Samstag, 31. August 2013

Flachsrakete am Abend No.303


+++Kreuzfeuer mit Frischling, oder die Moderatoren des TV-Duells 2013+++


Am Sonntagabend stehen Kanzlerin Merkel und Herausforderer Steinbrück beim TV-Duell vier Moderatoren gegenüber. Was Politiker und Zuschauer von Peter Kloeppel, Maybrit Illner, Anne Will und Stefan Raab erwarten dürfen. Eine Analyse.

Bundeskanzlerin Angel Merkel und ihr Herausforderer Peer Steinbrück stehen beim einzigen TV-Duell dieses Wahlkampfes im Mittelpunkt. Das Ergebnis der Debatte hängt aber auch von vier weiteren Personen ab: den Moderatoren. Wie werden sie sich präsentieren, welche Rolle nehmen sie ein? Peter Kloeppel (RTL), Anne Will (ARD), Maybrit Illner (ZDF) und Stefan Raab (Pro Sieben) im Vorab-Check.

Peter Kloeppel: Das seriöse Gesicht von RTL

Wenn Nikolaus Blome das TV-Gesicht der Bild-Zeitung war, dann ist Peter Kloeppel das öffentlich-rechtliche Gesicht des Privatsenders RTL. Bei dem Kanal, der seine Quoten zu einem großen Teil mit Kuppel-Shows wie Schwiegertochter gesucht oder Trash-Sendungen wie Wild Girls macht, steht Kloeppel auf der anderen Seite für Seriosität.

Seit 28 Jahren arbeitet der 54-Jährige für den Kölner Sender, seit 21 Jahren moderiert er die Hauptnachrichtensendung RTL aktuell und in diesen Jahren hat sich der Grimme-Preisträger den Ruf der Glaubwürdigkeit und der professionellen Kompetenz erarbeitet.

Wenn es einen Routinier bei den Kanzler-Duellen gibt, dann ist dies RTL-Mann Kloeppel, der bislang bei jedem dieser Zweikämpfe dabei war, seit das Format 2002 mit dem Schlagabtausch zwischen Gerhard Schröder und Edmund Stoiber eingeführt wurde. Außer Kloeppel kann nur noch Maybrit Illner vom ZDF diese Bilanz vorweisen.

Überraschungsloser Austausch von Stellungnahmen

Allerdings waren die Kanzler-Duelle bislang nicht unbedingt prädestiniert, um sich als Moderator zu profilieren: Die Beraterstäbe von Kanzler(in) und Kandidat(in) waren stets übervorsichtig - nichts soll dem Zufall überlassen bleiben. Statt einem Showdown kam deswegen häufig ein überraschungsloser Austausch von Stellungnahmen zustande.

Seit 2005 gibt es zudem die Schwierigkeit, dass sich Angela Merkel weder als Kandidatin noch als Amtsinhaberin mehr als einem Schlagabtausch mit ihrem jeweiligen Gegner Gerhard Schröder, Frank-Walter Steinmeier oder nun Peer Steinbrück stellen wollte. Den großen Sendern wurde damit ein "Moderatoren-Woodstock" (Maybrit Illner) auferlegt, also ein Zweikampf, bei dem sich mangels zweiten TV-Duell vier Moderatoren in der knapp bemessenen Sendezeit gegenseitig auf die Füße treten.

In dieser Konstellation machte der RTL-Anchorman aber insgesamt bella figura: "Kloeppel schaffte es mehrmals, den Kanzler aus seiner lächelnden Hoheitsposition zu schubsen", schrieb die SZ anlässlich des Duells 2005 zwischen Schröder und Merkel. Und 2009 bei der Debatte zwischen Merkel und Steinmeier hieß es: "Peter Kloeppel machte mit hartnäckigen Nachfragen noch den besten Eindruck. Er stellte verständliche Fragen."

Guter Teamplayer

So gute Noten gab es zwar nicht von jedem, die FAZ mutmaßte beispielsweise 2009, er sei nur ins Studio gekommen, um Steinmeier nach Ulla Schmidts Dienstwagen und Angela Merkel nach dem Abendessen mit Josef Ackermann zu fragen, doch Hartnäckigkeit attestierte Kloeppel nach dem Duell 2005 sogar die taz, die ansonsten kein gutes Haar an ihm ließ.

Vor allem aber harmoniert Kloeppel mit seiner Beharrlichkeit besonders gut mit Maybrit Illner, mit der er nun schon zwei Mal ein Team gebildet hat: Er als Wadlbeißer und sie als charmanter Profi, die es schafft, mit schönstem Lächeln fieseste Fragen zu stellen. Darauf werden sich Angela Merkel und Peer Steinbrück beim Duo Illner/Kloeppel einstellen müssen.

Maybrit Illner: Routinière mit Hang zum Ausscheren

"Man hat das Gefühl, dass es wesentlich mehr Fragen an die Politiker gibt als Antworten von den Politikern", kommentierte Maybrit Illner vor kurzem treffend den schleppend verlaufenden Wahlkampf.

Wenn die 48-Jährige an diesem Sonntag als eine von vier Moderatoren durch das einzige TV-Duell zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Peer Steinbrück führt, dürfte ihr diese Einstellung zupass kommen. Gezielt nachhaken, die Kandidaten aus der Reserve locken, dabei aber nie das (Moderations-)Zepter aus der Hand geben: Diese Mischung macht Maybrit Illner aus.

Die Journalistin, die als taff und routiniert gilt, zählt zu den Kolleginnen, die gerade dadurch in den Neunzigern mit Männern in ihrer Branche gleichzogen. Illner, die beim DDR-Sportfernsehen anfing, schaffte 1992 den Sprung zum ZDF-Morgenmagazin und bekam bald ihre eigene Sendung: "Berlin Mitte" (seit 2007 "Maybrit Illner") setzte Maßstäbe in einer TV-Landschaft, in der Talkshows noch rar waren.

Im Moderatoren-Quartett ist Illner die Routinierte, ihre Kollegin Anne Will Debütantin. Neben ihrem Teampartner Peter Kloeppel moderierte Illner von Anfang an die TV-Duelle. 2002 brachte ihr die Kooperation mit Sabine Christiansen (damals war das Duell zweigeteilt, Illner und Christiansen moderierten das zweite) den Deutschen Fernsehpreis ein.

Als Steinbrück vorgeführt wurde

Die Kanzlerin schätzt Illner als Gesprächspartnerin, Peer Steinbrück erläuterte im Juni in ihrer Sendung sein Wahlprogramm. Und wurde prompt von Illner vorgeführt: Ob man jetzt also "die SPD wählen soll, damit sie die Fehler korrigiert, die sie selber bewusst gemacht hat?", fragte sie. Typisch Illner, die Kollegen von der FAZ attestierten: "Besser kann man das nicht formulieren."

Illners Moderationsstil birgt Zündstoff: Genau dann, wenn die 48-Jährige anfängt, nachzubohren, da hinzugehen, wo es dem Gegenüber wehtut. Und das alles mit süffisantem Lächeln. In ihrer Talkshow solle um Positionen und Haltungen gestritten werden, sagte sie im SZ-Interview und hält ihre Show deshalb auch für "die genialste Sendung der Welt". Das dürfte sie auch von einem TV-Duell erwarten. Die Gefahr liegt darin, dass Illner sich bei einzelnen Fragen zu sehr ereifert und sie - wie 2009 - zur Mitdiskutantin wird, anstatt außen vor zu bleiben. In dem bislang arg farblosen Wahlkampf könnte sie also genau eines zu viel wollen: Zunder.

Bleibt zu hoffen, dass sie die Beteiligten dann nicht wie damals SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter-Steinmeier ermahnen müssen: "Haben Sie doch einfach Interesse an meinem Argument, Frau Illner."

