Freitag, 22. März 2013

+++ITALIENER & SPANIER SIND REICHER ALS DEUTSCHE, oder warum die Zahlen mit Vorsicht zu geniessen sind+++


Laut einer Bundesbank-Studie verfügen Bürger in diesen europäischen Krisenstaaten angeblich über mehr Vermögen!

Ob diese Rechnung wirklich stimmt?

Das Vermögen deutscher Privathaushalte ist angeblich um einiges kleiner als das in vermeintlich viel ärmeren Euro-Krisenländern wie Italien oder Spanien, die zu den Sorgenkindern Europas gehören.
Das geht aus einer aktuellen Studie der Bundesbank hervor.
Deutsche haben demnach im Mittel ein Vermögen von 51 400 Euro – in Frankreich liegt dagegen das mittlere Vermögen bei 113 500 Euro, in Spanien bei 178 300 und in Italien bei 163 900 Euro.
Grund für den vergleichsweise geringen Wert in Deutschland ist die sehr niedrige Eigenheim-Quote hierzulande. Während nur 44,2 Prozent der Deutschen ein Haus oder eine Wohnung ihr Eigen nennen, sind es etwa in Frankreich 57,9 Prozent, in Italien 68,4 Prozent und in Spanien sogar 82,7 Prozent.

Innerhalb Deutschlands sind die Vermögen erwartungsgemäß sehr ungleich zwischen den Ländern der alten Bundesrepublik und den neuen Bundesländern verteilt – eine Folge der jahrzehntelangen Teilung de Landes.
Während das mittlere Vermögen im Westen laut Bundesbank bei 78 900 Euro liegt, haben Haushalte im Osten nur ein Vermögen von 21 400 Euro.

Zahlen mit Vorsicht zu genießen

Die Zahlen sind aber nach Einschätzung von Experten allerdings mit einiger Vorsicht zu genießen, zumal sie offenbar aus unterschiedlichen Quellen der verschiedenen Länder stammen und noch dazu offenbar in unterschiedlichen Jahren erhoben wurden.
Laut einem Bericht der Tageszeitung „Die Welt“ stammen die Zahlen aus Deutschland aus eine repräsentativen Befragung von 3565 Haushalten in den Jahren 2010 und 2011. Die spanischen Daten stammen dagegen aus dem Jahr 2008. Da gab es noch keine Euro-Krise und auch noch keine Immobilienkrise in Spanien, die das Land inzwischen fest in ihren Klauen hat.
Fraglich ist auch, wie der vermeintliche Wert von Immobilien in den jeweiligen Ländern angesetzt wurde.
Bürger wurde befragt, wie hoch sie den Wer ihrer Immobilie einschätzen. Hausbesitzer, so "Die Welt“ neigten bei der Bewertung des eigenen Immobilienvermögens dazu, deren Marktwert zu überschätzen.
Der Wert der Rente
Offenbar wurden zudem auch nicht alle Vermögensansprüche erfasst.
So fehlen etwa die Ansprüche gegenüber den gesetzlichen Sozialversicherungen: „Es ist davon auszugehen, dass dies zu einer Überzeichnung der Ungleichverteilung des Vermögens führt,“ heißt es dazu in der Bundesbank-Studie vom Donnerstag.
Hintergrund: Wer als Arbeitnehmer z.B. Rentenbeiträge zahlt und damit für das Alter Rentenansprüche erwirbt, verfügt unter Umständen über beachtliche Vermögensansprüche: Sein Geld liegt aber eben nicht auf der Bank, es wird ihm vielmehr im Alter Monat für Monat als Rente ausgezahlt.

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