"Wer Liebe sucht, findet sie nicht; sie überfällt uns, wenn wir sie nicht erwarten!" (George Sand)
George Sand (1.7.1804 - 8.6.1876), eigentlich Aurore Dupin, verheiratete Baronin Dudevant, war eine französische Schriftstellerin. Sie heiratete 1822, verließ 1831 ihren Mann und ging mit dem Schriftsteller Julien Sandeau nach Paris. Dort war sie Mitarbeiterin von "Le Figaro" und "La Revue des Deux Mondes". Von 1838 bis 1846 lebte sie mit F. Chopin zusammen. Unter dem Einfluss von P. Leroux, mit dem sie 1841 die "Revue Indépendante" gründete, näherte sie sich frühsozialistischen Idealen an und engagierte sich in der Februarrevolution 1848 auch politisch, zog sich aber noch vor dem Scheitern der Zweiten Republik auf ihr Landgut in Nohant-Vic zurück. Fortan standen naturkundliche und folkloristische Interessen neben intensiven gesellschaftlichen Kontakten zu Schriftstellern (z. B. Gustave Flaubert, I. S. Turgenjew) u. a. Künstlern.
Die eigentliche Leistung Sands liegt in der Begründung des problematisierenden Frauenromans. Die idealisierte Zeichnung der Protagonisten vor einem realistischen Hintergrund und die Neigung zur thesenhaften Rollenverteilung rücken diesen Typus in die Nähe des romantischen Sozialromans. Nach den frühen Liebes- und Beziehungsromanen erweitern die Werke der späten 1830er- und der 1840er-Jahre das Problem der Emanzipation der Frau um analoge soziale Themenstellungen, v. a. im ländlichen Bereich, und tendieren dabei zunehmend zum regionalistischen Roman, der im Spätwerk als historischer Regionalroman eine größere Rolle spielt. Die dramatischen Versuche sind unbedeutend. Bis zuletzt spürbar bleibt der autobiografische Hintergrund einer romantisch-subjektiven Schreibweise.
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