Anne Will: "Ganz spießig-staatsbürgerlich"

"Ich erinnere mich an eine gut flirrende, aufgeladene, durchaus nervöse Stimmung" - so beschreibt Anne Will im Interview mit ihrem Arbeitgeber das Erste ihre Eindrücke des letzten Kanzlerduells 2009. Damals musste sich die Moderatorin noch mit dem Rahmenprogramm begnügen. Während Frank Plasberg die ARD vertrat, sendete Will direkt aus dem Studio nebenan und analysierte das Aufeinandertreffen von Merkel und Steinmeier mit ihren Gästen. Dieses Mal wird auch sie selbst im Mittelpunkt stehen, als Vertreterin der ARD. Die Nachbetrachtung übernimmt Günther Jauch.

Was sie denn am nächsten Tag über sich und das TV-Duell lesen wolle? "Idealerweise gar nichts über mich, sondern darüber, was die Kandidaten vermittelt haben und worin sich ihre Haltungen unterscheiden", so Will. Die 47-Jährige gibt sich im Vorfeld des medialen Großereignisses sachorientiert. "Ich würde mir wünschen, dass es zackig geht, dass präzise geantwortet wird, dass wir präzise nachsetzen können".

Zackig und präzise, so möchte Will ihren Zuschauern Politik auch in ihrer Mittwochabend-Talkshow präsentieren. Den Karrierestart der gebürtigen Kölnerin in Sportsendungen haben viele Zuschauer längst vergessen. Zwischen 2001 und 2007 konnte sie sich in den Tagesthemen beweisen, "für ihre unabhängige Haltung und ihre unaufgeregte, aber stets kompetente Präsentation der Ereignisse des Tages" bekam sie 2007 den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis.

Stabil in der Qualitätsdebatte

Seit ihrem Abschied von den Tagesthemen ist Will festes Mitglied in der Riege der ARD-Talker. Diese wiederum ist bekanntlich umstritten, Will selbst kommt in der Debatte um Qualität und Mängel der Polit-Talks meist noch recht gut weg. 2011 musste sie zwar einen Dämpfer hinnehmen, als Günther Jauch sie vom begehrten Sonntagabend-Sendeplatz nach dem Tatort auf den undankbaren Mittwoch verdrängte. Doch auch hier erreichte sie bald wieder stabile Quoten. Dass ihr Sender sie nun mit dem TV-Duell beauftragt hat, wirkt angesichts der Dauerkonkurrenz der ARD-Talker wie ein symbolischer Etappensieg.

Sowohl mit Steinbrück als auch mit Merkel hat Will bereits lange Gespräche geführt. Der SPD-Kandidat war zuletzt am 13. März in ihrer Sendung. Das 70-minütige Gespräch geriet dabei phasenweise zu einer Mischung aus Selbstverteidigung und Beichte. Wenn Will mit einer Antwort nicht zufrieden ist, hakt sie nach, diese Erfahrung bringt Steinbrück aus diesem Gespräch zweifellos mit ins TV-Duell. Abblitzen ließ er sie teils trotzdem ("Ab wann muss man mehr Steuern zahlen?" - "Das erzähle ich Ihnen, wenn ich in Amt und Würden bin. Von den anderen kriegen Sie auch nichts Konkreteres").

Die Bundeskanzlerin war unter anderem im April 2009 unter dem vieldeutigen Titel "Kanzlerin in der Krise" bei Will zu Gast. Damals gelang es Merkel zu leicht, Wills Fragen zu parieren, bemängelten Kritiker. Auch in Abwesenheit war Merkel das Thema vieler Will-Sendungen, von "Röttgens Rausschmiss - Merkel im Abstiegskampf" bis "Merkel gegen Steinbrück - wer ist glaubwürdiger?". Das Verhalten der Kanzlerin im Streit um die Frauenquote etwa bezeichnete Will Anfang des Jahres im SZ-Magazin als "ziemlich irre" - gut möglich also, dass Gleichstellung eines der Themen ist, zu dem Will die Kontrahenten am Sonntagabend in die Mangel nehmen möchte.

Dass der 1. September nicht nur medialer Hype, sondern ein ganz entscheidender Moment im Wahlkampf wird, davon zeigt sich Will im ARD-Gespräch mit Verweis auf die Masse unentschlossener Wähler überzeugt. "Das interessiert mich ganz spießig-staatsbürgerlich und da mitzutun, nehme ich als Herausforderung."

Stefan Raab: Umtriebiger Novize

Ein bisschen fantastisch klingt es schon: vom Viva-Kasper zum Co-Moderator des Kanzlerduells; vom hochmotivierten Zweikämpfer aus Schlag den Raab zum politischen Fragensteller; vom Eiskanal der Wok-WM ins Studio der Debatte zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück. Mal wieder gelingt Stefan Raab ein Coup, den ihm kaum einer zugetraut hätte.

Aber so läuft es eigentlich seit Jahren. Alle Fach- und sonstigen Leute meinen, Raab auf eine Rolle festgelegt zu haben. Im nächsten Moment dreht er ihnen eine lange Nase und macht den Eurovision Song Contest wieder für ein paar Jahre cool. Oder er schafft sich eine politische Talkshow an - was beim Privatsender Pro Sieben eigentlich ein Widerspruch in sich ist.

Und wie haben Kommentatoren diverser Medien - ob gedruckt, gesendet oder online - gepoltert, als die Pläne für Absolute Mehrheit bekannt wurden. Und nicht nur die. Als "absoluten Unfug" bezeichnete Bundestagspräsident Norbert Lammert das Konzept, bei dem der meinungsstärkste Teilnehmer am Ende der Sendung einen sechstelligen Betrag gewinnen kann. Raab aber hat sich wie gewöhnlich nicht nach der Meinung vieler Kritiker gerichtet, sondern nur nach einer: der von Stefan Raab.

Eine Menge gewonnen

"Ich trete nur für mich an", sagte er in einem Interview mit der taz am Tag vor der ersten Episode von Absolute Mehrheit. "Ich kämpfe niemals gegen, sondern immer nur für etwas." Und nun? War/ist Raabs Politshow der Untergang des Politshow-Abendlandes? Nein. Ob das Konzept "Geld gegen Meinung" ein kluges ist, bleibt zwar diskutabel. Aber wenn Raab mit Absolute Mehrheit nur eine Handvoll junger Menschen nur eine Handvoll politisches Wissen an die Hand gegeben hat, ist schon eine Menge gewonnen.

Das ist auch der angebliche Grund, weshalb Edmund Stoiber ihn als Co-Moderator des Kanzlerduells vorgeschlagen hat. Um junge Menschen am Sonntagabend vor den Fernseher zu locken. Um ihnen die vermeintlich dröge Welt der Bundespolitik ein wenig näher zu bringen. Dass Raab dabei aus den vier Moderatoren besonders herausstechen wird, ist unwahrscheinlich. Einerseits, weil die deutschen TV-Duelle seit jeher so strikt reglementiert sind, dass es dem Einzelnen kaum möglich ist, sich besonders in Szene zu setzen. Andererseits, weil er laut eigener Aussage im Gespräch mit der Münchner tz gar kein Interesse daran hat: "Mein Bestreben ist nicht, einem Kanzlerduell, in dem es selbstverständlich um die Protagonisten geht und nicht um mich oder meine Kollegen, meine persönliche Note aufzudrücken."

Was also ist von Stefan Raab beim Duell Merkel vs. Steinbrück zu erwarten? Im Idealfall schafft er es tatsächlich, sich zurückzunehmen, den beiden Politikern die Rolle der Hauptprotagonisten zu überlassen. Ohne dabei völlig unkritisch zu sein, versteht sich. Die Politik-erfahrene Anne Will, die mit Raab innerhalb des Moderatoren-Quartetts ein Tandem bildet, wird ihm gewiss dabei helfen. Und das Polit-TV-Abendland wird auch diesmal nicht untergehen.

+++MOTIVATION, das Geheimnis der mentalen Stärke und die Kraft aus dem Hilfsmotor+++


Problem erkannt, Ziel definiert - und jetzt? Wer vor einer großen Aufgabe steht, braucht die richtige Strategie.

