeckt worden seien.

Wie geht es den Verletzten?

Nach der Detonation am Montag brachten Rettungskräfte Verletzte auf Tragen zu Krankenwagen. Kliniksprecher berichteten von Opfern, denen durch die Explosionen Gliedmaßen abgerissen worden seien.
Die Verletzten wurden auf die Krankenhäuser der Stadt verteilt, mindestens 144 Personen wurden dort behandelt. Die Verletzungen reichten von geplatzten Trommelfellen über Schnittwunden und Prellungen bis hin zu Amputationen, erklärte ein Arzt.

Das Massachusetts General Hospital erklärte, es würden in der Notaufnahme 19 Opfer der Explosionen behandelt. Sechs davon befanden sich einer Sprecherin zufolge in kritischem Zustand.
Teilnehmer des Marathons und andere Bürger kamen in die Kliniken, um Blut zu spenden. In einer Kinderklinik wurde ein zweijähriges Kind wegen einer Kopfverletzung behandelt. Die Ärzte würden den Opfern auch Kugellager aus dem Leib operieren – ein Zeichen dafür, dass die Sprengsätze als Splitterbomben gebaut worden seien.
Unter den Toten soll ein achtjähriger Junge sein. US-Medien berichten, der Junge habe in der Nähe der Ziellinie zusammen mit seiner Mutter und seiner Schwester auf seinen Vater gewartet, der bei dem Marathon mitlief.

An dem ältesten Marathon-Lauf der Welt nahmen rund 23 000 Sportler teil, eine halbe Million Zuschauer säumte die Straßen. Die Explosionen ereigneten sich, als die Hobby-Läufer gerade die Ziellinie überquerten. Die Spitzenläufer waren schon längst im Ziel.

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