Ein spektakulärer Blick auf die Wunder der Natur.
In einer griechischen Klinik wurde bei einem Kaiserschnitt ein Neugeborenes mitsamt der noch vollständig mit Fruchtwasser gefüllten Fruchtblase zur Welt gebracht.
Da die Fruchtblase nicht punktiert wurde, verhielt sich das Baby auch nachdem es die Bauchhöhle verlassen hatte, als sei es noch immer im Mutterleib, erklärte Geburtshelfer Dr. Aris Tsigris gegenüber „Nine News“.
Dr. Tsigris war so begeistert von diesem außergewöhnlichen Geburtsereignis, dass er gleich ein Foto davon auf seiner Facebook-Seite postete.
Normalerweise wird die Fruchtblase spätestens beim Öffnen der Gebärmutter aufgebrochen. Die Flüssigkeit in der Fruchtblase schützt den Fötus und hilft ihm mögliche Stöße abzufedern.
Prof. Dr. Arthur Wischnik, Chefarzt der Frauenklinik Augsburg und Dr. Margarita Kiewski, Gynäkologin aus Berlin, beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema Kaiserschnitt und Geburt.
Kann diese Art von Entbindung gesundheitliche Folgen für Mutter und Kind haben?
„Nein, im Gegenteil. Die gefüllte Fruchtblase ist ein Schutzraum, damit das Kind keinen Schaden nimmt“, erläutert Prof. Wischnik.
Wann platzt in der Regel die Fruchtblase bei einem Kaiserschnitt?
„Wenn sich die Fruchtblase nicht schon vorher geöffnet hat, geschieht dies in der Regel nach der Öffnung der Gebärmutterwand“, so Prof. Wischnik.
Wann muss ein Kaiserschnitt durchgeführt werden?
„Wenn das Kind in der Quer- oder Beckenlage liegt, ist in der Regel ein Kaiserschnitt erforderlich. Auch wenn schon zuvor zwei Kaiserschnitte bei der werdenden Mutter durchgeführt wurden, ist in der Regel auch beim dritten Kind einer erforderlich. Außerdem wird bei Frühgeburten – vor der 32. Schwangerschaftswoche – ein Kaiserschnitt durchgeführt“, erklärt Dr. Kiewski.
„Einer Kaiserschnitt wird notwenig, wenn eine Mangelversorgung des Kindes mit Sauerstoff besteht, die gemessenen Herztöne sind ein Indikator dafür. Ein Kaiserschnitt ist weiter unerlässlich, wenn die anatomische Beschaffenheit der Frau eine spontane Geburt nicht ermöglicht, der Geburtskanal beispielsweise zu schmal ist“, ergänzt Prof. Wischnik.
Kann die Schwangere selbst entscheiden, ob sie eine spontane Geburt oder einen Kaiserschnitt haben möchte?
„Ja, eine Frau kann selbst entscheiden, idealweise in Absprache mit ihrem betreuenden Arzt, ob sie einen Kaiserschnitt wünscht,“ sagt Prof. Wischnik.
„Bei einem Wunschkaiserschnitt sollte die werdende Mutter zusammen mit ihrem Arzt Nutzen und Risiken eines Kaiserschnitts genau abwägen. Immerhin handelt es sich um einen operativen Eingriff, der auch immer Risiken birgt“, gibt Dr. Kiewski zu Bedenken.
Nachdem der Wunschkaiserschnitt in den vergangenen Jahren vermehrt von Schwangeren angenommen wurde, ist nun wieder ein Trend zur spontanen Geburt erkennbar.
Wie läuft ein Kaiserschnitt ab?
„In der Regel dauert die Operation 25 Minuten. Nach der Spinalanästhesie wird zunächst die Bauchdecke mit einem Wechselschnitt (umgangssprachlich auch Bikinischnitt genannt) geöffnet, der die Bauchmuskulatur nicht beschädigt. Danach wird die Gebärmutterwand und Fruchtblase geöffnet, das Kind aus dem Bauchraum geholt und die Bauchdecke wieder geschlossen.“
Welche Risiken gibt es bei einem Kaiserschnitt?
„Ein Kaiserschnitt hat die gleichen Risiken wie auch andere operative Eingriffe. Neben den Narkose-Risiken können Blutungen und Infektionen auftreten. Außerdem steigt das Thrombose-Risiko“, erklärt Dr. Kiewski.
„Zudem kann es bei einer weiteren Schwangerschaft zu Einnistungsschwierigkeiten des Embryos in der Gebärmutter kommen“, so Prof. Wischnik.
Übrigens: In der Geschichte werden Babys, die in ihrer Fruchtblase bzw. mit Teilen davon geboren werden, als besondere Glückskinder angesehen.
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