Umbau in einem Fitness-Studio am Winterhuder Marktplatz in Hamburg. Auf einer Bretterwand dürfen die Besucher mit dicken bunten Filzschreibern notieren, was ihnen zum Sinn des Trainings alles einfällt. Schlichte Bekenntnisse ("Damit ich noch besser aussehe", "Nie wieder Rückenschmerzen") stehen neben Spruchweisheiten, bevorzugt auf Englisch: "No pain, no gain" oder "You don't get what you want, you get what you work for".

Arbeite hart und geh an die Schmerzgrenze - nun ja. Ganz so einfach, wie flotte Merksätze suggerieren, ist es dann doch nicht, regelmäßig und erfolgreich zu trainieren. Sicher kann es vorkommen, dass jemand, der gerade Eisen stemmt, beim Blick auf die Bretterwand-Sprüche noch ein bisschen mehr aus seinen Muskeln herausholt als sonst. Aber wie immer, wenn eine Sache anstrengend ist, reicht ein kurzer Kick nicht für längere Effekte.
So geht es beim Diäthalten und bei vielen anderen guten Vorsätzen - der erste Schwung verfliegt im Nu. Auch Sport gehört zu den Lebensbereichen, bei denen es darauf ankommt, sich wieder und wieder selbst zu motivieren. Amateure wollen ihre Fitness verbessern und vielleicht sich und anderen etwas beweisen. Profis wollen Siege erringen. Gute Sportler gelten als willens- und charakterstarke Menschen, die zeigen, was mit Disziplin, Selbstvertrauen und Optimismus möglich ist.

Positive Erinnerungen nutzen

Worin könnte das Geheimnis der mentalen Stärke liegen? In der psychologischen Fachsprache ist viel von "Selbstwirksamkeit" die Rede. Im Wesentlichen geht es um Vertrauen in das eigene Leistungsvermögen. Werner Mickler, Sportpsychologe beim Deutschen Fußball-Bund, hat damit einige Erfahrung. Er bildet in Köln angehende Trainer aus. Wie schafft man es, dass eine Mannschaft mit Schwung und Kampfgeist auch in schwierige Partien geht? Mickler sagt: "Ein guter Trainer wird zum Beispiel mit dem Spieler vorher durchgehen, was ihm alles schon mal gelungen ist, gern auch mit Videos. Das hat sich sehr bewährt." Auch wenn auf dem Platz eine Niederlage droht, können sich die Spieler an den positiven Erinnerungen aufrichten und versuchen, das Match zu drehen.

Sprechstunde: Diese Techniken helfen bei Stress am besten
"Wir müssen vor allem daran glauben, dass wir gewinnen können", sagt die langjährige Spitzensportlerin Verena Bentele. Im Skilanglauf und im Biathlon hat die 31-Jährige zwölf Goldmedaillen bei Paralympischen Spielen gewonnen, sie hat Germanistik und Pädagogik studiert und arbeitet nach einer systemischen Ausbildung als Coach. Von Geburt an ist sie blind, nur hell und dunkel kann sie unterscheiden.
Dass sie häufig oben auf dem Siegertreppchen stand, liege sicherlich auch daran, dass sie "ein Wettkampf-Typ" sei, sagt Bentele. Dazu gehöre "die Freude, sich mit seinen eigenen Grenzen auseinanderzusetzen", genau wie "die Bereitschaft, Risiken einzugehen". Erfolgserlebnisse sieht sie als Voraussetzung für weitere Erfolge - wenn es gut läuft, setzt die Selbstwirksamkeit einen erfreulichen Kreislauf in Gang.

Gemeinsam geht es einfacher

Unterstützer und Mitstreiter oder auch Ersatzhandlungen können dabei helfen, nicht nur im Sport. Wer zum Beispiel mit dem Rauchen aufhören möchte, beginnt die Tabak-Abstinenz gemeinsam mit anderen und hat sicherheitshalber immer ein Päckchen Kaugummis in der Tasche - anstelle der Zigarettenpackung. "Wenn man erst einmal nur mit einem Hilfsmotor vorankommt, wird man vielleicht bald schon stärker und schafft es auch so", sagt Bentele.

Vor Rückschlägen und Niederlagen ist man aber nicht gefeit. Ein paar Kilo abnehmen, das geht schon. Etwas anderes ist es, sein Wunschgewicht zu halten.

Nötig ist also eine Strategie, die der menschlichen Schwäche etwas entgegensetzt. Das Psychologen-Ehepaar Gabriele Oettingen und Peter M. Gollwitzer hat ein Konzept entwickelt, das nicht nur einleuchtend klingt, sondern auch in vielen Studien erprobt worden ist. Es trägt den Namen "Mentale Kontrastierung mit Implementierungs-Intentionen" (MCII, auf Englisch "mental contrasting with implementation intentions"). Das klingt zwar sperrig, lässt sich aber Schritt für Schritt gut nachvollziehen.

In ihrem Büro an der Hamburger Universität (außerdem hat sie eine Professur an der New York University) erklärt Oettingen geduldig ihre Ergebnisse. Motivation beschreibt sie als gerichtete Energie und nennt ein schlichtes Beispiel, wie man sie bei sich und anderen erkennen kann: Jemand rennt zur Bushaltestelle; seine Motivation, den Bus zu erreichen, ist also hoch.

Ziele definieren

In ihrem Konzept nimmt Oettingen das Wünschbare und das Machbare, die beiden wichtigsten Elemente der Motivation, in den Blick. Wie wünschbar ist es, den Bus zu erreichen? Wenn es die falsche Linie ist, kann man ihn ruhig wegfahren lassen. Und falls der richtige Bus kommt, ist es überhaupt machbar, ihn zu erreichen? Oder muss man auf den nächsten warten?

Ziele, die wir uns im Alltag vornehmen, sind oft ebenso wünschenswert wie machbar. Jemand möchte abnehmen und meint es ernst. Auch die Machbarkeit ist hoch, schließlich muss man nur weniger essen. Die Frage ist, warum man es nicht schafft.

Als großen Widersacher des Erfolgs hat Oettingen ausgerechnet das positive Denken identifiziert. Wer sich allzu sehr auf die Kraft der guten Gefühle verlässt, wird leicht zum Opfer herber Enttäuschungen. "Je positiver die Leute über den Erfolg imaginieren, desto weniger erreichen sie ihn tatsächlich", sagt die Psychologin. Sie führt eine Reihe von Studien an, die das belegen. Je optimistischer beispielsweise Patienten, die vor einer Hüftgelenksoperation stehen, darüber phantasieren, dass sie problemlos und rasch genesen werden, desto steifer bleiben sie und desto weniger Treppen können sie nach zwei Wochen steigen. Auf den schönen Tagtraum folgt das böse Erwachen.
Die Hürde bildlich vor Augen

Nun kommt ins Spiel, was Oettingen das "mentale Kontrastieren" nennt. Sie hat diese Strategie entdeckt und ihre Wirkmechanismen jahrzehntelang erforscht. Mentale Kontrastierung bedeutet: Positive Phantasien sind als Ansporn wichtig, aber man muss sich auch damit auseinandersetzen, was es in einem selbst ist, das der Wunscherfüllung entgegensteht. Nur so wird man das Hindernis überwinden. Stellt man sich diese innere Hürde dann auch noch bildlich vor, erkennt man, wie man sie überwinden und den Weg zur Wunscherfüllung gehen kann.

In einem weiteren Schritt lässt sich die Wirkung noch verstärken, durch sogenannte Wenn-dann-Pläne (in der Fachsprache "implementation intentions"). Die Forschungen dazu hat Oettingens Ehemann beigesteuert: Gollwitzer lehrt ebenfalls an der New York University, außerdem in Konstanz.
Was MCII konkret bedeutet, lässt sich an einem Beispiel zeigen: Jemand möchte regelmäßiger Sport treiben. Er wird sich also vorstellen, wie gut es sich anfühlt, fitter und schlanker zu werden ("Ich passe wieder in meine schicke Hose") und dann sein persönliches Hindernis imaginieren ("Ich bin abends so müde"). Ein einfacher Plan ("Wenn ich abends müde bin, dann ziehe ich mir meine Sportschuhe an und laufe los") kann helfen, dass man mit dem Sport beginnt, bevor man noch mal zum Nachdenken gekommen ist. Je mehr aus MCII eine Routine wird, umso besser.

