Dienstag, 20. November 2012

+++FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND wird auch eingestellt+++



Nach Informationen der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) stellt der Verlag Gruner + Jahr das Wirtschaftsblatt „Financial Times Deutschland“ (FTD) ein.
Die Gruner + Jahr-Wirtschaftstitel „Impulse“ und „Börse Online“ sollen verkauft, nur das Magazin „Capital“ gehalten werden.
Gruner + Jahr wollte die Beschlüsse bislang weder offiziell verkünden noch überhaupt bestätigen, berichtet die FAZ. Die Entscheidungen stünden noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Aufsichtsrats, der an diesem Mittwoch in Hamburg tagen soll.
Ausschlaggebend für den Rückzug von G+J aus den Wirtschaftsmedien sei die schlechte Ertragslage in dem Geschäft, so die FAZ. Sinkende Anzeigenerlöse und fallende Auflagen dürften demnach in diesem Jahr zu einem Verlust von rund 15 Millionen Euro führen. Davon entfielen gut 10 Millionen Euro auf die FTD.

ZEITUNGSBRANCHE IN DER KRISE

Erst in der vergangenen Woche sorgte die Insolvenz der „Frankfurter Rundschau“ (FR) für Aufsehen.
Das traditionsreiche Blatt galt schon seit geraumer Zeit als Verlustbringer. Die Zeitung, die mehrheitlich zur Kölner Mediengruppe DuMont Schauberg gehört, hatte zuletzt bereits drastisch Personal abgebaut.

ZEITUNGS-LEGENDE
Frankfurter Rundschau pleite

Die Folgen für die ,Berliner Zeitung‘, die redaktionell eng mit der FR verbunden ist, seien noch nicht abzuschätzen, sagte der amtierende Betriebsratsvorsitzende Alfred Hase.
2003 hatten die finanziellen Schwierigkeiten bei der FR begonnen, das Land Hessen stützte mit einer Landesbürgschaft, 2004 übernahm die SPD-Medienholding DDVG 90 Prozent der Anteile am Druck- und Verlagshaus.
Innerhalb von drei Jahren wurde die Belegschaft um rund 1000 auf 750 Stellen reduziert. Zuletzt waren es nur noch knapp 500.
Die FR leidet unter sinkenden Anzeigeneinnahmen und Auflagenschwund. Die verkaufte Auflage schrumpfte in zehn Jahren von 183 000 auf 118 000.

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