Die amerikanische Autometropole Detroit ist pleite. Die hoch verschuldete Stadt im US-Staat Michigan meldete am Donnerstag Konkurs an. Rick Snyder, der Gouverneur des US-Bundesstaates Michigan, sprach von einem „60 Jahre andauernden Niedergang”. Der Bankrott sei die einzige vernünftige Alternative gewesen.
Die Stadt hat Medienberichten zufolge Schulden von rund 19 Milliarden Dollar (15,5 Milliarden Euro). Obwohl der für Detroit eingesetzte Insolvenzexperte Kevyn Orr alles versuchte, um die desolaten Finanzen in den Griff zu bekommen, musste er gestern sein Scheitern eingestehen.
Es ist das erste Mal in der Geschichte der USA, dass eine Stadt dieser Größe Insolvenz anmeldet. Detroit war zuletzt kaum in der Lage, die Kosten für die Straßenbeleuchtung zu zahlen. Einsätze von Polizei und Feuerwehr wurden auf die wichtigsten Notrufe reduziert.
Einst war Detroit bekannt für seine blühende Autoindustrie. Autobauer General Motors, Ford und Chrysler lockten Hunderttausende Arbeiter in die Stadt, die wuchs auf zeitweise zwei Millionen Einwohnern an, prosperierte.
Doch Marktkonkurrenz aus Japan, unternehmerische Fehlentscheidungen und Misswirtschaft in der Stadtverwaltung ließen Detroit abstürzen. Heute leben in der Stadt nur noch 700 000 Menschen - ein Drittel in Armut.
Die vielen leer stehenden Häuser locken Hippies, Musiker und Künstler in die Stadt – die bringen aber leider keine Steuereinnahmen.
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