Für ihre Methode sieht Oettingen jede Menge Anwendungsmöglichkeiten. "Welchen Wunsch habe ich für heute Abend? Ich überlege mir das oft. Will ich vielleicht etwas Schönes für die Beziehung tun? Und was hält mich eigentlich davon ab, mir diesen Wunsch zu erfüllen?"

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Photo des Tages No.225


Nachdenker des Tages No.397


Flachsrakete am Morgen No.382




Rezept des Tages No.352 - SPITZKOHLEINTOPF mit KÜMMEL


Zutaten
für 4 Portionen:

300 g Spitzkohl
1 kleines Bund Suppengrün
300 g schieres Kasseler
1 El Öl
1 l Gemüsebrühe
2 El Kümmel
1 Bund glatte Petersilie
Salz
Pfeffer

Zubereitung:

1. Spitzkohl vierteln, den Strunk entfernen, die Viertel in dünne Streifen schneiden. Suppengrün putzen und klein schneiden. Kasseler würfeln und im heißen Öl rundherum anbraten. Mit Brühe auffüllen und einmal aufkochen lassen.

2. Suppengrün, Spitzkohl und Kümmel zugeben und offen 10-15 Minuten leise kochen lassen. Die Suppe evtl. abschäumen. Petersilienblätter hacken, zum Eintopf geben und mit Salz und Pfeffer würzen.

Frage des Tages am 31. August 2013


Was entdeckte Kepler?

Die Lösung lautet: die gesetzmäßige Bewegung der Planeten

Heute gilt Keplers Beitrag zum Verständnis von Welt und Universum als Baustein der modernen Kosmologie (der Lehre vom Aufbau des Weltalls und seiner Einordnung in Raum und Zeit). Er festigte das heliozentrische Weltbild, indem er Nikolaus Kopernikus in zwei Punkten korrigierte: Die Planeten bewegen sich nicht mit gleichen, sondern unterschiedlichen Geschwindigkeiten um die Sonne, und nicht in Kreisen, sondern in Ellipsen. Diese und andere Erkenntnisse legte Kepler in drei nach ihm benannten Gesetzen dar, den ersten mathematisch formulierten Naturgesetzen, ausgeführt in seinen beiden Hauptwerken „Astronomia Nova“ (Neue Astronomie) von 1609 und „Harmonices Mundi“ (Weltharmonik) von 1619.

Zitat des Tages am 31. August 2013


"Fortuna lächelt, doch sie mag nur ungern uns beglücken: Schenkt sie uns einen Sommertag, schenkt sie uns auch Mücken."  (Fortuna)

Fortuna ist die römische Göttin von Schicksal und Fügung, Glück und Unglück. Sie fand ihre Entsprechung in der griechischen Tyche und wurde mit Füllhorn oder Pokal, später meist auf einer rollenden Kugel dargestellt. Daraus hat sich das lateinische Wort fortuna, »Glück, Schicksal, blinder Zufall«, entwickelt, das sich in dem französischen fortune ebenso wieder findet wie in dem deutschen Fortune bzw. Fortüne als Bezeichnung für »Glück« und »Erfolg«.

Freitag, 30. August 2013

+++Transferhammer für Schalke 04, oder Milan-Star Kevin-Prince Boateng wechselt zu den Königsblauen+++


Die Königsblauen stehen unmittelbar vor der Verpflichtung von Mailand-Star Kevin-Prince Boateng (26). Der Halb-Bruder von Bayern-Star Jerome Boateng ist bereits beim Medizin-Check auf Schalke!

Kevin-Prince Boateng zu Schalke!

Gerade erst noch schoss der Offensiv-Star (Vertrag bis 2015 bei den Italienern) den AC Mailand mit zwei Toren in der Champions-League-Quali gegen PSV Eindhoven in die Gruppenphase der Königsklasse – jetzt streift er sich bald das Trikot von Schalke über und ist auch in der Champions League für die Königsblauen spielberechtigt.
Kevin-Prince Boateng zu Schalke – ein Transfer-Hammer kurz vor dem Ende der Transferperiode!
Denn: In drei Tagen schließt der Transfermarkt. Welcher Klub braucht noch Verstärkung, wer will noch wen loswerden?

Bayer Leverkusen zum Beispiel. Die Rheinländer verstärken sich im Angriff, holen Eren Derdiyok (25) zurück.
Der Hoffenheimer kehrt auf Leihbasis zurück zu seinem alten Arbeitgeber, bleibt für den Rest der Saison. Von 2009 bis 2012 stürmte der Schweizer bereits für Bayer, schoss in 90 Ligaspielen 25 Tore und bereitete 14 vor. Hoffenheims Ex-Trainer Markus Babbel holte Derdiyok dann für rund fünf Millionen vom Rhein in den Kraichgau.
Dort aber wurde er nie richtig glücklich, kam nur 19 Mal zum Einsatz – darunter 13 Einwechslungen. In den vergangenen Wochen musste er sogar in der sogenannten Trainingsgruppe 2 sich fit halten, wurde aussortiert.

+++Burger Meister, oder Mc Donalds, Burger King und Kochlöffel im Test+++


Ein Burger, dazu Pommes und ein Softdrink: Was für Ernährungsberater einen Albtraum bedeutet, ist vor allem für Jugendliche eine beliebte Mahlzeit. Stiftung Warentest hat die Qualität von Burgern bei drei großen Fast-Food-Ketten untersucht, mit teilweise überraschendem Ergebnis.

Fast Food ist vor allem unter Jugendlichen sehr beliebt. Dass das nicht wirklich gesund ist, stört sie dabei wenig. Nun hat Stiftung Warentest die Qualität von jeweils einem Menü bei McDonald's, Burger King und Kochlöffel untersucht. Maßgebliche Kriterien der Analyse waren Geschmack, Geruch und Aussehen der Produkte.

Grundsätzlich kann sich die Qualität der Burger durchaus sehen lassen, zumindest laut der Stiftung. Testsieger war McDonald's, mit der Note "befriedigend" (2,9). Obwohl sie den Menüs des Konkurrenten Burger King den besten Geschmack attestierten, kam dieser nur auf Platz zwei (Gesamturteil "befriedigend, Note 3,1). Denn hier fanden die Tester deutlich mehr Schadstoffe. Auf Platz drei landete Kochlöffel mit der Gesamtnote 3,2.

Die Laboranalysen bestätigten zunächst, dass in allen Burgern nur Rindfleisch verarbeitet wurde - und nicht etwa Schweine- oder gar Pferdefleisch. Der Whopper von Burger King hat den Testern am besten geschmeckt, unter anderem deshalb, weil das Fleisch über der offenen Flamme gegrillt wird. Doch genau hier liegt auch das Problem: Beim Grillen entsteht 3-Monochlorpropandiol, ein Stoff, der in größeren Mengen im Tierversuch krebserregend ist und im Fleisch nachgewiesen werden konnte.

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Weitere Schadstoffe wurden auch in den beigelegten Pommes frites nachgewiesen. Hier fanden die Tester Acrylamid, das beim Frittieren bereits ab 120 Grad Celsius entsteht. Auch wenn sich der Stoff in der Nahrung häufig nicht vermeiden lasse, überschreiten die Pommes von Kochlöffel deutlich den in der Richtlinie der EU festgelegten Grenzwert.

Die Menüs aller Konkurrenten seien aber vor allem eines: zu kalorienreich, zu salzig und zu fettreich. Am wenigsten Kalorien und Fett hatte das Menü von McDonald's. Das lag allerdings nur daran, dass die Fast-Food-Kette kleinere Portionen serviere als die Konkurrenz, so die Tester. Daher die Empfehlung: Lieber Salat statt Pommes als Beilage - und besser Wasser oder Saftschorle statt Softdrinks bestellen.

