Dienstag, 17. September 2013

+++SUSHMA VERMA, indisches Wunderkind, mit 7 Jahren Abitur, mit 13 Jahren Bachelor und nun Mikrobiologie-Studium+++


Sushma Verma, ein Mädchen aus armen Verhältnissen, ist offenbar ein wahres Genie. Mit sieben Jahren machte sie Abitur, mit 13 ihren Bachelor, nun studiert sie Mikrobiologie. Um die Studiengebühren aufbringen zu können, verkaufte die Familie ihr Land.

Sie ist erst 13 Jahre alt, kommt aus einer der ärmsten Schichten Indiens und hat sich jetzt für ein Master-Studium in Mikrobiologie eingeschrieben. Die ungewöhnliche Erfolgsgeschichte von Sushma Verma begeistert in Indien gerade Millionen von Menschen und weckt Hoffnungen.

Schon früh zeichnete sich ab, dass das "Indische Wunderkind" mindestens begabt sein muss: Sushma beendete mit sieben Jahren erfolgreich die Schule, machte bereits mit 13 Jahren den Bachelor-Abschluss und strebt nun einen weiteren Hochschulabschluss an. Und das in einem Land, in dem mitunter noch immer davon abgeraten wird, Mädchen zu unterrichten.
Zu einer richtigen Jeder-kann-es-schaffen-Legende macht diese Geschichte aber erst die Herkunft des Mädchens: Sushma stammt aus Lucknow, einer 2,8-Millionen-Einwohner-Stadt in Nordindien. Dort wohnt sie mit ihrer Familie in mehr als bescheidenen Verhältnissen. Alles, was sie erreicht habe, sei nur durch die Opfer und den Ansporn ihrer Eltern möglich gewesen, sagt Sushma.

Ausführlich beschreiben indische Medien die Einzimmerwohnung, in der das Mädchen zusammen mit ihren Eltern und drei jüngeren Geschwistern lebt. Einzige Einkommensquelle der Familie ist der Baustellen-Job des Vaters. Dieser verdient oft nicht mehr als 200 Rupien am Tag, etwa 2,30 Euro.

Sushmas Pläne für den Studienalltag: essen, schlafen, lernen

Um die Ausbildung seiner Tochter zu finanzieren, verkaufte ihr Vater sogar sein einziges Stück Land. "Es gab Widerstände von meiner Familie und Freunden, aber ich hatte keine Wahl ", sagte ihr Vater dem "Telegraph". Nur mit einer guten Ausbildung habe seine Tochter eine Chance auf einen Platz in der indischen Mittelschicht.

Mitte September beginnt für Sushma das Studium an der Universität in Lucknow. Der größte Teil der Studiengebühren wird von einer Wohltätigkeitsorganisation übernommen. Sulabh International setzt sich für gerechte Bildung in allen Gesellschaftsschichten ein und fördert dabei besonders talentierte Kinder.

Deren Gründer Bindeshwar Pathak, ein indischer Soziologe, hält Sushma nicht nur für ein Wunderkind, sondern auch für ein Vorbild für die indische Gesellschaft: "Das Mädchen ist eine Inspiration für Studenten aus wohlhabenderen Familien", sagt Pathak.

Sushmas Ausstattung für den Studienstart: ein Tisch und ein Secondhand-Computer. Dies hat laut Sushma aber auch Vorteile: "Es gibt nichts anderes zu tun, als zu studieren", sagt sie. Ihre Pläne für den Studienalltag: essen, schlafen, lernen.

Für das Medizinstudium ist Sushma noch zu jung

An ihrem ersten Studientag versprach Pathak nun, sich auch weiter für das Wohlergehen von Sushma einzusetzen. "Sushma kann unter diesen Bedingungen nicht ordentlich studieren, ich habe eine zusätzliche Spende veranlasst, die es ihrem Vater ermöglichen soll, ein Haus in einer guten Gegend zu mieten", sagte Pathak.

Eigentlich möchte das ehrgeizige Mädchen einmal Ärztin werden, aber der Test für ein Medizinstudium ist in Indien erst mit 18 Jahren möglich. "Also habe ich mich für Mikrobiologie entschieden und werde danach versuchen, einen Doktortitel zu machen", sagt Sushma.

In ihrer Familie ist Sushma nicht die einzige Überfliegerin: Ihr älterer Bruder machte sein Abitur mit neun Jahren und war 2007 mit 14 bereits einer der jüngsten Informatikabsolventen des Landes.
Eine Erfolgsgeschichte, die in Deutschland extrem ungewöhnlich, in Indien aber noch viel spektakulärer ist: Millionen indischer Kinder gehen dort nicht mal in die Grundschule. Häufig sind es die Mädchen, die zugunsten der Jungen von den Eltern für eine Förderung zurückgehalten werden.

Gleichzeitig wurde auch Kritik laut: Die Regierung könne es sich nicht leisten, die begabtesten Kinder des Landes von wohlwollenden Spendern wie Pathak abhängig zu machen.

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