In einem gesonderten Test wollte die Stiftung Warentest von den Fast-Food-Ketten auch mehr über die Arbeitsbedingungen in den deutschen Filialen und die verwendeten Rohstoffe erfahren. Den Fragebogen mit diesen Fragen beantworteten nur McDonald's und Burger King.

McDonald's schreibt allen Franchisenehmern vor, dass sie nach Tarif bezahlen müssen. Bei Burger King sei dies nicht so streng vorgegeben, aber immerhin hielten sich, nach Angaben des Konzerns, etwa 80 Prozent der Franchisenehmer an den Tariflohn. Trotzdem bestehe der Alltag der Mitarbeiter vor allem aus Überstunden, Unterbesetzung und einem Stundenlohn von etwa sieben Euro, schreibt die Stiftung.

Auch beim Umweltschutz gab es negative Aspekte. Sämtliche Anbieter verursachen zu viel Verpackungsmüll. Das Palmöl, das Burger King und Kochlöffel als Frittierfett einsetzen, kommt höchstwahrscheinlich von Ölpalmen aus riesigen Plantagen, für die Regenwald gerodet wurde. Zwar gebe es auch nachhaltig gewonnenes Palmöl, doch bei Burger King kommt das nicht zum Einsatz, kritisiert Warentest.

+++Ribèry Roi d´Europe, oder Frankreich feiert "König Franck"+++


Franck Ribéry hat es geschafft: Der Star von Bayern München hat nach dem Triple nun auch den persönlichen Titel Europas Fußballer des Jahres gewonnen. In seiner Heimat Frankreich wird der 30-Jährige als „König von Europa“ gefeiert.

Franck Ribéry setzte erst sein schelmisches Grinsen auf und atmete dann ganz tief durch. Mit der Auszeichnung zu Europas Fußballer des Jahres 2013 hat sich der Dribbelkünstler vom FC Bayern München einen großen persönlichen Karrieretraum erfüllt. Bei der festlichen Gala im Grimaldi Forum von Monaco wurde der Franzose am Donnerstagabend für seine außergewöhnlichen Leistungen in der Triple-Saison des deutschen Rekordmeisters geehrt. Dem vierfachen Weltfußballer Lionel Messi blieb nur die Rolle des fairen Gratulanten. Der ebenfalls geschlagene Cristiano Ronaldo wollte sich nach 2011 und 2012 offenbar keine weitere Wahlniederlage auf der Showbühne antun und hatte seine Teilnahme kurzfristig abgesagt.

Ribéry – elegant gekleidet im schlichten schwarzen Anzug – konnte das egal sein. Nach Meistertitel, Pokalsieg und Champions-League-Triumph mit seinen Bayern wurde ihm nun die individuelle Ehrung zuteil. „Diese Auszeichnung ist eine große Ehre für mich. Ich freue mich sehr“, sagte der 30-Jährige kurz nach der Verkündung des Wahlergebnisses durch Uefa-Präsident Michel Platini. Ribéry stellte aber auch klar, dass die Auszeichnung ohne sein Team nicht möglich gewesen wäre. „Ich danke den Menschen beim FC Bayern, den Fans und auch meiner Frau und meinen Kindern.“

„Fränckie hat es verdient“, meint Beckenbauer

„Er ist herzlich willkommen im Club der Ausgezeichneten. Wenn es einer verdient hat in diesem Jahr, dann ist es Fränckie. Er war nicht nur der beste Spieler in der besten Mannschaft. Er hat auch alles gewonnen“, sagte Fußball-Legende Franz Beckenbauer im TV-Sender sky. „Ich glaube, dass er mit einer noch breiteren Brust auftreten wird. Diese Auszeichnung tut ihm sehr sehr gut.“

In seiner Heimat Frankreich, in der Ribéry hart um Anerkennung kämpfen musste, wird er nun auch gefeiert. Die Sportzeitung „L´Équipe“ schreibt: „Ribéry Roi d´Europe“ – Ribéry König von Europa.

53 Journalisten aus UEFA-Mitgliedsländern durften ihre Stimme abgeben. In der ersten Wahlrunde im August waren die Bundesliga-Profis Arjen Robben, Robert Lewandowski, Thomas Müller und Bastian Schweinsteiger auf den Plätzen vier bis sieben gelandet.

Nachfolger von Sammer und Matthäus

Die Auszeichnung für Ribéry ist nun auch die nächste Anerkennung eines erfolgreichen Fußball-Jahres für die Bundesliga. Erstmals seit Matthias Sammer 1996 konnte wieder ein in Deutschland spielender Profi eine internationale Trophäe für einen Einzelspieler in Empfang nehmen. Oliver Kahn hatte zuletzt 2002 den Sprung unter die besten Drei geschafft. In Ribéry wurde zum zehnten Mal ein Bundesliga-Spieler gewählt, 1990 hieß der Sieger zudem Lothar Matthäus, der damals bei Inter Mailand spielte.

In seinem Heimatland Frankreich ist Mittelfeldmann Ribéry der fünfte Europasieger und tritt auch in die Fußstapfen des heutigen UEFA-Bosses Michel Platini (1983-85) und von Zinedine Zidane (1998). Deutschlands Fußballer des Jahres war Ribéry bereits 2008 geworden. In Frankreich holte er den nationalen Titel 2007 und 2008.


Die Uefa-Ehrung ist persönlicher Höhepunkt für Ribéry in einer bewegten Karriere. Erst kürzlich berichtete er, wie schwer es war aus einfachsten Verhältnissen in Boulogne-sur-Mer in die Fußball-Glitzerwelt aufzusteigen. Auch in der Nationalmannschaft war es für ihn nicht immer leicht. Als ein vermeintlicher Anführer der Spieler-Revolte bei der WM 2010 in Südafrika wurde er für drei Spiele gesperrt. Eine Prostituierten-Affäre schadete zusätzlich seinem Image. Doch Ribéry verkraftete alle Rückschläge und spielte 2012/13 die wohl beste Saison seiner Karriere.

Kurz nach der Auslosung zur neuen Champions-League-Saison wurde Ribéry ausgezeichnet und konnte sich in Video-Clips nochmals an die großen Momente bis zum Finale von London gegen Borussia Dortmund (2:1) erinnern. Elf Tore standen für ihn insgesamt in allen Wettbewerben zubuche und damit deutlich weniger als für seine Finalkonkurrenten Messi (60) und Ronaldo (60) beim FC Barcelona und bei Real Madrid. Doch im Gegensatz zu früheren Uefa- oder Fifa-Wahlen wurde diesmal von den Juroren nicht primär das Einzelkönnen als Goalgetter beurteilt, sondern die Gesamtleistung und die Titelzahl mit dem Club. Und da lag Ribéry eindeutig vorne.

Ribéry träumt vom goldenen Ball

Diese Tatsache kann Ribéry Hoffnung machen auf eine noch prestigeträchtigere Auszeichnung, wenn am 13. Januar 2014 in Zürich der Weltfußballer gewählt wird. „Von diesem goldenen Ball träume ich schon seit vielen Jahren“, sagte Ribéry bereits in dieser Woche „bundesliga.de“.

Im Gegensatz zu der Fifa-Wahl ist der Titel als Europas Fußballer des Jahres nämlich noch nicht in gleicher Weise anerkannt. Platini sorgte für die Neuerschaffung, nachdem der 1956 erstmals initiierte Wettbewerb um den Ballon d´Or 2010 von der Fifa übernommen wurde. Daher ist Ribéry offziell auch erst der dritte Gewinner des „Uefa Best Player in Europe Awards“ nach Messi 2011 und Andres Iniesta 2012.

+++Der Kampf der Giganten, oder die Gladiatoren der beiden Alphatiere+++


Alles gesagt!

Lasset die Spiele beginnen!

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Britischer Stil No.177


Photo des Tages No.224


Nachdenker des Tages No.396




Flachsrakete am Morgen No.381


Rezept des Tages No.351 - GEBRATENE FORELLE mit INGWER-BIRNE


Zutaten
für 4 Portionen:

1 rote Chillischote
30 g frischer Ingwer
1 Bund Frühlingszwiebeln
500 g reife Birnen
3 Tl Zitronensaft
3 El Rapsöl
200 ml Orangensaft
2 El Sojasauce
Salz
Pfeffer
4 Forellenfilets (mit Haut, à ca. 120 g)

Zubereitung:

1. Chili entkernen und fein schneiden. Ingwer schälen, in hauchdünne Scheiben schneiden.

2. Frühlingszwiebeln putzen und das Weiße und Hellgrüne schräg in Stücke schneiden. Birnen halbieren, entkernen, in feine Scheiben schneiden und mit Zitronensaft beträufeln.

3. 1 El Öl erhitzen. Je die Hälfte Chili und Ingwer darin andünsten, Frühlingszwiebeln und Birnen dazugeben, kurz mitdünsten. Mit Orangensaft ablöschen, Sojasauce und Salz dazugeben, 3-4 Min. dünsten.

4. Inzwischen 2 El Öl in einer großen beschichteten Pfanne erhitzen. Restlichen Ingwer und Chili hinzufügen, die Forellenfilets rundherum 4-5 Min. darin braten. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit den Ingwer-Birnen servieren.

Frage des Tages am 30. August 2013


Aus wie vielen Schichten besteht die Haut?

Die Lösung lautet: aus drei Schichten

Die Haut besteht aus drei Schichten, die verschiedene Aufgaben erfüllen. Die Oberhaut. verleiht der Körperhülle Schutz und Festigkeit. Hier liegen auch die Zellen, die die Hautfarbe bestimmen. Sie produzieren einen Stoff namens Melanin, der ein natürlicher Sonnenschutz ist. Je dunkler unsere Haut ist, desto besser sind wir vor schädlicher Sonnenstrahlung geschützt. Die mittlere Schicht der Haut heißt Lederhaut. Sie ist von einem Netzwerk aus Blutkapillaren, Lymphgefäßen, Drüsen, Nerven, Haaren und Haaraufrichtungsmuskeln durchzogen. Die Nervenenden innerhalb der Lederhaut nehmen von außen kommende Reize auf und leiten sie an das Gehirn weiter. Diese Reize sind für den Tastsinn und das Empfinden von Schmerz, Kälte und Wärme verantwortlich. Die Haar­follikel in der Lederhaut sind mit einer Talgdrüse verbunden, die Talgflüssigkeit absondern. Diese besteht aus Fetten und Wachsen und wird an die Oberfläche abgegeben, wodurch diese geschmeidig und wasserabweisend wird. Unter der Lederhaut liegt als dritte Schicht die Unterhaut, die zum größten Teil aus Fettgewebe besteht. Sie dient dazu, den Körper warm zu halten.

Zitat des Tages am 30. August 2013


"Wer das Leben nicht schätzt, der verdient es nicht!"  (Leonardo da Vinci)

Donnerstag, 29. August 2013

+++Wie Gehirnproteine das Gedächtnis beeinflussen, oder die Hoffnung auf neue Medikamente+++


Forscher konnten altersbedingten Gedächtnisverlust bei Mäusen rückgängig machen. Sie veränderten dafür die Menge eines speziellen Proteins im Gehirn. Die Ergebnisse der Studie lassen auf neue Therapien gegen die Vergesslichkeit im Alter hoffen.

Abnehmende Mengen eines bestimmten Hirnproteins könnten für die Vergesslichkeit im Alter verantwortlich sein. Das Ergebnis stütze die Annahme, dass sich der Gedächtnisschwund im Alter von den Mechanismen bei Alzheimer unterscheidet, schreibt eine Gruppe um den Nobelpreisträger Eric Kandel (83) im Fachmagazin “Science Translational Medicine”.

Das Protein RbAp48 bewirke, dass schwer zugängliche Abschnitte der Erbsubstanz ausgelesen werden, die für die Funktion der Neuronen und die Entstehung von Erinnerungen wichtig sind.

Altersvergesslichkeit oder Alzheimer?

“Unsere Studie liefert überzeugende Beweise, dass die Altersvergesslichkeit nach eigenen Gesetzen funktioniert, fernab denen bei Alzheimer”, wird Kandel in einer Mitteilung zur Studie zitiert. Die Wissenschaftler des Columbia University Medical Center (CUMC) in New York hatten acht gesunde Gehirne untersucht.

Sie gehörten Menschen, die im Alter von 33 bis 88 Jahren gestorben waren und ihre Gehirne der Forschung überlassen hatten. Die Wissenschaftler konzentrierten sich dabei auf den Hippocampus, eine der evolutionär ältesten Strukturen im Gehirn, die stark an der Gedächtnisbildung mitwirkt. Auch Alzheimer wirkt sich auf die Strukturen dort aus.

Mehr Protein, besseres Gedächtnis

In den älteren Hirnen funktionierten 17 Gene deutlich schlechter als in den jungen, vor allem im Gyrus dentatus genannten Teil des Hippocampus. Am stärksten war dort das Gen für RbAp48 betroffen, dessen gebildete Menge mit zunehmendem Alter immer kleiner wurde, berichten die Forscher. Entsprechende Ergebnisse gab es für RbAp48 in Mäusen. Bei jungen Nagern zeigte das Team dann, dass ein Ausschalten des Gens für RbAp48 diese vergesslich werden ließ. Eine Zunahme des Proteins in den Hirnen älterer Mäuse habe hingegen ein Wiederaufleben des Gedächtnisses zur Folge gehabt, heißt es in “Science Translational Medicine”.

Die Ergebnisse weisen Kandels Team zufolge darauf hin, dass abnehmende Mengen RbAp48 zu zunehmender Vergesslichkeit im Alter führen. Weitere Analysen seien nötig, um zu klären, wie es zu der Abnahme kommt und ob sich der Mechanismus mit Therapien ansteuern ließe. “Der Fakt, dass wir in Mäusen den altersbedingten Gedächtnisschwund wieder aufheben können, ist sehr ermutigend”, wird Kandel in der Uni-Mitteilung zitiert. Klar ist seiner Ansicht nach: RbAp48 sei einer der Hauptfaktoren. Und: Die Altersvergesslichkeit sei auf eine veränderte Funktion, nicht aber auf den Verlust von Nervenzellen zurückzuführen.

Winzige Veränderung, große Wirkung

RbAp48 bindet an den sogenannten Histonen – Proteinen, um die die DNA-Doppelhelix gewunden ist wie um eine Spule. Winzige Veränderungen dieser Histone, etwa durch Methylgruppen an einer bestimmten Stelle, beeinflussen, wann und unter welchen Umständen ein Gen abgelesen und zu Zellstrukturen umgesetzt wird. RbAp48 lockert die Histone, so dass die DNA an dieser Stelle von der Auslesemaschinerie der Zelle erreicht werden kann.

+++Wer ist Europa´s bester Fussballer? Heute wird gewählt+++



Drei Spieler dürfen sich noch Hoffnungen machen: Lionel Messi, Franck Ribery und Cristiano Ronaldo stehen am Donnerstag zur Wahl. 

Wird es ein Zweikampf? Franck Ribery (r.) und Lionel Messi dürften die Favoriten sein!

Ginge es darum, wer die meistern Titel in der vergangenen Saison gewonnen hat, dann wäre Franck Ribery der Sieg bei der Wahl zu Europas Fußballspieler des Jahres sicher. Der Franzose geht am Donnerstag als einziger Vertreter des Triple-Siegers Bayern München in die Endausscheidung zu Europas Fußballspieler des Jahres. Aber Ribéry hat ein Problem: Ist er wirklich der alles entscheidende Mann in einem starken Bayern-Ensemble und somit ein würdiger Gewinner der Wahl?

Für seinen wohl härtesten Konkurrenten Lionel Messi spricht, dass er trotz einer vergleichbar schwachen Saison des FC Barcelona mit dem bitteren Halbfinal-Aus gegen Bayern München in der Champions League und lediglich dem Meistertitel als Trost persönlich immer neue Torrekorde aufgestellt hat. Aber reicht das für die nächste Persönlichkeitswahl für den vierfachen Weltfußballspieler des Jahres?

Cristiano Ronaldo hat derweil die wohl schlechteste Ausgangsposition. Der Portugiese hat mit Real in Meisterschaft und Champions League die großen Ziele verfehlt. Aber er erwähnt wohl etwas zu oft, dass er sich sowieso für den Besten hält und die Wahlen von Messi immer wieder falsch waren.

Aber entscheiden Sie selbst! Vielleicht sind Sie ja gar der Meinung, dass eigentlich ein anderer Triple-Sieger aus München in der Endausscheidung hätte stehen müssen?

+++ElitePartner, oder die Partnervermittlung mit fieser Masche+++


Nach zwei Wochen Probemitgliedschaft bei der Online-Partnervermittlung "ElitePartner" trudelt bei einem Kunden eine Rechnung über 2979 Euro ein - trotz fristgerechter Kündigung. Eine "gelesene Nachricht" kostet demnach 35 Euro. Solche Fälle häufen sich. Die Verbraucherzentrale Hamburg schreitet nun ein.

ElitePartner ist - laut Werbespruch - die "führende Online-Partnervermittlung für Akademiker und Singles mit Niveau". Seit 2004 könnten hier Männer und Frauen mit dem Wunsch nach einer "langfristigen Beziehung" Gleichgesinnte finden - so steht es auf der Webseite, die nach eigenen Angaben mehr als drei Millionen Mitglieder hat. Von der Startseite lächelt eine hübsche junge Frau entgegen. "Journalistin, Yoga und Theater" steht unter dem Schwarz-weiß-Foto. Zahlreiche Auszeichnungen habe ElitePartner erhalten, erfährt der Nutzer weiter. In den "Erfolgsgeschichten" ist zu lesen, dass ElitePartner "viele glückliche Paare" zusammengebracht hat. Doch jetzt schlägt die Verbraucherzentrale Hamburg Alarm.

Kunden der Internet-Partnervermittlungen ElitePartner und AcademicPartner werden trotz eines fristgerechten Widerrufs ihrer Verträge mit Rechnungen in Höhe von mehreren tausend Euro konfrontiert. Die Verbraucherschützer in Hamburg bezeichnen diese Forderungen als "absurd" und verklagen deshalb die Betreiberin Elitemedianet GmbH, eine Tochter der Tomorrow Focus AG. Mehr als 80 Mitarbeiter betreuen die Online-Partnervermittlung, die mittlerweile auch in Österreich und der Schweiz aktiv ist.

Der Verbraucherzentrale zufolge berechnet ElitePartner ehemaligen Kunden alle bis zum Zeitpunkt des Widerrufs erbrachten Leistungen: Dazu zählen etwa 15 Euro pro gesendeter, 35 Euro pro gelesener Nachricht sowie 59 Euro für ein detailliertes Persönlichkeitsprofil. Ein Kunde, der sich innerhalb der ersten zwei Wochen gegen einen Zweijahresvertrag entschied und fristgemäß widerrief, habe trotzdem eine Rechnung in Höhe von 2.979 Euro erhalten, die er ohne weitere Erklärung mit 224,10 Euro begleichen sollte.

Die Höhe der geforderten Zahlungen sei ohne jede rechtliche Grundlage, sagten die Verbraucherschützer. Das Widerrufsrecht habe für Verbraucher keinen Nutzen mehr, und selbst der aus Kulanz eingeräumte Betrag übersteige oft die Kosten für eine dreimonatige Mitgliedschaft. Dies sei eine neue "fiese Masche", um Menschen, die einen Partner suchen, das Geld aus der Tasche zu ziehen, erklärte Julia Rehberg von der Verbraucherzentrale.

Der Geschäftsführer von ElitePartner, Jost Schwaner, sagte zu den Vorwürfen: "Eine mögliche Klage der Verbraucherzentrale ist unserer Ansicht nach völlig unbegründet. Wenn unser Produkt während der Widerrufsfrist genutzt wurde, z.B. Nachrichten ausgetauscht, ist im Falle des Widerrufes Wertersatz zu leisten. Unsere Vorgehensweise entspricht nach unserer Auffassung den geltenden gesetzlichen Regelungen. Wir kommunizieren dies auch sehr transparent auf unserer Seite."


Plakative Markenbildung No.174


Britischer Stil No.176


Photo des Tages No.223


Nachdenker des Tages No.395


Flachsrakete am Morgen No.380


Rezept des Tages No.350 - EBLY-PFANNE mit PAPRIKA


Zutaten
für 4 Portionen:

400 g Paprika (bunt gemischt)
1 Zwiebel
20 g Butter
200 g Ebly Zartweizen
400 ml Gemüsebrühe
250 g Geflügel-Wiener Würstchen
1 Bund Schnittlauch
Salz
Pfeffer
2 Tl edelsüßes Paprikapulver

Zubereitung:

1. Paprika putzen und entkernen, Zwiebel pellen, beides fein würfeln und in der heißen Butter andünsten. Ebly zugeben, mit Brühe auffüllen und bei milder Hitze 10 Minuten nach Packungsanweisung ausquellen lassen.

2. Würstchen in Scheiben schneiden, zum Gemüse geben und darin erwärmen. Schnittlauch in Röllchen schneiden, unterheben und mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver würzen.

Frage des Tages am 29. August 2013


Woraus besteht der untere Erdmantel?

Die Lösung lautet: aus festem Gestein

Der etwa 400 km dicke obere Erdmantel ist außen fest und zum Erdzentrum hin flüssig. Dagegen besteht der untere Erdmantel überall aus festem Gestein. Außen bildet der obere Erdmantel zusammen mit der Erdkruste die Lithosphäre, die äußere Gesteinshülle der Erde. In Richtung Erdinneres schließt sich der Lithosphäre die Asthenosphäre an. Temperaturen von rund 1400 °C und ein Druck von 200 bis 350 Kilobar lassen das Gestein hier zu flüssigem Magma schmelzen. Dieses besteht zu großen Teilen aus Peridotit, einem überwiegend aus Silikaten aufgebautem Gestein. Im festen unteren Erdmantel steigt der Druck auf 1000 bis 1400 Kilobar. Über die stoffliche Zusammensetzung dieser Schicht ist sich die Wissenschaft noch nicht einig; wahrscheinlich besteht sie aus Verbindungen von Silicium mit anderen Elementen. Die Temperaturen steigen auf bis zu 2500 °C an.

Zitat des Tages am 29. August 2013


"Auf welche mittelalterliche Gesellschaftsschicht kann der Spruch von Helmuth von Moltke »Glück hat auf die Dauer doch zumeist wohl nur der Tüchtige« angewandt werden?"  (Auf das Bürgertum)

Als Bürgertum wird der ehemalige 3. Stand im Unterschied einerseits zu Adel und Geistlichkeit, andererseits zur unfreien Landbevölkerung und zum lohnabhängigen städtischen Proletariat (4. Stand) bezeichnet. Bürger hießen ursprünglich die Bewohner einer vor den Mauern gelegenen Kaufmannssiedlung (mittellateinisch burgus, burgum, »Vorburg«). Sie standen außerhalb des Lehnsystems und waren oft sogar mit königlichen Sonderrechten gegenüber den Stadtherren ausgestattet. Seit dem 12. Jahrhundert zählte zum Bürgertum in diesem Sinn allgemein die Schicht der freien Gewerbetreibenden in der Stadtgemeinde (Stadtbürger). Sie waren genossenschaftlich in Gilden und Zünften organisiert und besaßen kommunale Selbstverwaltung.

Dienstag, 27. August 2013

Flachsrakete am Abend No.302




+++Idiotenrepublik Deutschland, oder halten uns die Parteien im Wahlkampf für Deppen?+++


Uns Deutschen geht es gut: Wir leben in einmaligem Wohlstand, in Freiheit, in einer Demokratie. Das verleitet die Politiker dazu, uns im Wahlkampf für dumm zu verkaufen. Die Parteien setzen uns allesamt geistige Schonkost vor. Warum eigentlich?

Halten uns die Parteien, alle Parteien, für Deppen? Es scheint so, wenn man sich die Wahlplakate landauf, landab anschaut. Dumm, dümmer, am dümmsten. Ich verzichte auf wörtliche Zitate oder genaue Bildbeschreibungen. Am allerdümmsten sind Plakate, auf denen nur das Gesicht der bekannten oder bekannt(er) zu machenden Kandidaten gezeigt wird – mit dem Zusatz „In den Bundestag“. Warum den oder die und nicht diesen oder jene? Sollen wir nur zwischen Fotos wählen? Als wäre Politik nur Schau oder ein Schönheitswettbewerb. Schönheit? „Da schweigt des Sängers Höflichkeit.“

Doch Schönheit ist ohnehin keine politische Größe. Nein, das alles kennzeichnet nicht nur bundesdeutsch-demokratische Wahlkämpfe. Es kennzeichnet wohl alle Wahlkämpfe in (nahezu) allen Wohlstands-Demokratien der Welt. Womit wir beim faktisch Guten des scheinbar Schlechten wären: Die Deutschen, wir, leben, global und geschichtlich betrachtet, in einmaligem Wohlstand, und wir leben in einer Demokratie, in echter Freiheit.

Grundsatzkontroversen gibt es nicht

In Diktaturen gibt es keine echten, freien Wahlen. Unsere Wahlen sind echt und frei. Sie sind, bezogen aufs Personal und nach Vorauswahl in der jeweiligen Partei, frei für die Allgemeinheit. Sie sind es auch bezogen auf die Inhalte, wenngleich viele Inhalte trotz wechselseitiger Wortschlachten deckungsgleich sind. Das spricht keineswegs gegen unsere Parteien und schon gar nicht gegen unsere Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur, denn es beweist eine breite Grundübereinstimmung im Grundsätzlichen.

Es beweist nicht zuletzt: Die meisten Bundesbürger sind mit unserem Gemeinwesen grundsätzlich zufrieden. Gewiss, gemeckert wird immer, und nie ist man individuell oder kollektiv absolut zufrieden. Doch Grundsatzkontroversen, gar bürgerkriegsähnliche Gefahren oder Zustände gibt es bei uns, anders als bei anderen, nicht. Auch deshalb ist ein Wahlplakat noch inhaltsloser als das andere.

Versprochen wird viel, gehalten wenig

Und dennoch: Es gibt Unterschiede, große Unterschiede, zwischen den Parteien, weil es, gottlob, keine Einheitspartei gibt, wir keine Einheits(brei)gesellschaft sind und keinen Einheitsbrei denken oder wollen. Die Wahlplakate vermitteln den gegenteiligen Eindruck.

Alle präsentieren sich vor allem als „sozial, gerecht, sicher, kompetent ökonomisch und ökologisch, friedlich, bildungsfreudig“, bedienen die Klischees und Buhmänner-Vorurteile ihrer erhofften oder bekannten Klientel und blablabla. Den Wählern Leistungen zu liefern, versprechen alle. Versprochen wird viel, gehalten werden kann wenig. Das wissen Wähler und Gewählte. Trotzdem immer wieder das gleichdumme Als-ob-Spielchen.

Plakataussagen der Parteien besagen nichts

Wer aber fordert oder fördert Leistungen? Unsinn, kontert jeder. Weshalb? Wenn wir nur Leistungen versprechen, also das noch bessere und schönere, das absolute Schlaraffenland, wird das real existierende, relative Schlaraffenland Deutschland überfordert und langfristig ein Pleiteland Deutschland. Wer nichts sagt, hat nichts zu sagen. Die Plakataussagen der Parteien besagen nichts.

Haben uns also die Parteien nichts zu sagen? Oder wagen sie keine klaren Aussagen, weil man uns, den Wählern, keine klaren Aussagen zumutet. Mutet man sie uns nicht zu, weil Klarheit und Wahrheit unserer weichgespülten Gesellschaft unzumutbar und unzumutbar, weil möglicherweise unerfreulich wären? Und wenn nicht unerfreulich, dann unverständlich? Und wenn uns unverständlich und nur den Parteien verständlich, hält man uns dort für dumm, für Deppen? Leben wir also in der Deppenrepublik Deutschland?

Dumm sind immer nur die anderen

Natürlich nicht, antworten alle. Klar. Dumm sind immer nur die anderen, nicht wir, nicht ich. Warum setzen dann aber alle Parteien allen Wählern die gleich geistige Schonkost als Nulldiät vor? Das sei wie in der Werbung, meinen wohl manche. OK. Das aber bedeutet, dass es zwischen Waschmitteln, Schokoriegeln, Gummibärchen und Politik keinen Unterschied gäbe. Und wenn das alles nicht nur für die bundesdeutsch demokratische Republik, sondern für alle Demokratien gilt, stellt sich langfristig die Frage nach dem gedanklich intellektuellen Unterbau des demokratischen Überbaus.

Und wenn, historisch unbestreitbar, immer mehr Menschen gerade in den Demokratien formal besser ausgebildet sind als noch vor Jahrzehnten und nur durch dummes Zeug gewonnen werden können, also letztlich dumm bleiben, stellt sich die Frage nach der Quantität und Qualität der vermittelten Bildung. Ist unser relatives Schlaraffenland nur auf Sand gebaut? Sind oder werden wir die Deppenrepublik Deutschland?

Zeige mir deinen Wahlkampf, und ich sage dir was über das Niveau deines Landes.

+++"F1", oder dieses Kennzeichen ist 400 VW Golf wert+++


Für das Nummernschild „F1“ wurden einem britischen Geschäftsmann 6 Millionen britische Pfund (umgerechnet 7 Mio. Euro) geboten. 

Trotzdem will er die wertvollen Blechschilder lieber behalten. Das berichtet die britische „Daily Mail“.
Vor fünf Jahren hat Afzan Kahn sein Kennzeichen selbst zum britischen Rekord-Preis gekauft. Damals bezahlte er 440 000 Pfund.

Möglich machte das seine Firma „A Kahn Design“. Dorthin kommen die reichen PS-Freaks, denen ein Ferrari oder Rolls-Royce zu langweilig ist. Die Luxusautos werden dort in rollende Unikate verwandelt.
Prestige-trächtig ist das Kürzel, weil es vor 114 Jahren zum ersten Mal ausgegeben wurde. Andere Kombinationen sind begehrt, weil sie einfach ein witziges oder anzügliches Wort ergeben.
Kahn behält das Kennzeichen nicht nur, weil es sein Lieblings-Kürzel ist. Denn seiner Meinung nach sei es noch viel mehr wert. Und damit könnte er Recht behalten: Im Jahr 2008 bezahlte ein Geschäftsmann aus Abu Dhabi umgerechnet 8,2 Millionen Euro für das Kennzeichen „1“ -
Weltrekord!
In Großbritannien kann man mit Kennzeichen gute Geschäfte machen. Sie werden zunächst von der Behörde DVLA vergeben. Wer will, kann sich aber ein persönliches Wunsch-Kennzeichen besorgen und später verkaufen oder versteigern. Manche dieser Kürzel sind so berühmt und begehrt, dass sich darum eine wahre Bieterschlacht entwickelt. Der russische Milliardär Roman Abramowitsch etwa bezahlte umgerechnet rund 300 000 Euro für sein Kennzeichen „VIP 1“.

Plakative Markenbildung No.173


Britischer Stil No.175


Photo des Tages No.222